Legionellen im Hygienespeicher: Ursachen und Lösungen
Obwohl Hygienespeicher das Risiko einer Legionellenkontamination durch das Durchlaufprinzip erheblich reduzieren, gibt es dennoch einige Faktoren, die die Bildung dieser Bakterien begünstigen können. Zu niedrige Wassertemperaturen, bauliche Mängel oder längere Stillstandszeiten sind dabei die Hauptursachen. Um eine sichere und hygienische Warmwasserversorgung zu gewährleisten, sind folgende Maßnahmen von großer Bedeutung:
- Erreichen und Halten der optimalen Temperaturen: Die Wassertemperatur im Hygienespeicher sollte durchgehend mindestens 60°C betragen, um Legionellen effektiv abzutöten. Temperaturen zwischen 25°C und 45°C begünstigen hingegen das Wachstum der Bakterien und sollten gemieden werden.
- Regelmäßige thermische Desinfektion: Führen Sie periodisch eine thermische Desinfektion durch, indem Sie das Wasser auf mindestens 70°C erhitzen und diese Temperatur für eine gewisse Zeit halten. Diese Maßnahme sollte idealerweise einmal wöchentlich durchgeführt werden.
- Kontinuierliche Zirkulation und Vermeidung von Stagnation: Nutzen Sie alle Zapfstellen regelmäßig und lassen Sie das Wasser gut durchlaufen, besonders an selten verwendeten Orten. Stehendes Wasser bietet einen Nährboden für Legionellen.
- Bauliche Überprüfung des Systems: Totleitungen sollten entfernt werden, und Sie sollten sicherstellen, dass alle Komponenten des Systems korrekt installiert und gut isoliert sind. Mängel in der Konstruktion und unzureichend isolierte Leitungen können das Risiko erhöhen.
- Regelmäßige Wartung und Kontrolle: Lassen Sie Ihren Hygienespeicher regelmäßig von Fachkräften überprüfen. Diese Inspektionen umfassen die Kontrolle und Justierung der Temperatureinstellungen sowie die Reinigung des Speichers.
- Nutzung von Filtern und Edelstahlkomponenten: Investieren Sie in hochwertige Filter und Komponenten aus Edelstahl. Diese Materialien sind langlebig, korrosionsbeständig und weniger anfällig für Keimbildung.
Durch die konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen tragen Sie aktiv dazu bei, das Risiko einer Legionellenkontamination zu minimieren. Bei Unsicherheiten oder Fragen können Sie sich jederzeit an eine Fachkraft wenden.
Zusätzliche Maßnahmen für optimale Hygiene
Um die Hygiene Ihres Warmwassersystems weiter zu verbessern, können Sie folgende ergänzende Maßnahmen ergreifen:
- Regelmäßige Nutzung aller Wasserentnahmestellen: Besonders in selten genutzten Bereichen wie Gästezimmern sollten Sie regelmäßig das Wasser aufdrehen und durchlaufen lassen, um Stagnationswasser und die Vermehrung von Legionellen zu verhindern.
- Reinigung und Desinfektion von Wasserhähnen und Duschköpfen: Reinigen und desinfizieren Sie diese regelmäßig, um die Vermehrung von Legionellen in der Nähe der Entnahmestellen zu minimieren. Entfernen Sie Kalkablagerungen, die Keimen einen idealen Nährboden bieten.
- Frischwasserstation: Die Installation einer Frischwasserstation kann sinnvoll sein. Diese erhitzt das Trinkwasser nur bei Bedarf, wodurch die Verweilzeit des warmen Wassers im Leitungssystem minimiert wird.
- Temperaturmanagement bei Solaranlagen: Stellen Sie sicher, dass die Wassertemperatur im Speicher bei der Nutzung einer Solarthermieanlage mindestens einmal täglich auf über 60°C erhitzt wird. So wird Legionellenwachstum verhindert.
- Bauliche Anpassungen und Erweiterungen: Prüfen Sie, ob Ihre Warmwasserleitungen optimal isoliert sind, um Wärmeverluste zu vermeiden und die Innentemperaturen besser kontrollieren zu können. Neue oder renovierte Installationen sollten nach den neuesten baulichen Standards durchgeführt werden.
- Regelmäßige Prüfungen und Analysen: Lassen Sie das Warmwasser regelmäßig auf Legionellen untersuchen. Solche Analysen liefern konkrete Daten und geben Sicherheit über die Wasserqualität.
Durch diese Maßnahmen können Sie die Sicherheit Ihrer Warmwasserversorgung weiter erhöhen und das Risiko einer Legionellenkontamination weiter reduzieren. Bei speziellen Fragen oder Unsicherheiten ist es ratsam, sich an eine Fachkraft zu wenden.