Holzschindeln auf dem Dach verlegen – So geht’s
Um Dachflächen optimal mit Holzschindeln zu decken, sind einige wesentliche Schritte und Techniken zu beachten. Hier eine Anleitung zur praktischen Durchführung:
Vorbereitung und Unterbau
- Dachneigung prüfen: Stellen Sie sicher, dass die Neigung des Dachs mindestens 25 Grad beträgt. Ein steileres Dach erhöht die Lebensdauer der Holzschindeln.
- Unterkonstruktion: Verwenden Sie eine diffusionsoffene Vordeckbahn, die mit wenigen Nägeln befestigt wird, um das Dach wasserfest zu machen.
- Lattung: Setzen Sie eine Konterlattung aus Holzlatten (6 x 4 cm) ein. Die unterste Latte (Traufenlatte) sollte etwa 10-15 mm stärker sein, damit die erste Schindelreihe im richtigen Winkel liegt.
Schindeln verlegen
- Start an der Traufe: Verlegen Sie die Schindeln dreilagig von unten nach oben. Die Schindeln sollten trocken sein und eine maximale Holzfeuchtigkeit von 20 % aufweisen.
- Überlappung berücksichtigen: Jede Schindelreihe sollte die darunterliegende um circa 10 cm überdecken. Befestigen Sie jede Schindel mit zwei verzinkten Nägeln.
- Windrichtung beachten: Verlegen Sie die Schindeln mit der Spitze gegen die Hauptwindrichtung. Lassen Sie am First etwa 100 mm Überdeckung auf der windabgewandten Seite.
Besondere Bereiche
- Ortgang: Am Dachrand sollten die Schindeln ungefähr 30-40 mm überstehen. Für eine ansprechendere Optik kann ein S-förmiges Rollgebinde verwendet werden.
- Grat: Nutzen Sie längere Schindeln und verlegen Sie diese so, dass sie etwa eine Schindellänge höher liegen als die angrenzenden Dachschindeln. Hier können Sie zwischen der Technik des eingebundenen Grates und des Schwenkgrates wählen.
- First: Am First sollten die Schindeln quer verlegt werden. Verwenden Sie keilförmige Schindeln und verlegen Sie diese doppelt mit einer Überlappung von etwa 15 cm.
Tipps und Hinweise
- Nägel: Die Nägel sollten bündig mit der Schindeloberfläche abschließen, um ein Spalten zu vermeiden.
- Vorspannung: Beim Annageln können Sie die Schindeln leicht mit einem Hammer in die Nut einpassen, um optimalen Halt zu gewährleisten.
- Sicherheit: Verwenden Sie immer geeignete Sicherheitsausrüstung wie geprüfte Außentreppen und Gerüste.
Wartung und Pflege
Regelmäßige Wartung und gegebenenfalls Nachstreichen können die Lebensdauer korrekt verlegter Holzschindeln erheblich verlängern, teilweise auf 50 bis 80 Jahre.
Holzschindeln an der Wand verlegen – Schritt für Schritt Anleitung
Für die Verlegung von Holzschindeln an einer Wand, folgen Sie diesen detaillierten Schritten:
- Vorbereitung des Untergrunds: Stellen Sie sicher, dass die Wand sauber und trocken ist. Streichen Sie bei Bedarf die angrenzenden Wandflächen für einen sauberen Übergang.
- Lattenrost anbringen: Befestigen Sie an der Wand einen Lattenrost, in den Sie optional eine Wärmedämmung integrieren können. Verwenden Sie geeignete Befestigungsmaterialien wie Einschlagdübel oder Hohlraumdübel für verschiedene Wandarten.
- Erste Andeckschindelreihe: Starten Sie mit einer kurzen Andeckschindelreihe und lassen Sie die seitlichen Randschindeln den Maueranschluss um etwa 2 cm überdecken.
- Schrägschnitt durchführen: Führen Sie an den Sichtflächen der Andeckschindeln einen Schrägschnitt durch, um eine perfekte Passform zu gewährleisten.
- Zweite Andeckschindelreihe: Verlegen Sie die zweite Andeckschindelreihe, die etwas länger sein sollte, nahtlos zur ersten Reihe.
- Flächenschindeln montieren: Schneiden Sie die Flächenschindeln mit bündigen Unterkanten zu und befestigen diese in derselben Reihenfolge wie die Andeckschindeln an den Außenecken.
- Weitere Schindelreihen: Verlegen Sie die folgenden Schindelreihen analog zur Andeckschindelreihe. Nutzen Sie eine Bezugslinie wie eine gespannte Schnur oder einen Bleistiftriss, um die Schindeln waagerecht auszurichten.
- Außeneckgestaltung: Gestalten Sie die Außenecken je nach Hauptwetterrichtung einseitig oder wechselseitig deckend für optimalen Schutz und eine ansprechende Optik.
- Fenster- und Türleibungen: Verkleiden Sie Fenster- und Türleibungen nach Wahl mit Schindeln, Leibungsbrettern oder Blechverkleidungen für einen harmonischen Übergang.
- Entlüftung sicherstellen: Achten Sie darauf, dass die Entlüftung der Wand gewährleistet ist, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
- Endschicht und Rollgebinde: Setzen Sie abschließend ein Rollgebinde ein, das die sichtbare Nagelung abdeckt und für einen sauberen Abschluss sorgt.
Mit diesen Schritten und ein wenig handwerklichem Geschick können Sie Holzschindeln erfolgreich als Wandverkleidung einsetzen, die funktional ist und optisch überzeugt.