Ursache des Bohrmehls: Verschiedene Insekten kommen in Frage
Bohrmehl entsteht durch den Befall unterschiedlicher Insektenarten, die feine Holzspäne hinterlassen, wenn sie sich durch das Holz fressen. Um gezielt gegen Holzschädlinge vorzugehen, ist es essenziell, den Verursacher zu identifizieren. Häufige Insekten, die Bohrmehl verursachen:
- Gemeiner Nagekäfer: Die Larven dieses Käfers, bekannt als Holzwürmer, bevorzugen Laub- und Nadelhölzer. Sie hinterlassen typischerweise 1 bis 2 mm große, runde Ausfluglöcher und puderfeines Bohrmehl. Befallene Stellen finden sich oft an feuchten oder schlecht belüfteten Orten wie Kellern oder alten Holzmöbeln.
- Hausbockkäfer: Gefährlich für tragende Holzkonstruktionen, hinterlässt der Hausbockkäfer größere, ovale Ausflugslöcher (4-10 mm) und grobes, körniges Bohrmehl. Die Larven greifen bevorzugt Nadelholz an und können die Strukturintegrität von Gebäuden gefährden.
- Splintholzkäfer: Dieser Käfer befällt frisches oder geringfügig verarbeitetes Holz wie Möbel oder Verkleidungen. Seine 1-1,5 mm großen, runden Ausfluglöcher und das feine Bohrmehl, das entlang der Holzfasern hinterlassen wird, sind kennzeichnend.
- Holzameisen: Sie stoßen gröberes Bohrmehl aus, indem sie bereits geschädigtes oder morsches Holz weiter abbauen. Diese Insekten verweilen oft in stark vorgeschädigtem Holz und tragen zur weiteren Zersetzung bei.
- Holzwespen: Diese Insekten legen ihre Eier in frisches Nadelholz. Die runden Ausflugslöcher der schlüpfenden Wespen können zwischen 4 und 7 mm messen und deuten auf eine mögliche Gefährdung hin.
Durch genaue Beobachtung der Bohrlöcher und der Beschaffenheit des Bohrmehls können Sie den verantwortlichen Schädling leichter identifizieren und gezielt Maßnahmen ergreifen.
Maßnahmen gegen den Schädling: So gehen Sie vor
1. Befall richtig einschätzen: Bestimmen Sie zunächst das Ausmaß des Befalls, um zu entscheiden, ob eine Oberflächebehandlung ausreicht oder tiefere Maßnahmen erforderlich sind.
2. Vorbereitung: Befreien Sie das befallene Holz gründlich von Staub und Schmutz. Entfernen Sie Isoliermaterial und stellen Sie sicher, dass die betroffenen Bereiche gut zugänglich sind.
3. Bekämpfungsmethoden: Wählen Sie die geeignete Methode basierend auf Art des Schädlings und Befallsumfang:
Chemische Verfahren: Insektizide oder Begasungen können notwendig sein. Verwenden Sie stets gesetzlich zugelassene Mittel und befolgen Sie die Anwendungsvorschriften genau.
Physikalische Verfahren: Dazu gehören Heißluft- oder Mikrowellenbehandlungen, die Schädlinge tief im Holz abtöten, ohne chemische Rückstände zu hinterlassen.
4. Schadhaftes Holz entfernen: Entfernen Sie stark befallene Holzbereiche, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Achten Sie darauf, gesundes Holz nicht zu beschädigen und ersetzen Sie das entfernte Material durch neues, behandeltes Holz.
5. Druckimprägnierung: Diese Methode bringt das Holzschutzmittel unter Druck tief ins Material und tötet auch tief im Holz sitzende Larven ab. Besonders wirksam bei tiefgründigem Befall.
6. Nachkontrolle: Führen Sie regelmäßige Kontrollen durch, um sicherzustellen, dass der Befall vollständig beseitigt ist. Insbesondere bei starkem Befall kann eine einmalige Behandlung oft nicht ausreichen.
7. Vorbeugende Maßnahmen: Halten Sie Holz stets trocken und gut belüftet. Eine vorbeugende Behandlung mit Holzschutzmitteln kann ebenfalls ratsam sein.
8. Professionelle Hilfe: Konsultieren Sie eine Fachkraft, sollten Sie unsicher sein oder der Befall bereits schwerwiegende Schäden verursacht haben. Ein Experte kann die richtige Behandlungsmethode wählen und diese fachkundig durchführen.
Durch präzises und gründliches Vorgehen sowie eine Kombination der genannten Maßnahmen können Sie einem Befall effektiv entgegenwirken und die Gesundheit Ihres Holzes langfristig sicherstellen.