Holzschindeln selber machen: Techniken im Überblick
Es gibt verschiedene Techniken, um Holzschindeln selbst herzustellen. Das Verfahren hängt maßgeblich davon ab, welche Holzart und Werkzeuge Sie verwenden möchten und welche optischen und strukturellen Anforderungen Ihre Schindeln erfüllen sollen.
Spalten von Holzschindeln
Das Spalten von Holzschindeln stellt die traditionellste Methode dar und verlangt körperliche Anstrengung und Präzision. Hierbei kommen Schlegel und speziell geformte Spaltwerkzeuge wie die Klotzhacke zum Einsatz.
1. Materialvorbereitung:
- Schneiden Sie den Holzblock auf die gewünschte Schindellänge.
- Entfernen Sie den groben Splint und eventuell vorhandene Astlöcher, die die Haltbarkeit der Schindeln beeinträchtigen könnten.
2. Techniken beim Spalten:
- Parallele Spaltung: Setzen Sie die Klotzhacke immer an derselben Seite des Holzblocks an, um parallele Schindeln zu erhalten.
- Konische Spaltung: Wenden Sie den Block nach jedem Spalten der Schindel um 180 Grad, um konisch geformte Schindeln zu erzeugen.
Diese Methode betont den natürlichen Faserverlauf der Schindeln, was ihnen eine rustikale Optik und erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse verleiht.
Sägen von Holzschindeln
Das Sägen von Holzschindeln ist eine präzisere Methode und besonders geeignet für gleichmäßige und glatte Schindeln.
1. Wahl des Werkzeugs:
- Eine Kreissäge ist für das Sägen von Holzschindeln am besten geeignet.
- Alternativ können auch Bandsägen verwendet werden, um unterschiedliche Schnitttechniken anzuwenden.
2. Sägetechniken:
- Diagonalschnitt: Diagonale Schnitte zur Holzfaser führen zu einer ansprechenden Oberflächenstruktur.
- Querschnitt: Das Holz wird quer zur Faser gesägt, was besonders gut für feste Schindeln geeignet ist.
- Längsschnitt: Schnitte entlang der Holzfaser erzielen eine besonders glatte Struktur.
Durch das Sägen entlang der natürlichen Holzfaser vermindern Sie das Risiko des Brechens und erhöhen die Lebensdauer der Schindeln.
Vorteile und Anwendung jeder Technik
Beide Techniken—Spalten und Sägen—haben ihre eigenen Vorteile und eignen sich für unterschiedliche Projektanforderungen.
- Gespaltene Schindeln: Diese eignen sich besonders für rustikale und langlebige Bauten sowie historische und naturnahe Projekte.
- Gesägte Schindeln: Diese sind ideal für moderne Anwendungen, die eine einheitliche und glatte Oberfläche verlangen.
Indem Sie je nach Anwendung und Präferenz die passende Technik auswählen, können Sie individuelle Holzschindeln herstellen, die sowohl ästhetischen als auch praktischen Ansprüchen gerecht werden.
Holzschindeln sägen
Um Holzschindeln zu sägen, benötigen Sie qualitativ hochwertiges Holz wie Lärche, Fichte oder Eiche, bevorzugt astfreies Kernholz. Die Auswahl des richtigen Werkzeugs ist entscheidend, wobei sich eine Kreissäge besonders eignet.
Vorgehensweise
1. Holzvorbereitung:
- Schneiden Sie den Holzblock auf die gewünschte Länge der Schindeln zurecht. Die Jahresringe sollten seitlich sichtbar sein, um einen gleichmäßigen Spaltprozess zu gewährleisten.
- Entfernen Sie den Splint und den Kern, da diese Teile des Holzes anfälliger für Fäulnis und Rissbildung sind.
2. Spaltmethoden:
- Parallele Spaltung: Setzen Sie die Klotzhacke immer an derselben Seite des Holzblocks an, um parallele Schindeln herzustellen.
- Konische Spaltung: Drehen Sie den Holzblock nach jedem Spaltvorgang um 180 Grad, um Schindeln zu erzeugen, die an einem Ende dünner und am anderen Ende dicker sind.
Tipps für ein optimales Ergebnis
- Verwenden Sie gut geschärfte Sägeblätter, um saubere Schnitte zu gewährleisten.
