Holzwurm und Hausbock – wie unterscheiden sie sich?
An tierischen Holzschädlingen gibt es eine ganze Reihe. Die Insekten spielen dabei die primäre Rolle. Dabei wird grundsätzlich zwischen frisch- und trockenholzschädigenden Arten unterschieden, also solchen, die lebende Bäume schädigen und solchen, die sich bevorzugt über verbautes Holz hermachen. Erstere Gruppe ist also in erster Linie problematisch für die Forstwirtschaft, zweitere dagegen für den menschlichen Wohnbereich.
Die bei uns in Deutschland und Mitteleuropa wichtigsten trockenholzschädigenden Insektenarten sind der Gemeine Nagekäfer – im Volksmund Holzwurm genannt – und der Hausbockkäfer, der nicht zu verwechseln ist mit dem Holzbock, einer Zeckenart. Wenn Sie es mit Fraßschäden an Ihren Holzmöblen, hölzernen Hauskonstruktionen wie dem Dachgebälk, Musikinstrumenten, Holzleisten, Bilderrahmen oder Holzfußböden zu tun haben, ist höchstwahrscheinlich eine dieser beiden Käferarten am Werk. Um den Schuldigen zu identifizieren, müssen Sie sich an folgenden Dingen orientieren:
- sind Fraßspuren äußerlich sichtbar?
- welche Holzart ist betroffen?
- wenn Sie sie entdecken: wie sehen die ausgewachsenen Käfer aus?
In diesen Punkten unterscheiden sich Gemeiner Nagekäfer und Hausbockkäfer nämlich am wesentlichsten.
Fraßspuren
Der eindeutigste Hinweis darauf, ob Holzwurm oder Hausbockkäfer in Ihrem Holz tätig sind, ist das äußerer Erscheinungsbild des befallenen Stücks: Einen Holzwurmbefall erkennt man an klar sichtbaren Fraßspuren in Form von 1-2mm großen Fraßlöchern und daraus herausrieselndem Holzmehl.
Ein Hausbockkäferbefall ist von außen leider kaum zu erkennen. Denn die Larven dieses Käfers verschließen ihre Fraßgänge mit dem anfallenden Holzmehl, sodass sich keine Perforation und keine Holzmehlhäufchen zeigen. Der einzige optische Hinweis auf einen Hausbockkäferbefall sind vereinzelte ovale Ausfluglöcher von 4-7 Millimetern Länge.
Holzart
Ein wesentliches Unterscheidungskriterium kann auch die Holzart des befallenen Gegenstands/Baumaterials sein. Gemeine Nagekäfer befallen alle Holzarten, Hausbockkäfer dagegen nur Nadelholz. Wenn es sich um Laubholz handelt, ist der Hausbockkäfer also ausgeschlossen.
Käfer
Eine weitere Identifikationsoption ist die Sichtung ausgewachsener Käfer. Wenn Sie adulte Exemplare im Umfeld des befallenen Holzes sichten, versuchen Sie, sie in einem Schraubglas zu fangen und genauer anzuschauen. Hausbockkäfer sind mit 8-26 Millimetern Länge deutlich größer als die 2,5-5 Millimeter langen Gemeinen Nagekäfer. Sie haben außerdem einen schlankeren, länglicheren Körperbau, keinen bulligen Höcker-Halsschild und ihre Farbe nicht gelblich-braun, sondern variabel von mittelbraun bis schwarz oder silbrig grau.