Den Hausbock erkennen
Der Hausbock gehört mit zu den schlimmsten tierischen Holzschädlingen. Das liegt nicht allein an den mitunter lebensbedrohlichen Schäden, die durch instabile Holzbalken entstehen können. Besonders tückisch ist beim Hausbock die Tatsache, dass ein Befall von Dachbalken mitunter über viele Jahre hinweg unentdeckt bleibt. Manchmal werden die Eier oder Larven des Käfers schon beim Bau in feinen Spalten und Rissen der verarbeiteten Holzbalken mit eingeschleppt. Da das Larvenstadium im Schnitt zwischen 3 und 10 Jahren dauern kann, dauert es sehr lange, bis man überhaupt einen ausgewachsenen Käfer zu Gesicht bekommen könnte.
In einem bewohnten Dachgeschoss werden die Räume so beheizt, dass das Holz an den sichtbaren Stellen rasch sehr trocken wird. Da die Larven des Hausbocks aber Holz mit einer Restfeuchte zwischen 12 und 30 Prozent bevorzugen, findet das Zerstörungswerk des Hausbocks eher an unsichtbaren oder zumindest schwer erreichbaren Stellen statt.
Im Gegensatz zum Holzwurm macht sich der Hausbock auch im Larvenstadium nicht durch herabfallendes Holzmehl bemerkbar. Vielmehr wird dieses Holzmehl in den Fraßgängen des Hausbocks wieder verbaut und wirklich sichtbar werden diese oft erst durch die etwa 5 bis 10 mm großen Schlupflöcher. Davor kann ein genauer Blick auf die Holzbalken helfen, um „krampfadernartige“ Aufwölbungen an den Holzoberflächen zu entdecken. Während der Sommermonate sind die Fraßgeräusche der Larven als Nagen mitunter sogar mit dem bloßen Gehör zu bemerken.
Problematisch sind diese tierischen Schädlinge vor allem im Larvenstadium
In seinem Käferstadium lebt der Hausbock nur wenige Wochen, die allein der Fortpflanzung dienen. Die Gefahr besteht aber in der hohen Eianzahl und darin, dass sich die Larven bis zur Verpuppung an die 10 Jahre lang durch Holzbalken eines Dachstuhls fressen können.
So können selbst wenige Exemplare über die Jahre hinweg für riesige Schäden sorgen, wenn sie lange unentdeckt bleiben.
Das kann man gegen einen Hausbock-Befall unternehmen
Gegen einen Befall mit Hausbock-Larven können Experten mit den folgenden Methoden vorgehen:
- Temperaturmethode (kleinere Holzteile extremer Kälte oder Hitze aussetzen)
- Heißluftverfahren für Dachstühle
- Begasung nach Abdichtung mit Planen
- Chemische Insektizide
- Mikrowellenverfahren
Diese Methoden können zwar den aktuellen Befall bekämpfen, schützen aber deshalb noch lange nicht vor einem erneuten Befall. Allerdings sollten aggressive Holzschutzmittel für einen Dachstuhl nur im Notfall und nach Rücksprache mit Experten zum Einsatz kommen. Immerhin sind viele dieser Mittel durchaus giftig und können daher Ihre Gesundheit gefährden.
Achtung: Meldepflicht in bestimmten Regionen
In den deutschen Bundesländern Sachsen und Thüringen gilt bei einem Befall mit dem Hausbock eine gesetzliche Meldepflicht. Dies soll eine unkontrollierte Ausbreitung des Holzschädlings verhindern. Immerhin konnten die Fallzahlen für Hausbock-Funde in Bauholz innerhalb der letzten Jahrzehnte durch verschiedene Maßnahmen stark nach unten gedrückt werden.
Einem Befall gezielt vorbeugen
Da der Hausbock vor allem Nadelhölzer wie Fichte, Kiefer, Douglasie und Lärche befällt, wäre theoretisch ein Ausweichen auf Laubholzarten möglich. Diese werden aber aufgrund ihres Gewichts nur sehr eingeschränkt als Bauholz verwendet. Allerdings kann darauf geachtet werden, nur technisch getrocknetes Holz als Bauholz zu verwenden. Dieses Holz enthält in der Regel wenigstens keine Larven, die schon beim Bau mit eingeschleppt würden.
Durch sogenannten konstruktiven Holzschutz mit weiten Dachüberständen und guter Belüftung lässt sich die Trockenheit der Holzbalken in allen Bereichen sicherstellen. Wird außerdem nur technisch getrocknetes oder thermobehandeltes Holz verwendet, sinkt die Gefahr eines Befalls mit dem Hausbockkäfer auch ohne chemische Holzschutzmittel stark ab.