Holzschutzmittel: Was Sie wissen müssen
Holzschutzmittel sind spezielle Präparate, die Holz vor schädlichen Organismen wie Pilzen und Insekten schützen. Diese Mittel enthalten biozide Wirkstoffe, die gezielt gegen holzzerstörende und holzverfärbende Organismen vorgehen. Im Gegensatz zu allgemeinen Lacken oder Lasuren bieten Holzschutzmittel einen aktiven Schutz und nicht nur eine dekorative Funktion.
Arten von Holzschutzmitteln
- Wasserlösliche Holzschutzmittel auf Salzbasis: Diese Mittel enthalten Salze wie Borsäure oder Kupferverbindungen, die tief ins Holz eindringen und sowohl vorbeugenden als auch bekämpfenden Schutz bieten.
- Holzschutzmittel mit wasseremulgierbaren Substanzen: Diese verwenden Emulsionen, um ihre Wirkstoffe ins Holz zu bringen, und sind besonders effektiv gegen Pilze und Insekten.
- Steinkohleteeröl-basierte Mittel: Zwar extrem wirksam gegen Insekten und Pilze, werden sie aufgrund gesundheitsschädlicher Wirkungen und Umweltbelastungen wenig empfohlen.
- Lösemittelhaltige Holzschutzmittel: Diese dringen tief ins Holz ein und bieten langanhaltenden Schutz, sind jedoch oft flüchtig und können gesundheitsschädlich sein.
Gesetzliche Regelungen und Prüfzeichen
In Deutschland regelt die DIN 68800 die Anwendung von Holzschutzmitteln. Nur Mittel mit einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) oder des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) dürfen bei tragenden und aussteifenden Holzbauteilen verwendet werden. Achten Sie auf das RAL-Gütezeichen RAL-GZ 830 für geprüfte und sichere Produkte.
Sicherheitsaspekte
Viele biozidhaltige Holzschutzmittel können gesundheitsschädlich oder krebserregend sein. Überlegen Sie daher sorgfältig, ob der Einsatz solcher Mittel wirklich notwendig ist. Tragen Sie bei der Anwendung stets geeignete Schutzausrüstung und belüften Sie die Arbeitsräume gut. Produkte mit Borsalzen gelten als weniger giftig und bieten eine sicherere Alternative.
Durch den bewussten Einsatz passender Holzschutzmittel können Sie die Langlebigkeit und Schönheit Ihres Holzes bewahren. Regelmäßige Kontrolle und Nachbehandlung sind entscheidend, um den langfristigen Schutz sicherzustellen.
Lösungsansätze gegen Pilzbefall
Ein wirksamer Schutz vor Pilzbefall auf Holz lässt sich durch verschiedene Strategien erreichen. Diese Ansätze können sowohl präventiv als auch bekämpfend eingesetzt werden.
Präventive Maßnahmen ohne Biozide
Konstruktiver Holzschutz
Durch bauliche Maßnahmen verhindern Sie das Eindringen von Feuchtigkeit und somit das Wachstum von Pilzen. Dies umfasst:
- Vermeidung von Erdkontakt: Holzverkleidungen sollten einen Mindestabstand von 20 bis 30 cm zum Erdboden haben.
- Überdachungen und Vordächer: Diese schützen vor Schlagregen.
- Luftzirkulation durch Hinterlüftung: Eine gute Hinterlüftung hilft, das Holz schneller zu trocknen.
Wahl der Holzart
Die Holzart spielt eine entscheidende Rolle im Schutz vor Pilzbefall:
- Dauerhafte Hölzer: Eiche, Robinie, Lärche und Douglasie sind widerstandsfähiger als Fichte oder Tanne.
- Kernholz verwenden: Kernholz ist robuster und weniger anfällig für Schädlingsbefall.
Physikalische Behandlungen
Spezielle Verfahren können die Beständigkeit des Holzes erhöhen:
- Hitzebehandlung: Holz wird auf hohe Temperaturen erhitzt, was die Wasseraufnahme reduziert.
- Acetylierung: Essigsäureanhydrid verändert die Zellwände des Holzes, sodass es weniger Wasser aufnimmt.
Präventive Maßnahmen mit Bioziden
Biozidhaltige Holzschutzmittel
Wenn präventive Maßnahmen ohne Biozide nicht ausreichen, können spezielle Holzschutzmittel eingesetzt werden:
- Borsalz-haltige Mittel: Diese sind weniger giftig und effektiv gegen Pilze.
- Lösemittelhaltige Imprägnierungen: Sie bieten tiefen, lang anhaltenden Schutz, sind jedoch flüchtig und gesundheitsschädlich.
Bekämpfende Maßnahmen
Bekämpfung von akutem Pilzbefall
Ist der Pilz bereits ausgebreitet, sind gezielte Maßnahmen erforderlich:
- Entfernung befallener Bereiche: Befallene Holzstellen sollten sofort entfernt werden.
- Einsatz spezialisierter Fungizide: Mittel wie Fluorfolpet oder Carbendazim eignen sich besonders für den Bläueschutz und andere Pilzarten.
Kombination verschiedener Ansätze
Der Schlüssel zum effektiven Holzschutz ist die Kombination konstruktiver Maßnahmen und gezielter Behandlungen. So können Sie das Risiko eines Pilzbefalls minimieren und die Lebensdauer Ihrer Holzstrukturen erheblich verlängern. Prüfen Sie regelmäßig den Zustand des Holzes und setzen Sie rechtzeitig die passenden Maßnahmen um.