Wie genau sieht sie Holztafelbauweise aus?
Die Holztafelbauweise ist die beliebteste unter den Methoden des Fertighausbaus. Grundlage sind dabei industriell weitestgehend vorgefertigte Holztafeln für Wände und Decken, die auf der Baustelle nur noch modular zusammengefügt werden müssen. Die einzelnen Tafeln bestehen meist aus einer Rippenkonstruktion, die beidseitig mit Platten aus Vollholz oder Holzwerkstoffen beplankt sind. Die Hohlräume zwischen den Beplankungen werden mit Dämmstoffen ausgefüllt.
Die Vorteile der Holztafelbauweise liegen größtenteils auf der Hand: Der Hausaufbau an sich geht schnell und einfach und die Dämmwerte des fertigen Gebäudes sind wegen der hohen Passpräzision der Bauelemente und der geringen Wärmeleitfähigkeit des Baustoffs Holz erfreulich hoch. Außerdem ist Holz als nachwachsender Rohstoff eines der umweltfreundlichsten Baumaterialien. Auch sonstige Materialien in den Holztafeln sind meist natürlichen Ursprungs, sodass auch das spätere Wohnklima sich positiv auf die Gesundheit der Bewohner auswirkt.
Dennoch: ganz ohne Nachteile kommt die Holztafelbauweise nicht aus.
Nachteile der Holztafelbauweise
Die Nachteile der Holztafelbauweise betreffen vor allem die größere Empfindlichkeit des Holzes im Vergleich zu steinernen Massivbaumaterialien und die Festgelegtheit der gesamten Gebäudekonstruktion – also die mangelnde Flexibilität. Konkret sind folgende Aspekte kritisch zu sehen:
- penible Planung notwendig
- Beständigkeit geringer als bei Massivbauweisen
- Grundrissveränderungen im Nachhinein kaum möglich
- Tendenz zu Wärmestau im Gebäude
Bei der Holztafelbauweise haben quasi alle Einzeltafeln tragende Funktion. Das ist einer der wesentlichsten Nachteile. Denn dadurch lassen sich im Nachhinein kaum Wände entfernen oder versetzen. Man muss sich also von vornherein auf einen bestimmten Grundriss festlegen.
Und der muss akribisch geplant werden – denn durch das schlüssige Steckkastensystem, in dem die Holztafeln miteinander verbunden werden, ergibt sich im Sommer gern zu wenig Luftzirkulation und Wärmestau. Die Raumaufteilung und Fensteranordnung muss also so angelegt werden, dass dieses Problem minimiert wird.
Allgemein wird Häusern in Holztafelbauweise eine recht lange Lebensdauer von 80 bis 100 Jahren zuerkannt. Grundsätzlich bleibt Holz aber ein empfindlicheres Material als Stein und Beton. Ein Holztafel-Fertighaus hält also im Schnitt nicht so lange wie ein Massivhaus, außerdem beanspruchen die Holzfassaden je nach Region und Lage immer ein wenig Pflege.