Wasserbasierte vs. lösemittelhaltige Holzlasuren im Test
Beim Test der Holzlasuren auf Wasserbasis und lösemittelhaltiger Basis zeigen sich Unterschiede in verschiedenen Bereichen, die für Ihre Entscheidung wichtig sein können. Hier die Ergebnisse des Tests im Detail:
Deckkraft und Farbintensität
Wasserbasierte Lasuren:
Diese Lasuren erzeugen leuchtende, kräftige Farben. Die Pigmente setzen sich stärker auf der Oberfläche des Holzes ab, wodurch Sie lebendige Farbtöne erzielen können. Insbesondere für moderne Designs und farbintensive Gestaltungen sind wasserbasierte Produkte hervorragend geeignet.
Lösemittelhaltige Lasuren:
Hier dringen die Pigmente tiefer ins Holz ein. Das Resultat ist eine Betonung der natürlichen Holzmaserung, wobei die Farben oft wärmer und intensiver erscheinen. Dies eignet sich besonders für klassische und rustikale Holzgestaltungen.
Verarbeitungsfreundlichkeit
Wasserbasierte Lasuren:
Diese Produkte haben den Vorteil, dass sie geruchsarm und schnelltrocknend sind. Auch die Reinigung der Pinsel ist einfach, da lediglich Wasser benötigt wird. Ein möglicher Nachteil ist das Aufquellen der Holzfasern, was in der Folge einen Zwischenschliff erforderlich machen kann.
Lösemittelhaltige Lasuren:
Lösemittelhaltige Produkte sind in der Anwendung etwas anspruchsvoller. Sie erfordern eine längere Trocknungszeit und eine gründlichere Reinigung der Werkzeuge, meist mit Terpentin oder speziellen Reinigern. Dafür lassen sie sich bei unterschiedlichsten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen gut verarbeiten und neigen weniger dazu, die Holzfasern anzuheben.
Umwelt- und Gesundheitsaspekte
Wasserbasierte Lasuren:
Diese sind umweltfreundlicher und tragen aufgrund ihrer geringeren Emissionen zur Schonung der Umwelt bei. Sie enthalten weniger flüchtige organische Verbindungen (VOC), was sie insbesondere für Innenräume attraktiv macht. Einige Produkte enthalten jedoch Konservierungsmittel, die potenziell Allergien auslösen können.
Lösemittelhaltige Lasuren:
Wegen der enthaltenen organischen Lösemittel können diese Produkte gesundheitsgefährdende Dämpfe abgeben, insbesondere in geschlossenen Räumen. Deshalb ist bei der Anwendung stets eine gute Belüftung zu gewährleisten. Die stärkere Belastung der Umwelt durch diese VOCs ist ein weiterer Nachteil.
Haltbarkeit und Schutzwirkung
Wasserbasierte Lasuren:
Moderne wasserbasierte Lasuren bieten oft hervorragenden Schutz gegen Witterungseinflüsse. Einige Produkte sind speziell behandelt, um das Ergrauen des Holzes zu verhindern und bieten gemeinsam mit einem farblosen Schutzanstrich zuverlässigen Wetterschutz.
Lösemittelhaltige Lasuren:
Diese Produkte dringen tiefer in das Holz ein und bieten dadurch einen sehr hohen Schutz vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung. Sie sind besonders widerstandsfähig gegen wechselnde Witterungsbedingungen und halten das Holz langfristig intakt.
Entscheidungsgrundlagen für den optimalen Einsatz
- Innenbereich: Hier eignen sich wasserbasierte Lasuren dank geringerer Emissionen und schnellerer Trocknung besonders gut.
- Außenbereich: Aufgrund ihrer Performance bei Witterungsbedingungen und tiefen Eindringfähigkeit bieten lösemittelhaltige Lasuren oft den besseren Schutz für Gartenmöbel, Zäune und andere Außenholzflächen.
Insgesamt hängt die Wahl der Lasur stark von Ihren individuellen Anforderungen und dem speziellen Einsatzbereich ab. Beachten Sie bei Ihrer Entscheidung neben den obigen Faktoren weitere persönliche Präferenzen und den spezifischen Pflegebedarf des behandelten Holzes.
Die Wahl der richtigen Lasur
Bei der Entscheidung für die geeignete Holzlasur sollten Sie verschiedene Faktoren berücksichtigen. Diese umfassen unter anderem die geplante Anwendung, Umweltaspekte und die gewünschten Schutzeigenschaften des Holzes.
Für Außenbereiche:
Hier sind Lasuren besonders wichtig, die das Holz vor Witterungseinflüssen schützen. Eine geeignete Lasur sollte:
- Wetterbeständigkeit bieten, inklusive Schutz gegen UV-Strahlung und Feuchtigkeit.
- Tief ins Holz eindringen, um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten.
- Biozide Zusatzstoffe enthalten, um das Holz vor Pilzbefall und Insekten zu schützen, speziell in feuchten Umgebungen.
Für Innenräume:
In Innenräumen sollten Sie auf Produkte setzen, die eine geringe Emission von Schadstoffen gewährleisten. Ideal sind:
- Wasserbasierte Lasuren, da sie weniger flüchtige organische Verbindungen (VOCs) freisetzen.
- Einfache Anwendung und Reinigung, um Arbeitseffizienz und Komfort zu steigern.
- Geringes Aufquellen der Holzfasern, um zusätzliche Arbeitsschritte wie Zwischenschliff zu vermeiden.
Farbauswahl und Gestaltung:
Die gewünschte Optik spielt ebenfalls eine große Rolle bei der Wahl der Lasur:
- Wasserbasierte Lasuren eignen sich besonders gut für leuchtende und kräftige Farbtöne, da sie mehr auf der Oberfläche bleiben.
- Lösemittelbasierte Lasuren unterstreichen die natürliche Holzmaserung und haben oft wärmere Farbtöne.
Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit:
Wählen Sie beim Kauf auch bewusst Produkte, die umweltfreundlicher sind:
- Wasserbasierte Lasuren sind meist umweltfreundlicher, da sie weniger VOCs enthalten und leichter entsorgt werden können.
- Natürliche Inhaltsstoffe wie Leinöl oder Naturharze können eine gute Alternative darstellen, wenn Sie bei der Materialwahl auf Nachhaltigkeit achten.
Praktische Tipps:
- Überlegen Sie sich vor der Anwendung, ob das Objekt stark beansprucht wird. Bei hoher Belastung in Feuchträumen oder auf der Wetterseite des Hauses sollten Sie robuste, lösemittelbasierte Lasuren in Betracht ziehen.
- Nutzen Sie für großflächige Anwendungen oder schwer zugängliche Stellen eventuell Farbsprühsysteme, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen.
Mit diesen praktischen Hinweisen und Überlegungen finden Sie eine Holzlasur, die sowohl Ihren ästhetischen als auch funktionalen Anforderungen entspricht und gleichzeitig umweltfreundlich ist. Achten Sie dabei stets auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Projekts.