Notwendige Heizleistung
Das Problem bei alten Gebäuden ohne Dämmung ist, dass die Wärme die Räume sehr schnell wieder verlässt. Dementsprechend ist also eine relativ hohe Heizleistung notwendig, um das Gebäude auch bei kalten Außentemperaturen warmzuhalten.
Rein rechnerisch können Sie bei alten Bauten – je nach Bauweise – von einem Heizwärmebedarf von mindestens 0,15 kW pro Quadratmeter ausgehen. Im Einzelfall kann dieser Wert aber auch deutlich höher liegen:
- bei sehr undichten, zugigen Fenstern
- bei sehr kalten Außentemperaturen
- bei Feuchtigkeitsproblemen im Mauerwerk (die Räume bleiben trotz eigentlich ausreichenden Heizens klamm)
Für einen 20 Quadratmeter großen Raum haben Sie also einen theoretischen Wärmebedarf von etwa 3 kW, bei ungünstiger Bausubstanz können Sie aber durchaus von 4 kW ausgehen (Fachwerk, alte Steinhäuser). Als Sicherheitsfaktor wird der Bedarf in der Regel noch mit 1,5 multipliziert.
Das bedeutet, ihr praktischer Heizwärmebedarf liegt bei etwa 4,5 bis 6 kW, um die Räume wirklich warm zu bekommen. Das entspricht in etwa der Leistung eines günstigen Werkstattofens aus dem Baumarkt – pro Raum, wohlgemerkt.
Ein einfacher, traditioneller Stangenherd bringt eine Leistung von rund 9 kW, kann also dazu benutzt werden, die „gute Stube“ zu heizen, oder über das Ofenrohr noch einen kleineren Nebenraum mit Wärme versorgen.
Kachelöfen und „Grundöfen“
Besonders problematisch zu kalkulieren sind Kachelöfen. Hier muss man einen Grundwert errechnen, und aus diesem Grundwert dann einen ungefähren Tagesdurchschnitt ermitteln. Im Regelfall sind diese Durchschnittswerte zu gering – ein altes Gebäude mit einem Kachelofen heizen zu wollen, ist praktisch aussichtslos. Die durchschnittliche Wärmeabgabe pro Tag entspricht bei einem Kachelofen in den meisten Fällen um die 6 kW.
Bullerjan
Der klassische „Bullerjan“ kann eine Alternative für Altbauten sein. Diese Öfen sind nicht ganz billig, sie sind aber bis zu einer Leistung von rund 15 kW erhältlich. Die „Industrie-Variante“ von Bullerjan Öfen kann bis zu 30 kW Leistung erbringen – einzelne Modelle sogar bis 45 kW.
Nachlegen
Um die maximale Wärme aus einem Ofen herauszuholen, muss man möglichst regelmäßig nachlegen. Bei vielen kleinen Einzelöfen gestaltet sich das schwierig. Größer dimensionierte Öfen – eventuell mit einer Wassertasche – können hier eine Lösung bieten.
Pellets als Alternative
Eine andere Möglichkeit wäre, Pellets als Schüttgut zu verheizen, wenn der Ofen dafür umgerüstet werden kann. Bei vielen Modellen ist das aber schwierig.
Die klassische Variante ist der Sägespäne-Ofen, den Sie heute aber wahrscheinlich kaum mehr betreiben dürfen. Einerseits sind die Abgaswerte dieser Öfen nicht besonders gut, andererseits ist die Gefahr einer Verpuffung gegeben.