Interpretierbare Fakten
Wer das Pro Contra beim Vergleich zwischen Holzhaus gegenüber einem Steinhaus ermitteln möchte, muss in vielen Fällen relativieren. Was von manchen als Nachteil gewertet wird, sieht ein anderer als Vorteil. Die folgende Fakten sind bei einem Holzhaus nicht wegzudiskutieren. Ob sie als Vor- und Nachteile interpretiert werden, muss jeder Bauherr für sich selbst entscheiden.
- Eigengeräusche des Gebälks
Holz als lebendiger Baustoff arbeitet. Daraus entstehen gebäudetypisches Knarren und Knacken im Gebälk, das die Geräuschentwicklung in Steinhäusern deutlich übertrifft.
- Möglicher Insektenbefall
Ein Holzhaus kann immer von Insekten befallen werden. Durch gründliche Vermeidungsstrategien kann das Risiko stark gesenkt werden. In einem Steinhaus muss niemals ein Mittel gegen Holzwurm im Balken gesucht werden.
- Feuchtigkeitsempfindlichkeit
Feuchtigkeit schadet jeder Bausubstanz. Holz reagiert allerdings empfindlicher und entwickelt schneller als Stein Schimmel. Außerdem sind statische Gefährdungen durch Verrottung und Vermoderung möglich.
- Kürzere Lebensdauer
Fachleute und Profis streiten sich darüber, ob die Lebensdauer eines Holzhauses tatsächlich kürzer ist als die eines Steinhauses. Seite Jahrhunderten erhaltene Bauwerke aus beiden Werkstoffen beweisen erstaunliche Haltbarkeiten.
- Größere Toleranzen beim Verlegen starrer Leitungen
Bei der Verlegung von starren Versorgungsleitungen im Holzhaus müssen größere Bewegungstoleranzen wegen des „lebendigen“ Baustoffs geplant werden. Gasleitungen werden in manchen Fällen nicht genehmigt.
- Erhöhter Pflegeaufwand
Die Pflege eines Holzhauses ist stark von Bauweise und Art der Schutzmaßnahmen bestimmt. Im Allgemeinen muss ein Holzhaus häufiger gestrichen werden als ein Steinhaus verputzt.
- UV-Lichtempfindlichkeit
Holz insbesondere an der Fassade reagiert auf UV-Strahlung und muss dagegen geschützt werden.
- Schallverhalten und Hellhörigkeit
Überspitzt ausgedrückt passt hier das Sprichwort, dass aus einem Ackergaul kein Rennpferd gemacht werden kann. Holz ist auch nach umfangreichen Dämmmaßnahmen hellhöriger als Stein.