Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen haben einen hohen Wirkungsgrad
Wenn aus einem Verbrennungsprozess nicht nur Wärme, sondern – meist über Dampf als Zwischenstufe – auch elektrische Energie gewonnen wird, spricht man von einer Kraft-Wärme-Kopplung. Dieses Prinzip wird nicht nur in großen Kraftwerken, sondern heute auch vermehrt in Mini-Kraftwerken für den Einzelhaushalt angewendet. Auch Holzvergaser können als KWK-Anlagen aufgebaut werden, und damit gleichzeitig zur Wärmegewinnung als auch zur Stromerzeugung eingesetzt werden.
Technisch ist dabei vor allem der hohe Wirkungsgrad interessant, der viel höher liegt als bei vergleichbaren Einzelanlagen, praktisch ist vor allem die Doppelnutzung einer einzelnen Anlage für beide Zwecke, und die Möglichkeit, von öffentlicher Versorgung komplett unabhängig zu werden. In der Regel ist das auch mit Holzvergasern realisierbar, die dann meist als Wirbelschichtvergaser aufgebaut sind, und bei denen das gewünschte Holzgas durch unvollständige Verbrennung unter Luftabschluss gewonnen wird.
Die Unabhängigkeit vom Stromnetz ist dabei eine interessante Alternative, die Leistungsfähigkeit der Anlagen ist für Haushalte in der Regel mehr als ausreichend. Für den Betrieb werden im Regelfall entweder Hackschnitzel oder Sägemehl verwendet, die als Abfallprodukte der Holzwirtschaft meist recht günstige Brennstoffe darstellen.
Die Doppelfunktion als Nachteil
Der wichtigste Nachteil solcher Anlagen liegt aber ebenfalls in der Doppelfunktion: um den im Sommer benötigten Strom zu erzeugen, muss auch der Vergaser betrieben werden – die in der warmen Jahreszeit nicht benötigte Wärme muss dabei abgeleitet werden. Oft ist das nur mit Einschränkungen möglich, dazu kommt, dass auch während den Sommermonaten Heizmaterial verbraucht wird, um Strom zu erzeugen.
Die Planung solcher Anlagen muss also auf jeden Fall mit großer Umsicht erfolgen, darüber hinaus muss auch der Bedarf an Hackschnitzeln oder Sägemehl entsprechend geplant werden, und die Anlage ausreichend groß dimensioniert sein, um sowohl den nötigen Strom als auch die gesamte Heizwärme an sehr kalten Wintertagen liefern zu können.