Die Vorzüge der Edelstahl-Horizontalsperre
Eine Horizontalsperre soll das Mauerwerk eines Gebäudes gegen kapillar aufsteigende Bodenfeuchte abschirmen und so vor langfristigen Feuchtigkeitsschäden wie Versalzungen, Verfärbungen und Schimmel bewahren. Während die horizontale Abschirmung gegen Bodenfeuchte bei Neubauten heute zu den festen Bauvorschriften gehört, fehlt sie bei Bestandsbauten häufig noch. Bei auftretenden Schäden aufgrund durchfeuchteter Wände ist dann eine nachträgliche Mauerwerkstrockenlegung mit Einbringung einer Horizontalsperre unumgänglich. Dafür gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit mechanischen Dichtmaterialien:
- Einschieben von Edelstahl- oder Fiberglaspatten durch Mauersägeverfahren
- Einbringen von Bitumenbahnen durch Maueraustauschverfahren
- Einschlagen von Edelstahlblechen durch Chromstahlblechverfahren
- Einbringen von Dichtmörtel im Bohrkernverfahren
Chemische/physikalische Methoden:
- Einspritzen von chemisch wirkendem Dichtmaterial durch Injektionsverfahren
- Elektroosmoseverfahren
Mechanische Vorgehensweisen sind aufwändiger, aber wirkungsvoller
Die Methoden mit mechanischen Dichtmaterialien beanspruchen zwar grundsätzlich mehr Arbeit, Zeitaufwand und Geld. Dafür garantieren sie aber auch eine weitaus sicherere und längerfristige Wirkung. Im Vergleich zum schnelleren, günstigeren und statisch risikofreien Injektionsverfahren etwa halten mechanische Horizontalsperren im Schnitt etwa doppelt so lange – für 40 bis 50 Jahre können Sie hier auf zuverlässigen Mauerwerksschutz zählen. Außerdem erreichen mechanische Horizontalsperren statt den bei Injektionsverfahren maximal 80% Kapillarunterbrechung bei fachgerechter Installation einen vollständigen, 100%igen Schutz.
Wenn möglich Chromstahlblechverfahren bevorzugen
Das Chromstahlblechverfahren ist, wenn die Gegebenheiten es zulassen, eine vergleichsweise unaufwändige Methode. Dabei werden Edelstahlbleche (auch Chromstahlbleche genannt) direkt in die Lagerfuge eingeschlagen – die Mauer muss also nicht wie beim Mauerrsäge-, Maueraustausch- oder Borhkernverfahren in irgendeiner Weise geöffnet werden. Das sorgt für eine geringere statische Irritation des Mauerwerks.
Voraussetzung ist allerdings eine durchgehende Lagerfuge, die nicht aus reinem Zementmörtel besteht. Nur so können die ca. 1,5 mm dicken Wellbleche bündig eingeschlagen werden, ohne dass sich das Mauerwerk wesentlich setzt. Um die Arbeit zu erleichtern, nutzt man am besten an der Einschlagseite keilförmig zugespitzte Bleche. Vor allem bei schon älterem, erschütterungsempfindlichem Mauerwerk kann das Rissen und Setzungen vorbeugen. Damit die Bleche auch vollständig in die äußeren Mauerwerksecken gelangen, sollte man besser von außen als von innen arbeiten.