Leichtbauweise und Schallschutz
Bei allen Häusern in Leichtbauweise – auch bei Häusern im Holzrahmenbau ist der Schallschutz natürlicherweise der kritische Punkt. Aus diesem Grund gibt es ein umfangreiches Regelwerk für den Schallschutz bei Gebäuden.
Dieses Regelwerk soll bei weniger massiv gebauten Häusern die physikalischen Nachteile ausgleichen, und für einen ebenso guten Schallschutz wie beim Massivbau sorgen.
Besonders kritisch sind im Leichtbau die Decken, in zweiter Linie dann auch die Wohnungstrennwände.
Bauphysikalische Anforderungen
Alle Decken und Trennwände müssen so gestaltet und ausgeführt werden, dass sie die geforderte Trittschall- und Luftschalldämmung erreichen, die vorgeschrieben ist. Damit das möglich ist, sind Trenndeckenkonstruktionen üblich, die sowohl im mehrgeschossigen Holzbau als auch im Massivbau mit mehreren Stockwerken zum Einsatz kommen.
Auf der Baustelle werden häufig zusätzliche Güteprüfungen vorgenommen. Angesichts der immer wieder auftretenden Klagen von Bewohnern eines Holzhauses in Bezug auf den Trittschall muss man davon ausgehen, dass die geforderten Regelwerte, auch wenn sie eingehalten werden, nicht immer dem subjektiven Empfinden aller Menschen gleich gerecht werden.
Im Einzelfall kann man aber mit besonderen Deckenaufbauten die Geräuschübertragung so weit minimieren, dass Trittgeräusche und Schrittgeräusche kaum mehr wahrgenommen werden. Es geht am Ende also nur darum, welche Werte eingefordert und umgesetzt werden – die technischen Möglichkeiten bestehen.
Richtwerte
Als grundlegende Empfehlung gilt, dass der Schallschutz in jedem Fall oberhalb von 40 dB angesiedelt sein sollte. Wie weit oberhalb entscheidet dann das eigene Geräuschempfinden.
Die Wirksamkeit der Schalldämmung bei Innenwänden ist von folgenden Faktoren dabei besonders abhängig:
- von der Anzahl der Lagen bei der Beplankung
- von der Art und Ausführung der Hohlraumdämmung
- vom Schalenabstand (als praktisch von der Gefachtiefe)
Doppelschaliges, doppelt beplanktes Holzständerwerk erreicht bei gleicher Dicke bereits ein Schallschutzmaß von rund 60 dB.
Mißverständnis Wanddicke
Viele vorab geäußerte Befürchtungen beruhen allein auf dem weit verbreiteten Missverständnis, dass man unbedingt dicke Wände benötigt, um einen guten Schallschutz zu erreichen. Das ist so aber nicht richtig. Es kommt nicht auf die Wandstärke an, sondern auf die Konstruktionsweise der Wand und die Anzahl der unterschiedlichen Schichten, die die Wand oder Decke bilden.
Der wesentliche Vorteil vom Holzrahmenbau liegt eben in den deutlich geringeren möglichen Wandstärken, bei gleichen Leistungswerten wie ein Massivbau mit deutlich höheren Wandstärken. Dadurch kommen unter anderem die Preisvorteile beim Holzrahmenhaus zustande. .