Verschiedene Holzhauskonstruktionen
Holz ist seit jeher ein beliebtes Baumaterial. Es vermittelt Wohlbehagen und Natürlichkeit, fördert aber auch wichtige Eigenschaften wie beispielsweise die Atmung des Holzes. Als Holzhaus werden dabei unterschiedliche Konstruktionen bezeichnet.
- Leimholzhäuser (zum Beispiel Gartenhaus, aber auch ein Wohnhaus)
- Blockhäuser (aus massiven Rundstämmen hergestellte Häuser)
- Schwedenhäuser (aus massiven Holzbalken gefertigte Holzhäuser, teilweise auch Rundholz)
- Holzfassaden (Holz als Fassadenverkleidung für ein Steinhaus)
Deshalb sollten Sie Ihr Holzhaus auf jeden Fall mit einem Holzschutzmittel streichen
Zunächst sei vorausgeschickt, dass manche Spezialisten immer wieder argumentieren, dass Holzschutzmittel eigentlich nicht wirklich notwendig sind. Denn gerade in Nordeuropa und auch in den Alpen finden sich zahlreichen Holzhütten und Häuser, die Jahrhunderte alt sind und nie entsprechend behandelt wurden. Das ist so weit richtig, allerdings hierzulande nicht überall so anwendbar – und aus ästhetischen Gründen heraus wohl ebenfalls eher abschreckend.
Dagegen muss eine hochwertige Holzschutzlasur schützen
Wird das Holz nicht gegen den Bläuepilz behandelt, entsteht daraus eine Art Patina, die das Holz buchstäblich versiegelt. Jedoch kann der Pilz bei höheren Temperaturen, wie sie bei uns vorherrschen, tief in das Holz eindringen und es dann schädigen. Bei verleimtem Holz besteht ein erhöhtes Risiko des Eindringens über die Leimschichten. Darüber hinaus gibt es noch mehr Einflüsse, gegen die Sie Ihr Holzhaus schützen müssen.
- Bläuepilz
- UV-Strahlung
- Feuchtigkeit und Wasser
- weitere Witterungseinflüsse
- weitere organische Mikroorganismen und Schädlinge
Mikroorganismen, Bläuepilze und UV-Strahlung
Gegen den Bläuepilz sowie Mikroorganismen und Schädlinge werden Biozide eingesetzt, die dem Holzschutzmittel beigemischt sind. Sie sind also essenziell. Daneben ist aber auch die UV-Strahlung für das Holz gefährlich. Seine Festigkeit erhält Holz durch einen bestimmten „Baustoff“ im Holz, dem Lignin. Gerne wird Lignin daher auch als der Klebstoff bezeichnet, der das Holz zusammenhält. Die UV-Strahlung der Sonne zerstört das Lignin im Holz. Über einen entsprechenden UV-Schutz wird die Strahlung in ungefährliche Wärme umgewandelt.
Schutz gegen Feuchtigkeit und Wasser
Aber auch Feuchtigkeit und Wasser greifen das Lignin an, indem sie es förmlich aus dem Holz waschen. Zu erkennen ist so weit zerstörtes Holz an seiner zunehmenden Grauverfärbung. Also muss das Holz auf jeden Fall imprägniert werden. Das verwendete Holzschutzmittel muss also auch in das Holz eindringen können. Bei Leimholz und Massivholzbalken sollte das bis zu 10 mm tief sein, bei Rundholz um die 4 bis 5 mm.
Die Produktwahl der optimalen Holzschutzmittel Holzschutzanstriche sollten atmungsaktiv sein
Holz enthält aber auch immer eine Restfeuchtigkeit. So besitzt natürlich getrocknetes Holz noch immer eine Restfeuchte, die der Feuchtigkeit der Umgebung angepasst ist. Die schwankt aber mit dem Wetter bzw. den Jahreszeiten. Dementsprechend sollte das Holz eine Möglichkeit besitzen, atmen zu können. Die Deckschicht auf der Imprägnierung sollte daher eine diffusionsoffene Holzschutzlasur sein.
Produkte wie Leinöl
Darüber hinaus können Sie auch verschiedene Produkte verwenden. Immer wieder sind Empfehlungen für Leinöl oder ähnliche Produkte zu lesen. Grundsätzlich ist Leinöl tatsächlich geeignet, allerdings nicht für bewittertes Holz im Freien. Es besteht weder ein Schutz gegen UV-Strahlung noch gegen Mikroorganismen. Stattdessen können Sie die Holzschutzprodukte in Dünnschicht- und Dickschichtlasuren unterteilen. Bei Dünnschicht-Holzschutzmitteln handelt es sich in der Regel um Produkte, die nur begrenzt Farbpigmente enthalten, also transparent oder teiltransparent sind.
Dick- und Dünnschicht-Holzschutzmittel und Kunstharzlacke
Außerdem können Sie mit Dickschichtsystemen nicht imprägnieren. Wollen Sie hingegen einen Farblack verwenden, müssen Sie auf ein Dickschicht-Holzschutzmittel zurückgreifen. Um die notwendige Imprägnierung zu erzielen, müssen Sie Ihr Holzhaus dann vorab mit einem entsprechenden Tiefengrund streichen. Andernfalls wäre die Schutzfunktion nicht ausreichend. Kunstharzlacke sind ebenfalls nur bedingt geeignet. Einerseits können diese Lacke mit dem Baumharz des Holzes chemisch reagieren. Andererseits sind die Holzporen meist kleiner als die Kunstharzpartikel. Damit kann sich ein Kunstharzlack nur bedingt auf Holz verankern.
Die Vorbereitungsarbeiten
Die Vorbereitungsarbeiten sind wie bei anderen Holzarbeiten immer sehr ähnlich. Zunächst müssen Sie das Holz mit einer geeigneten Schleifpapierkörnung anrauen (mindestens 80), dann erfolgt ein Feinschleifgang (ab Körnung 120). Sind alte Anstriche auf dem Holzhaus, müssen Sie diese zunächst entfernen. Dazu schleifen Sie die Holzoberfläche meist. Bei Lacken können Sie einen Heißluftföhn mit einer Spachtel benutzen. Alternativ dazu können Sie auch abbeizen. Dann reinigen Sie das Holzhaus mit einem geeigneten Fettreiniger.
Ein wichtiger Bestandteil für die Langlebigkeit beim Holzhaus ist der konstruktive Holzschutz. Dächer müssen demnach genug Überhang aufweisen, um vor direkter Sonneneinstrahlung und Regen zu schützen. Stirnseiten von Ständerpfosten sollten spitz zulaufen, um möglichst wenig Standfläche für Wasser zu bieten.
Verwenden Sie beim Schleifen sehr alter Holzschutzmittel unbedingt eine Atemmaske, denn bis vor wenigen Jahrzehnten war in entsprechenden Holzschutzmitteln Blei enthalten – ähnlich wie bei witterungsbeständigen Metalllacken früher Chrom beigemischt wurde. Übrigens finden Sie im Hausjournal auch Ratgeber und Anleitungen zum [Streichen von Metall] und anderen Materialien.