Was die Unterkonstruktion leistet
Wer eine Terrasse aus Holz- oder Kunststoffdielen bauen möchte, hat ganz Recht: Holzdielen schmeicheln im Sommer den nackten Füßen und sehen außerdem authentisch-schick aus. Kunststoffdielen punkten dagegen mit ihrer Unempfindlichkeit und Beständigkeit.
Das Dielendeck tritt allerdings erst ganz am Ende des Projekts auf den Plan. Vorher muss eine ganze Menge vorbereitet werden. Denn damit die Dielen eine trittstabile, ausreichend tragfähige und ebene Fläche bilden, brauchen sie eine solide Unterkonstruktion. Eine solche besteht üblicherweise aus folgenden Komponenten:
- Bett aus Schüttgut in Bodenaushub
- Stützung aus Punktfundamenten oder Steinplatten
- Drainageschicht
- Unkrautvlies
- Trägergerüst aus Holzbalken auf Balkenträgern oder Stelzlagern
Punktfundamente oder Steinplatten?
Den wesentlichen Halt geben dem Holzbalken-Trägergerüst immer steinerne Stützpunkte. Die klassische und auch etwas unaufwändigere Variante sind einfache Terrassen- oder Gehwegplatten, die man auf ein Frostschutzbett aus ca. 20 Zentimetern verdichtetem Schotter und etwa 5 Zentimetern Splitt legt. Diese Variante eignet sich für fast alle Terrassen und Bodensituationen. Auf die Platten kommen Unterlagepads aus Gummi als Trittschalldämmung und Feuchteschutz.
Die andere Variante sieht tiefe Punktfundamente aus Beton vor, in die dann die Balkenträger versenkt werden. Diese Methode ist freilich die stabilere und deshalb insbesondere für absackgefährdete, bindige Böden und/oder große, schwere Terrassen empfehlenswert. Dafür, dass hier die Fundamente gegossen, die Balkenträger ausgerichtet und alles trocknen gelassen werden muss, fallen hier deutlich weniger Erdarbeiten an, weil nicht die ganze Fläche tief ausgekoffert werden muss.
Je nach Bindigkeit (also Frostempfindlichkeit) des Bodens werden die Punktfundamente 80 oder nur 40 cm tief gesetzt. Oben werden sie mit etwa 10 bis 15 Zentimetern Füllsand umfüllt.
Unkrautvlies und Drainageschicht
Ein Unkrautvlies sollte immer mit eingearbeitet werden, damit das Dielendeck sauber vom Boden getrennt und vor durchwachsendem Unkraut geschützt wird. Bei der Steinplattenmethode kommt es zwischen Frostschutzbett und Steinplatten, bei der Punktfundamentmethode über die Fundamente und unter die Drainageschicht aus Kies.
Balkengerüst bauen
Das Balkengerüst sollte aus demselben Holz bestehen wie die Terrassendielen, damit sich keine Verzugsprobleme aufgrund unterschiedlicher Reaktionsverhalten auf Feuchtigkeit und Temperatur ergeben. Bei Kunststoffdielen spielt die Holzart freilich keine besondere Rolle.
Auf Steinplatten können die Balken entweder schwimmend verlegt, direkt aufgeschraubt oder auf Stelzlagern verschraubt werden. Stelzlager bieten sich wegen ihrer einfachen Höhenanpassbarkeit insbesondere auch an, wenn die Holzterrasse auf einer bestehenden, unebenen Steinterrasse aufgebaut werden soll.
Zum Verschrauben nutzen Sie immer spezielle Terrassenschrauben aus korrosionsbeständigem Edelstahl. Bei gerbsäurehaltigen Holzarten wie Eiche achten Sie dabei auf die Güteklasse A4.