Holzterrasse über Eck – ein delikates Projekt
Bei manchen Häusern bietet es sich wirklich an, eine Terrasse über Eck anzubauen. Vor allem dann, wenn Raum dafür gen Süden und Westen oder Osten und Süden da ist. So kann man auf ihr die Mittags- und Abendsonne oder die Morgen- und Mittagssonne ausnutzen oder eben auch vor ihr auf die schattigere Terrassenseite flüchten.
Eine Terrasse über Eck ans Haus anzubauen, bringt allerdings immer ein paar konstruktionstechnische Herausforderungen mit sich. Vor allem folgende Dinge müssen gelöst werden:
- Terrassendeckneigung
- Verlegemuster der Dielen
Terrassendeckneigung
Von einem Terrassendeck muss das Niederschlagswasser ablaufen können – insbesondere von einem aus Holzdielen. In der DIN 18531 wird für Terrassendeckgefälle ein Mindestmaß von 1,5 Prozent angegeben, Fachverbände empfehlen meist eine Neigung von mindestens 2 Prozent. Vor allem, wenn Sie ein eher nässeempfindliches Nadel-Weichholz für Ihre Terrasse verwenden möchten, sollten Sie letzterer Empfehlung folgen.
Wie allerdings das Gefälle bei einer L-förmigen Terrasse realisieren? Grundsätzlich haben Sie sowohl die Möglichkeit, nur eine Terrassenseite zu neigen oder eben beide. Erstere Variante ist aber allenfalls eine Option für kleinere Holzterrassen aus sehr nässeunempfindlichem Material wie tropischem Hartholz oder WPC-Dielen. Außerdem sollte die Seite, die nicht geneigt wird, möglichst die kleinere sein und nicht zur Wetterseite hin liegen. Andernfalls neigen Sie beide Seiten um die besagten 2 Prozent.
Verlegemuster
Das Verlegemuster der Terrassendielen ist bei einer Holzterrasse über Eck von besonderem Belang. Vor allem dort, wo beide Terrassenseiten zusammenkommen, ist etwas Kreativität gefragt.
Man kann entweder eine diagonale Trenndiele legen und die seitlich darauf aufstoßenden Dielen mit glatt per Gehrung ansetzen. Eine recht simple Variante davon ist die ohne Trenndiele, sodass die Flächendielen direkt per Gehrung aufeinandertreffen. Besonders kunstvoll wirkt hingegen ein gestuftes, gleichsam geflochtenes Ineinandergreifen der aufeinandertreffenden, nicht gegehrten Dielen – je nach Längs- oder Querverlegung nach oben oder nach unten ausgerichtet.
Wegen des notwendigen Niederschlagsablaufs ist es rein technisch günstig, die Dielen längs vom Haus weg zu verlegen. Vor allem dann, wenn sie eine gefurchte Oberfläche haben.