- Nach dem Zuschnitt können die Schindeln geschliffen werden, um eine glatte Oberfläche zu erzielen und die Haltbarkeit zu erhöhen.
Durch diese Schritte erhalten Sie präzise und langlebige Holzschindeln, die sich optimal für Ihre Bauprojekte eignen.
Holzschindeln spalten
Das Spalten von Holzschindeln bietet eine rustikale Optik und stärkt die Widerstandsfähigkeit der Schindeln gegen Witterungseinflüsse. Verwenden Sie hierfür vorzugsweise widerstandsfähige Holzarten wie Lärche, Fichte oder Eiche.
Werkzeuge und Techniken
Werkzeuge:
- Schlegel
- Klotzhacke
Nachbearbeitung
Nach dem Spalten der Schindeln können Sie deren Form und Oberfläche mit folgenden Schritten weiter bearbeiten:
- Zuschneiden: Formen und glätten Sie die Schindeln mit einer Säge oder einem Ziehmesser.
- Schleifen: Um eine glatte Oberfläche zu erreichen und die Haltbarkeit zu verbessern, schleifen Sie die Schindeln leicht ab.
- Imprägnieren: Tauchen Sie die gespaltenen Schindeln in eine Salzimprägnierung, um sie vor Schimmelbildung und Schädlingsbefall zu schützen.
Durch das fachgerechte Spalten und die anschließende Nachbearbeitung entstehen langlebige und ästhetisch ansprechende Holzschindeln, die ideal für rustikale Bauprojekte geeignet sind.
Unterschiedliche Schindelarten
Die Vielfalt der Holzschindeln bietet umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten und beeinflusst gleichzeitig die Funktionalität und Haltbarkeit der Schindelbedeckungen. Die verschiedenen Arten von Schindeln hängen im Wesentlichen von der Art ihrer Herstellung und den verwendeten Holzsorten ab.
Zu den häufigsten Schindelarten zählen:
1. Legeschindeln:
- Diese traditionellen Schindeln werden parallel gespalten.
- Typischerweise haben sie eine Länge zwischen 120 und 500 mm und sind nicht konisch.
- Meistens aus Lärche oder Fichte hergestellt.
2. Scharschindeln:
- Diese Schindeln werden in Schichten übereinander angeordnet.
- Sie sind besonders witterungsbeständig und oft in Regionen mit starkem Wind verbreitet.
- Häufig aus Lärchen- oder Eichenholz.
3. Rückenschindeln:
- Rückenschindeln werden ähnlich wie Legeschindeln gespalten, jedoch mit einer speziellen Rückenbearbeitung.
- Sie bieten eine besonders dichte Schindeldeckung und sind ideal für Dächer.
4. Keilschindeln:
- Diese Schindeln haben eine keilförmige Struktur.
- Durch die natürliche Formveränderung beim Trocknen eignen sie sich besonders gut für Dachbedeckungen.
5. Nutschindeln:
- Nutschindeln verfügen über eine Nut an einer Seite, in die die nächste Schindel passgenau eingeschoben wird.
- Sie sind besonders wind- und wetterfest und oft in Regionen mit viel Niederschlag zu finden.
6. Schlauf- und Glattschirmschindeln:
- Diese speziellen Schindeln variieren in ihrer Oberflächenstruktur und Form, um besondere ästhetische Effekte zu erzielen.
- Ideal für dekorative Fassadenverkleidungen.
Die Auswahl der passenden Schindelart für Ihr Bauprojekt sollte sowohl auf den klimatischen Bedingungen als auch auf der gewünschten Optik basieren. Typischerweise bieten widerstandsfähige Holzarten wie Lärche und Eiche eine längere Lebensdauer. Für temporäre oder weniger beanspruchte Konstruktionen können auch weichere Hölzer wie Fichte infrage kommen.
Um die Lebensdauer Ihrer Holzschindeln zu verlängern, sollten Sie diese nach Fertigstellung schleifen und in eine Imprägnierung eintauchen. Dadurch erhöhen Sie die Beständigkeit gegen Schimmel und Schädlinge und gewährleisten einen dauerhaften Schutz Ihrer Bauprojekte.