Sind Holzlasuren gefährlich?
Ob Holzlasuren gesundheitsschädlich sind, hängt von ihren Bestandteilen ab. Insbesondere lösemittelbasierte Lasuren enthalten oft gesundheitlich bedenkliche Chemikalien. Diese Produkte weisen einen hohen Anteil an flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) auf, die während des Trocknens ausdünsten. VOCs stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und können Symptome wie Kopfschmerzen und Schwindel verursachen.
Für den Innenbereich empfiehlt es sich, wasserbasierte Lasuren zu wählen, da sie weniger VOCs enthalten und somit geringere Mengen gesundheitsgefährdender Dämpfe freisetzen. Dennoch ist Vorsicht geboten, da auch wasserbasierte Produkte Lösungsmittel freisetzen können. Einige Lasuren enthalten zudem aromatische Kohlenwasserstoffe, die das zentrale Nervensystem und innere Organe schädigen können, sowie Butanonoxim, das als krebsverdächtig und allergieauslösend gilt.
Prüfsiegel wie der „Blaue Engel“ bieten eine Orientierungshilfe bei der Auswahl schadstoffarmer Produkte. Diese Siegel bestätigen, dass bestimmte problematische Inhaltsstoffe streng limitiert oder gar nicht enthalten sind.
Die richtige Wahl der Holzlasur und eine sachgemäße Anwendung sind entscheidend, um gesundheitliche Risiken zu minimieren und dennoch einen wirksamen Schutz für das Holz zu gewährleisten.
Gesunde Alternativen: Holz schützen ohne Risiko
Wenn Sie Ihr Holz sicher und umweltfreundlich schützen möchten, gibt es zahlreiche Alternativen, die weder Ihre Gesundheit noch die Umwelt belasten:
Natürliche Öle und Wachse: Produkte auf Basis von Leinöl oder Bienenwachs bieten eine ungiftige Schutzschicht für Ihr Holz. Diese Substanzen dringen tief ein, um das Material von innen heraus zu stärken, sind emissionsfrei und verursachen keine allergischen Reaktionen.
Biologische Holzschutzmittel: Diese speziellen Produkte basieren auf natürlichen Inhaltsstoffen wie Kiefernharz oder Zitronensäure und bieten Schutz vor Witterungseinflüssen und Schädlingsbefall ohne gesundheitliche Risiken. Sie verbessern das Raumklima, indem sie ohne schädliche Ausdünstungen auskommen.
Hydrophobierungsverfahren: Diese Methode macht das Holz wasserabweisend ohne schädliche Chemikalien einzusetzen, bietet dauerhaften Schutz gegen Feuchtigkeit und Schimmelbefall.
Thermische Behandlung: Durch Erhitzen wird das Holz widerstandsfähiger gegenüber äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit und Schädlingen. Diese Methode erfordert keine zusätzlichen chemischen Hilfsmittel und bietet langfristigen Schutz.
Holzarten mit hoher natürlicher Resistenz: Holzsorten wie Eiche, Robinie oder Teakholz sind von Natur aus robust und widerstandsfähig gegenüber Witterungsbedingungen. Der Einsatz solcher Hölzer minimiert den Bedarf an zusätzlichen Schutzmaßnahmen.
Diese Alternativen kombinieren effektiven Holzschutz mit hoher Sicherheit für Ihre Gesundheit und die Umwelt. Ob für Gartenmöbel, Terrassenbeläge oder andere Holzstrukturen – es gibt viele nachhaltige Wege, um Holz lange haltbar und schön zu erhalten.
Sicher verarbeiten: So minimieren Sie das Risiko
Um bei der Verarbeitung von Holzlasuren Risiken für Ihre Gesundheit zu minimieren, sollten Sie einige wichtige Vorsichtsmaßnahmen treffen:
- Arbeitsumgebung vorbereiten: Sorgen Sie für eine gute Belüftung Ihres Arbeitsbereichs. Idealerweise arbeiten Sie im Freien. Öffnen Sie sonst alle Fenster und verwenden Sie einen Ventilator, um einen kontinuierlichen Luftfluss zu gewährleisten.
- Schutzkleidung tragen: Eine hochwertige Atemschutzmaske (mindestens FFP2) schützt vor möglichen Schadstoffen in der Luft. Tragen Sie zudem feste Handschuhe, um Hautkontakt mit der Lasur zu vermeiden.
- Hautkontakt vermeiden: Waschen Sie sich nach dem Arbeiten gründlich die Hände und betroffene Hautpartien, um das Risiko von Hautreizungen und Allergien zu verringern.
- Geeignete Arbeitsmittel verwenden: Verwenden Sie Pinsel oder Rollen, die für Holzlasuren geeignet sind. Diese sollten sauber und trocken sein, um eine gleichmäßige Applikation und geringere Versprühung von Chemikalien zu gewährleisten.
- Vorsicht beim Schleifen: Frühere Anwendungen von Holzlasuren können als feiner Staub freigesetzt werden, wenn das Holz geschliffen wird. Tragen Sie dabei eine Atemschutzmaske und vermeiden Sie die Einatmung des Holzstaubs.
- Pausen einlegen: Planen Sie regelmäßige Pausen an der frischen Luft ein, um Belastungen durch giftige Dämpfe zu reduzieren.
- Werkzeuge und Materialien sicher lagern: Bewahren Sie Lasuren und verdächtige Materialien in fest verschlossenen Behältern auf und lagern Sie sie außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren.
Indem Sie diese Vorsichtsmaßnahmen befolgen, können Sie das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigungen minimieren und gleichzeitig die Vorteile der Holzlasur optimal nutzen.