Pilze im Holz – Woran erkenne ich einen Befall?
Holzzerstörende Pilze sind zunächst oft schwer zu erkennen, da sie sich im Inneren des Holzes ausbreiten. Es gibt jedoch einige deutliche Hinweise, die auf einen Befall hinweisen können:
- Muffiger Geruch: Ein feuchter, modriger Geruch kann ein erster Hinweis sein.
- Feine Risse und Spalten: Diese können auf eine beginnende Zersetzung des Holzes hinweisen.
- Wachsende Fruchtkörper: Verfärbte oder pilzähnliche Gebilde an der Holzoberfläche.
- Holzmehl: Kleine Häufchen von feinem Holzstaub deuten auf die Tätigkeit von holzzerstörenden Insekten als Mitverursacher hin.
- Kleine Pilzgeflechte: Diese weißen bis grauen Netzwerke deuten auf das Myzel des Pilzes hin.
- Verfärbungen im Holz: Dunkle Stellen oder gräuliche Flecken sind oft ein Zeichen für einen Pilzbefall.
- Erhöhte Feuchtigkeit: Übermäßig feuchtes Holz ist anfälliger für Pilzbefall, besonders an Orten mit geringer Luftzirkulation.
Weitere Indikatoren können feine Bohrlöcher oder sogar Fraßgeräusche im Holz sein. Bleiben diese Anzeichen unbemerkt oder unbeachtet, kann es zu erheblichen Schäden am Holz kommen, wodurch seine Tragfähigkeit stark vermindert wird. Wenn Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen feststellen, ist eine detaillierte Untersuchung durch Fachpersonal ratsam.
Verschiedene Pilzarten im Holzbau
Im Holzbau spielen verschiedene Pilzarten eine bedeutende Rolle bei der Zerstörung von Holzstrukturen. Diese Pilze sind meist in feuchten, schlecht belüfteten Umgebungen zu finden und können erheblichen Schaden anrichten. Hier sind einige wichtige Arten:
1. Echter Hausschwamm:
Schadbild: Braunfäule, bei der das Holz eine charakteristische würfelartige Zersetzung zeigt.
Verbreitung: Befällt bevorzugt Nadelholz in Gebäuden und kann durch Mauerwerk wachsen.
Gefahren: Transportiert Feuchtigkeit über weite Strecken und breitet sich leicht aus.
2. Brauner Kellerschwamm:
Schadbild: Verursacht Braunfäule mit kleinen, dunklen Würfeln und kann sowohl Nadel- als auch Laubholz befallen.
Verbreitung: Häufig in feuchten Gebäudebereichen wie Kellern oder schlecht abgedichteten Dächern.
Besonderheiten: Zumeist ein Vorläufer des Echten Hausschwamms.
3. Weißer Porenschwamm:
Schadbild: Führt zu Braunfäule in Form von kleinen, feinen Würfeln.
Verbreitung: Bevorzugt sehr nasses Holz in feuchten Räumen wie Kellern.
Besonderheiten: Kann lange Trockenstarre überstehen und noch nach Jahren wieder aktiv werden.
4. Blättlinge:
Arten: Balkenblättling, Tannenblättling und Zaunblättling.
Schadbild: Innenfäule, bei der das Holz von innen heraus morsch wird.
Verbreitung: Häufig im Außenbereich an Zäunen, Balkonen und Fenstern.
Besonderheiten: Befall wird oft erst festgestellt, wenn das Holz bereits erheblich geschädigt ist.
Diese holzzerstörenden Pilze führen alle zu einem erheblichen Festigkeitsverlust des befallenen Holzes und können die Tragfähigkeit ganzer Gebäudeteile gefährden. Das frühzeitige Erkennen und die fachgerechte Bekämpfung sind daher essenziell.
Was tun bei einem Befall mit holzzerstörenden Pilzen?
Ein Befall mit holzzerstörenden Pilzen stellt ein ernstes Risiko dar und erfordert professionelle Maßnahmen. Hier sind die Schritte, die Sie unternehmen sollten:
1. Professionelle Diagnose:
Ziehen Sie sofort einen qualifizierten Sachverständigen hinzu, der den Pilzbefall genau untersucht. Dies kann auch Laboruntersuchungen umfassen, um die Pilzart eindeutig zu bestimmen.
2. Ursachenbeseitigung:
Identifizieren und beseitigen Sie die Quelle der Feuchtigkeit, da Pilze nur bei ausreichender Holzfeuchtigkeit gedeihen. Dies könnte das Abdichten von Dachlecks, Reparaturen an Wasserleitungen oder die Verbesserung der Raumlüftung umfassen.
3. Umfang der Schäden ermitteln:
Der Fachmann wird das Ausmaß des Schadens analysieren und entscheiden, ob eine Teil- oder Komplettsanierung notwendig ist. Bei sehr starkem Befall kann der Austausch der betroffenen Holzelemente unumgänglich sein.
4. Sanierungsmaßnahmen:
Abhängig von der Art des Pilzes und dem Schaden können folgende Verfahren angewendet werden:
* Mechanische Verfahren: Entfernen und Ersetzen des betroffenen Holzes.
* Chemische Verfahren: Verwendung von pilzabtötenden Mitteln, jedoch nur durch Fachleute.
* Thermische Verfahren: Abtötung der Pilze durch Heißluft oder Mikrowellen.
5. Vorbeugende Maßnahmen:
Nach der Sanierung sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um zukünftigen Befall zu verhindern:
* Regelmäßige Inspektion: Kontrollieren Sie gefährdete Bereiche regelmäßig auf Feuchtigkeit und erste Anzeichen eines Pilzbefalls.
* Ausreichende Belüftung: Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation, insbesondere in Kellern und Dachstühlen.
* Witterungsschutz: Stellen Sie sicher, dass Ihr Gebäude gegen Witterungseinflüsse geschützt ist. Regenwasser darf keinen Zugang zu Holzelementen haben.
* Richtiges Lagern von Holz: Lagern Sie nicht behandeltes Holz immer trocken und gut belüftet.
Ein frühzeitiges Eingreifen und die sorgfältige Einhaltung dieser Schritte können die Integrität Ihrer Holzkonstruktionen bewahren und kostspielige Schäden vermeiden.