Funktionsprinzip der Induktion
Es werden elektromagnetische Wirbel erzeugt. Treffen die auf stromleitende Metalle, erwärmt sich dieses dadurch. Insbesondere ferromagnetische Metalle erwärmen sich sehr stark, da die Magnetfelder effizienter gebündelt werden. Die Wärme wird also nicht von einer Heizquelle weitergeleitet – sie entsteht direkt im Metall.
Geschichtlicher Hintergrund zur Induktion
Bereits 1831 wurde das Prinzip der elektromagnetischen Induktion von insgesamt drei Wissenschaftlern entdeckt. Michael Faraday gilt jedoch als deren Entdecker, weil er seine Ergebnisse als erster veröffentlichte. Schon im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden dann erste Pläne für den Bau eines Induktionskochers veröffentlicht.
Induktion im 20. Jahrhundert
Zur Zeit des deutschen Wirtschaftswunders hat AEG diese Idee dann wieder aufgegriffen und erste Induktionsherde gebaut. Die Tester waren zwar begeistert, doch die Technik war einfach noch viel zu groß und teuer. So war es in den 1970ern zunächst die Schott AG aus Frankfurt, die die Entwicklung des Glaskeramikkochfelds mit Halogen- bzw. Infrarottechnik vorantrieb und unter dem eigenen Markennamen „Ceran“ vermarktete.
Erst kamen die Ceran-Kochfelder
Diese Technik ist heute derart ausgereift und auch preiswert, dass Halogen- bzw. Infrarotkochfelder längst führend sind. Inzwischen wird ihnen diese Position aber vom Induktionskochfeld streitig gemacht. 2004 wurden in Deutschland gerade einmal 30.000 Induktionskochfelder umgesetzt. Nur ein Jahr später waren es bereits 80.000.
Induktion und Gesundheitsfragen
Inzwischen ist die Induktion längst in unserer Küche angekommen. Insbesondere den Zusammenhang „Induktionskochfeld und Gesundheit“ hinterfragen aber viele Menschen. Immerhin fallen Begriffe wie „elektromagnetische Felder“, „abgeleiteter Strom“, „Risiken für Herzschrittmacher oder sogar Föten“.
Indultion ist seit langer Zeit Bestandteil unseres Lebens
Grundsätzlich ist diese Frage natürlich gerechtfertigt. Allerdings ist den wenigsten Menschen bewusst, dass Induktion seit vielen Jahrzehnten Bestandteil unseres Alltags ist:
- Tonabnehmer (Kassette, Tonband)
- Lichtmaschinen (Generatoren)
- Drehzahlsensoren
- Tonabnehmer (E-Gitarre)
- Betatron (Strahlentherapie)
- Tonabnehmer für Schallplatten
Betrachtet man diese Liste, fallen sofort Komponenten auf, bei denen noch nie jemand nach elektromagnetischen Feldern gefragt hat. Die Technologie wird also stärker eingesetzt, als das viele Menschen vermuten würden.
Moderne Induktionsfelder sind geschützt
Bezüglich der Gesundheit lässt sich feststellen, dass moderne Induktionskochfelder entsprechend abgeschirmt sind. Mit einem horizontalen (seitlichen) Abstand von 40 cm besteht auch anderweitig keine Gefahr für Träger eines Herzschrittmachers. Der Ableitstrom, der beim Berühren der Töpfe über den Körper abgeleitet wird, ist bei neuen Kochfeldern ebenfalls Vergangenheit. Eine geerdete Graphitschicht auf der Glaskeramik schafft Abhilfe.
Vorteile der Induktion
Blieben also nur die Punkte übrig, bei denen das Induktionskochfeld gegenüber einem herkömmlichen Glaskeramikkochfeld seine Vorteile ausspielen kann:
- kein Wärmeverlust durch Transport
- nahezu 100 Prozent der Energie werden in Wärme umgewandelt
- sehr schnelles und punktgenaues Einstellen der Temperatur
- Temperaturentstehung ausschließlich am Topf bzw. der Pfanne
- damit kein Einbrennen in die Glaskeramik, da sich diese nicht erhitzt
- Verbrennen nach dem Kochen nahezu ausgeschlossen (bei langen Einsatz strahlt der Topf Wärme auf die Glaskeramikoberfläche ab)
Es spricht aber auch einiges gegen Induktion
Allerdings gibt es durchaus noch einige Aspekte, die gegen die Induktion sprechen. So sind Induktionskochplatten noch immer rund doppelt so teuer wie ein Ceranfeld. Dabei erreicht das Induktionskochfeld (noch) nicht die lange Lebensdauer eines herkömmlichen Ceranfeldes. Die Energieeinsparung wird damit völlig egalisiert. Dazu müssen entsprechende Töpfe angeschafft werden. Selbst alte, ferromagnetische Töpfe sind oft ungeeignet, da nicht immer absolut plan am Boden.
Bei Kindern im Haushalt immer Induktionskochfeld
In einem Haushalt mit Kindern jedoch spielt Induktion seine Vorteile mit Leichtigkeit aus. Nur nach ausgesprochen langem Betrieb kann sich die Glaskeramik entsprechend hoch erhitzen. Das Verbrennungsrisiko wird also erheblich herabgesetzt. Solange Kinder keinen Topf auf das Kochfeld stellen, erwärmt sich außerdem überhaupt nichts. Im Gegenteil: das Kochfeld schaltet sich nach kurzer zeit automatisch ab. Jedoch bieten Kochfelder mit herkömmlicher Halogen- als auch Induktionstechnik inzwischen effiziente Kindersicherungen.
Der hauptsächliche Entscheidungsgrund: Komfort und Lifestyle
Der hauptsächliche Grund pro eines Induktionskochfeldes dürfte also vornehmlich im Komfort liegen. Das Reinigen des Induktionskochfeld ist sehr einfach, da sich nichts mehr einbrennt. Doppelt so schnell werden Speisen auf den Punkt genau erwärmt. Damit erübrigen sich auch Fettspritzer und überkochende Speisen, wenn die Temperatur immer entsprechend reguliert wird.