Holzleim auftragen mit passenden Methoden
Je nach Holz- und Leimart ist es der Haftungsqualität förderlich, wenn Sie
- die richtigen Hilfsmittel zum Auftragen verwenden
- die passende Schichtdicke beachten
- die Verarbeitungszeit beachten
Unabhängig von der Leimart gilt die Regel: je enger die Kontaktflächen der zusammenzuklebenden Holzteile aneinanderkommen, desto haltbarer die Verklebung. Deshalb müssen die Flächen möglichst schlüssig zusammenpassen, möglichst sauber sein und darf der Kleber nicht zu dick aufgetragen werden.
Größere Flächen
Beim Verleimen größerer Holzflächen streichen Sie den Leim in mäßiger Schichtdicke mit einem breiten Pinsel kreuzartig auf. So wird eine gute Gleichmäßigkeit erreicht. Beim Furnieren reicht es, nur die Trägerplatte zu beleimen. Wichtig ist es hierbei, schnell zu arbeiten, damit der Kleber nicht vorzeitig antrocknet.
Kleinere Flächen
Schmale Flächen wie Anleimer an Tischkanten beleimen Sie am besten dünnschichtig mithilfe eines Pinsels. Bei feinporigem Holz reicht einseitiges Auftragen, bei grobporigen Materialien (Sperrholz) ist beidseitige Beleimung besser.
Schlitz-Zapfen- oder Dübelverbindungen
Für enge Schlitze oder Dübellöcher nehmen Sie zum Auftragen des Leims am besten einen Spachtel bzw. ein Rundholz zur Hilfe. Den einzutreibenden Zapfen oder Dübel können Sie mit einem feinen Pinsel beleimen.
Verarbeitung je nach Holzleim
Wer bei seinen Heimwerkerarbeiten aus Holz nicht auf historische Leimarten wie Glutinleim oder Kaseinleim, eventuell sogar aus eigener Herstellung, zurückgreift, nutzt in der Regel den üblichen Weißleim aus dem Baufachhandel. Dieser PVCA-Leim (Polyvinylacetat-Leim) ist eine Dispersion ohne Formaldehyd und ist in Beanspruchungsgruppen von D1 bis D4 erhältlich. Diese Gruppen besagen vor allem, wie widerstandsfähig der Leim gegen Feuchtigkeit ist. Die Feuchtigkeit des Werkholzes ist demnach auch entscheidend für die Wahl des Holzleims.
Was das Auftragen betrifft, ist vor allem noch die Unterscheidung zwischen Express- und Standardleimen (Classic) wichtig. Weißleime in Standardausführung haben bei durchschnittlicher Raum- und Holzfeuchte eine Anbindezeit von etwa 20 Minuten und können etwa 12 Minuten offengehalten werden. Mit Expressleim bestrichene Holzteile müssen nur für etwa 10 Minuten aneinandergepresst werden, dürfen aber auch nur ca. 8 Minuten offenstehen.