Nicht alle natürlichen Öle sind für die Holzpflege geeignet
Aufgrund der wasserabweisenden Eigenschaften verschiedener Ölarten können diese als pflegende Schutzschicht für massive Holzmöbel im Innen- und Außenbereich verwendet werden. Um insbesondere in Innenräumen keine giftigen Holzschutzmittel verwenden zu müssen, greifen immer mehr Menschen für die Holzpflege zu natürlichen Ölen ohne Zusatzstoffe. Allerdings sind nicht alle Ölsorten gleichermaßen für die Holzpflege mit Hausmitteln geeignet.
Salatöle und Speiseöle wie Rapsöl, Olivenöl und Sonnenblumenöl trocknen nur sehr schlecht und können außerdem nach einiger Zeit mitunter sogar einen leicht ranzigen Geruch in die Raumluft absondern. Etwas besser für die Holzbehandlung geeignet sind dagegen reines Kokosöl oder auch das edle und hoch konzentrierte Orangenöl. Eine wirklich funktionale Schutzschicht können Sie dagegen nur mit Ölen erreichen, die in das Holz einziehen und anschließend auch ausreichend fest werden:
- Tungöl
- Walnussöl
- Mohnöl
- Leinöl
Während das nicht ganz ungiftige Tungöl nicht unbedingt für die Behandlung eines Esstischmodells aus Holz verwendet werden sollte, kann Leinöl in natürlicher Form hierfür bedenkenlos zum Einsatz kommen.
So wird das Öl richtig auf die Holzoberflächen aufgetragen
Auf einer noch unbehandelten, frisch abgeschliffenen oder zuvor bereits geölten Holzoberfläche wird geeignetes Öl wie beispielsweise Leinöl mit einem Stofflappen großzügig verteilt. Arbeiten Sie zunächst in Richtung der Maserung, bevor sie das Öl schließlich auch quer zur Maserung in das Material einarbeiten. Nach ein bis drei Durchgängen sollten Sie überschüssiges Öl von der Oberfläche abreiben.
Anschließend kann es durchaus 14 Tage oder auch einmal länger dauern, bis die auf diese Weise veredelte Holzoberfläche wieder benutzt bzw. belastet werden kann. Es ist zwar oftmals von der Zeit die Rede, die das Leinöl zum Trocknen bräuchte. In Wirklichkeit handelt es sich aber um einen Prozess, bei dem das Leinöl mit dem Sauerstoff aus der Luft reagiert und so nach und nach eine zähe Schicht über dem Holz bildet.
Unterschiede zwischen Innen- und Außenbereich
Für Holzmöbel in Innenräumen ist es durchaus ausreichend, wenn deren Oberfläche allein mit reinem Leinöl behandelt wurde. Für die Gartenmöbel im Außenbereich kann es dagegen sinnvoll sein, eine erste Schicht aus Leinöl anschließend mit dem sogenannten Leinölfirnis zu ergänzen. Letzterer bildet rascher eine zähe Schutzschicht, die das Material vor eindringender Feuchtigkeit aufgrund der Witterung schützen kann. Dafür enthält der deutlich zähflüssigere Leinölfirnis bestimmte Trockenstoffe, die allerdings auch Schadstoffe enthalten können. Darum sollte Leinölfirnis im Zweifelsfall nicht für Kinderspielzeug aus Holz oder Oberflächen in der Küche verwendet werden.
Die natürliche Holzpflege mit Leinöl sollte auf Oberflächen im Außenbereich ungefähr jährlich wiederholt und aufgefrischt werden. Im Innenbereich sollte diese Art der Oberflächenveredlung dagegen weitaus länger haltbar sein.