Holz mit Weißleim fest zusammenfügen
Der allseits bekannte Tischlerleim wird aufgrund seiner hellen Farbe auch Weißleim genannt, ihn gibt es in jedem Baumarkt zu kaufen. Diese Substanz ist ungiftig und wasserlöslich – und relativ einfach anzuwenden. Der Leim trocknet durch Verdunsten des enthaltenen Wassers.
Tischlerleim besitzt eine geringe Anfangshaftung, das heißt, dass zusammengefügte Holzteile erst nach längerer Zeit aneinander kleben bleiben. Darum empfehlen wir, zum Leimen von Holz entsprechende Schraubzwingen bereitzuhalten. Diese halten die Werkstücke so lange am Platz, bis die Klebkraft sich entfaltet.
Alternativ zur Schraubzwinge können Sie auch Spanngurte, Leimpressen oder Tapes verwenden, je nachdem, was sich gerade anbietet. Achten Sie auf einen zwar kräftigen, aber nicht allzu starken Druck und legen Sie im Zweifelsfall ein Polster unter, um Druckstellen zu vermeiden.
So verleimen Sie Ihr Holz richtig: eine Kurzanleitung
- einen sauberen und trockenen Untergrund herstellen
- vorzugsweise nur rohes Holz verkleben: Anstriche entfernen
- stark saugende Fläche mit verdünntem Leim grundieren und trocknen lassen
- reichlich unverdünnten Holzleim auf der Klebefläche verteilen
- Werkstücke fest aneinanderfügen und für mehrere Stunden sichern
- überquellenden Leim sofort feucht entfernen
Beanspruchungsgruppen nach DIN/EN204
Holzleime werden nach der neuen DIN/EN204 in vier verschiedene Beanspruchungsgruppen eingeteilt, die beim Einkauf eine nützliche Orientierungshilfe bieten:
- D1 für Holzleime im Innenbereich, die Holzfeuchte sollte unter 15 % liegen
- D2 für Holzleime im Innenbereich, die gelegentlich mit Wasser in Kontakt kommen
- D3 für Holzleime im Innen- und Außenbereich ohne direkte Bewitterung oder Pfützenbildung
- D4 für Holzleime im Innen- und Außenbereich mit direkter Bewitterung und lang anhaltender Wassereinwirkung
In Feucht- und Außenbereichen ist zusätzlich zum D3- oder D4-Leim ein Schutzüberzug für das verleimte Holz unabdingbar, sonst quillt das Material so sehr auf, dass es die Verleimung sprengt. Auf längere Sicht wird das Holz sich durch dauerhafte Wassereinwirkung zersetzen.
Alternativen zum Tischlerleim
In früheren Zeiten, als es noch keine Industrie gab, die Polyvinylacetat synthetisiert, verwendeten Tischler Naturmaterialien zum Leimen von Holz. Auch heute greifen Fachleute, insbesondere Restautoren, gern immer wieder auf solche Produkte zurück, dazu gehören beispielsweise:
- Knochenleim
- Hasenleim
- Glutinleim
- Fischleim
Diese Leime entfalten eine erstaunlich starke Klebkraft, die durchaus Jahrhunderte später noch halten kann. Allerdings ist ihnen ein wichtiger Nachteil gemeinsam: Sie lassen sich auch nach dem Trocknen wieder mit Wasser anlösen, halten also keiner Feuchtigkeitseinwirkung stand.