Ist ein Gefälle bei einer Holzterrasse unbedingt nötig?
Anleitungen für den Holzterrassenbau gibt es viele – und dabei werden einige unterschiedliche Konstruktionsweisen und Gestaltungsarten vorgeschlagen. Wozu allerdings eigentlich immer geraten wird, ist der Einbezug eines geringen Gefälles. Das Gefälle des Terrassendecks soll dafür sorgen, dass Regenwasser kontinuierlich abläuft und nicht auf den Holzdielen stehen bleibt. Dadurch soll folgendes vermieden werden:
- Fäulnis und vorzeitiger Schwund/vorzeitige Instabilität der Terrassendielen
- Moos- und Flechtenwachstum, das enorme Rutschgefahr birgt
Damit das Gefälle seinen Zweck erfüllt, braucht es nicht sehr stark zu sein: 1% bis 3% werden üblicherweise empfohlen. Die allgemeingültige, also am häufigsten empfohlene Gefällestärke liegt dementsprechend bei 2%. Diese Gefällestärke ist beim Betreten der Terrasse quasi nicht spürbar, wirkt sich also normalerweise nicht negativ auf die Benutzung aus.
Argumente gegen das Gefälle
Das Gefälle beim Bau der Unterkonstruktion einzubeziehen bedeutet aber freilich ein wenig mehr Arbeit – das Gefälle muss anhand der Terrassenfläche korrekt berechnet und per Richtschnur genau ausgerichtet werden.
Wer gern gerillte Deckdielen will und diese aber parallel zum Haus verlaufen lassen möchte, kommt außerdem in einen Optik-Funktionalitäts-Konflikt: denn das Gefälle sollte immer vom Haus weg ausgerichtet sein, muss bei gerillten Dielen aber längs verlaufen, damit das Wasser nicht in den Rillen stehenbleibt. In solch einem Fall kann man das Gefälle auch parallel zum Haus verlaufen lassen – oder auch weglassen. Allerdings nur unter bestimmten Umständen.
Holzterrasse ohne Gefälle nur mit den richtigen Dielen
Man kann das Gefälle beim Bau der Holzterrasse freilich weglassen, wenn man mit den genannten Nachteilen leben kann. Wenn man aber trotzdem erreichen möchte, dass sich das Regenwasser nicht auf dem Terrassendeck staut, kann man auch einfach passende Dielen wählen. Wenn sie eine möglichst glatte, wasserabweisende oder sogar leicht gewölbte Oberfläche haben, kann man sich das Gefälle durchaus sparen.
Geeignet sind zum Beispiel Dielen aus hartem Tropenholz wie Bankirau oder Garapa – natürlich ohne Oberflächenfräsung. Manche Terrassendielenhersteller bieten auch sogenannte bombierte Terrassendielen mit einer leicht längs gewölbten (=bombierten) Oberfläche an. Meist sind solche Dielen auch besonders wasserabweisend behandelt. Form und Beschichtung sollen zu einem ausreichenden Regenwasserabfluss auch ohne Unterkonstruktionsgefälle sorgen.