Was bedeutet die schwimmende Konstruktion bei einer Holzterrasse?
Schwimmend bedeutet in der Baufachsprache so viel wie entkoppelt, also ohne feste Verbindung mit angrenzenden Bauelementen. Relativ geläufig ist vielen der Begriff schwimmender Estrich: bei dieser Methode wird der Rohboden weder mit dem Untergrund, noch mit den Seitenwänden fixiert, sondern liegt quasi lose auf. Diese vollständige Entkopplung sorgt für eine bessere Trittschall- und Wärmedämmung.
Bei einer Holzterrasse bedeutet die schwimmende Verlegung auch eine konstruktionelle Entkopplung, und zwar zwischen dem Unterbau und der Balkenkonstruktion, die das Terrassendeck trägt. Die Balkenkonstruktion wird dann also einfach auf den Unterbau aufgelegt. Normalerweise werden bei Holzterrassen alle Konstruktionsebenen miteinander verschraubt[link]. In manchen Fällen ist das aber nicht notwendig und bringt sogar Vorteile mit sich:
- große, schwere Terrassen bringen genug Eigengewicht mit
- lose Verlegung spart Arbeit
- es ergeben sich keine Spannungen zwischen den Konstruktionsebenen
Die Größe und das Gewicht der Terrasse ist ein ausschlaggebender Faktor dafür, ob eine schwimmende Verlegung möglich ist. Damit die Terrasse stabil bleibt und beim Begehen nicht unstet wackelt oder rutscht, sollte sie schon eine gewisse Fläche und vor allem ein möglichst hohes Gewicht haben. Das Gewicht hängt außer von der Fläche wesentlich auch von der verwendeten [link u=holzterrasse-welches-holz]Holzart ab. Harthölzer, vor allem tropische, wiegen bis zu 50% mehr als Weichhölzer.
Vor allem bei rissgefährdeten Holzarten wie Nadelholz oder Thermoholz kann es sich als günstig erweisen, dass bei der schwimmenden Verlegung weniger Belastungsspannungen durch Bewegung zwischen den Konstruktionsebenen entstehen.
Schwimmende Konstruktion herstellen
Für den Unterbau kommt bei einer schwimmenden Holzterrassenkonstruktion eigentlich nur die klassische Variante mit Steinplatten als Auflagepunkte auf einem Trag- und Frostschutzbett in Frage. Dabei wird die Fläche etwa 40 cm tief ausgekoffert und mit mindestens 20 Zentimetern verdichtetem Schotter und etwa 5 Zentimetern Splitt oder Sand ausgefüllt.
Darauf werden Steinplatten, zum Beispiel Terrassen- oder Gehwegplatten, in gleichmäßigem Raster verlegt, auf denen dann die Balkenkonstruktion aufgelegt werden kann. Als Nässeschutz und Dämmung werden aber vorher noch spezielle Terrassen-Unterlegepads aus Gummi zwischengelegt.