Die vom Holzwurm geschätzten Lebensbedingungen verschlechtern
Der gemeine Nagekäfer sucht sich gezielter als gemeinhin angenommen die Ablageplätze für seine Eier sorgfältig aus. Dabei steht das Nahrungsangebot an erster Stelle, dicht gefolgt von angenehmen Lebensbedingungen. Werden beide Aspekte eingeschränkt und verschlechtert, ist das oft bereits vollkommen ausreichend, um die Holz fressenden Larven fernzuhalten.
Folgende Lebensbedingungen und Nahrung schätzt der Holzwurm:
- Beschädigungen wie Löcher und Risse im Holz
- Feuchtes und nasses Holz (idealerweise schon angefault oder beginnend verrottend)
- Gemäßigte Temperaturen (über der Frostgrenze bis vierzig Grad Celsius)
- Geruch von Borsalz, Essig und Zedern
- Hoher Splintholzanteil mit „leckerer“ und sättigender weicher Zellulose
- Restfeuchtigkeit im Holz ab/über zwölf Prozent
- Weiches Nadelgehölz statt hartem Laubgehölz
Ab Temperaturen von minus 18 und 55 Grad Celsius sterben Eier und Larven. Die Raumluftfeuchtigkeit kann durch Entfeuchter und Lüften verringert werden. Werden Risse in Holzbalken verschlossen, wird dem gemeinen Nagekäfer die „Landebahn“ für die Eiablage genommen.
Je härter und hochwertiger das Holz ist, desto weniger attraktiv ist es für den Holzwurm. Eine hohe Qualitätsklasse (eins oder mit Abstrichen zwei) reduziert nicht nur das Risiko des Befalls, sondern verringert gleichzeitig das Risiko, bisher versteckten Befall einzuschleppen. Laubholz ist generell weniger anfällig als Nadelgehölz.
Konstruktiver Holzschutz verhindert Feuchtigkeit und Nässe von außen. Gut abgelagertes und getrocknetes Kernholz unter zwölf Prozent Restfeuchtigkeit ist vollkommen unattraktiv für den Holzwurm. Ein abdeckender Schutz für Holzbalken, die ins Freie ragen oder vollständig außen montiert sind (Balkenköpfe der Zaunpfähle) reduzieren Einfallstore zusätzlich.
Das vorbeugende Auftragen von Borsalz, Essig oder Zedernöl mindert den einladenden Effekt für den gemeinen Nagekäfer. Chemische Substanzen sind nicht erforderlich.