Was man über die Vermehrung des Holzwurms wissen sollte
Als Holzwurm wird landläufig der Gemeine Nagekäfer (Anobium punctatum) bezeichnet, der für verbautes Holz ein echtes Problem darstellen kann. Vor allem ältere, gegebenenfalls eingelagerte Möbelstücke, Dachstühle, hölzerne Kunstgegenstände und Einrichtungen in Kirchen sind gefährdet, von diesem Insekt durchlöchert zu werden. Das liegt daran, dass solche Gegenstände häufig optimale Bedingungen für die Fortpflanzung und Entwicklung der Larven zum adulten Käfer bieten. Zu den bevorzugten Bedingungen zählen vor allem:
- Eine gewisse Feuchtigkeit von Holz und Umgebungsluft (Holz idealerweise 30%)
- Eine eher kühle Umgebungstemperatur (15-20°C)
- Holzgegenstände vorzugsweise aus Splintholz
Wenn diese Umstände alle gleichzeitig gegeben sind, ist das eine Steilvorlage für eine gute – also auch schnellere Entwicklung der Käfer. Denn je nach Gegebenheiten kann sich ihre Entwicklungszeit sehr unterschiedlich lange hinziehen. Unter guten Bedingungen dauert es nur etwa ein Jahr, bis die Larven all ihre Entwicklungsstadien bis zur etwa 2 bis 3 Wochen dauernden Verpuppungszeit durchlaufen haben. Unter schlechteren Bedingungen können sie dagegen bis zu 8 Jahre dafür brauchen.
Trotzdem müssen die Larven freilich in etwa dieselbe Menge Nahrung für ihre Entwicklung aufnehmen, unabhängig davon, wie lange diese dauert. Unter ungünstigeren Bedingungen läuft alles langsamer ab, also auch der Holzfraß. In diesen Fällen wird der Befall deshalb oft nur schwer, beziehungsweise erst sehr spät entdeckt. Die Fraßlöcher entstehen nämlich nur allmählich und die kleineren Mengen herausquellenden Holzmehls verflüchtigen sich immer wieder.
Auch finden Sie ausgewachsene Käfer in diesen Fällen entsprechend seltener, die sonst neben den Holzmehlhäufchen unter den befallenen Gegenständen ein wichtiges Indiz für einen Befall sind.
Andererseits schreitet der Befall bei zu warmen und/oder zu trockenen Bedingungen auch langsamer voran, weil in viel größeren Zeitabständen ausgewachsene, geschlechtsreife Weibchen erwachsen. Ihre Gelege umfassen aber freilich immer etwa dieselbe Menge an Eiern, etwa 20 bis 30. Dabei bevorzugen sie das Holz, in dem sie selbst aufgewachsen sind – eine Ausbreitung auf weitere Holzgegenstände im Haus ist deshalb glücklicherweise nicht wirklich zu befürchten.