Vom Halogen-Ceranfeld zum Induktionskochfeld
Herkömmliche Glaskeramikkochfelder mit Halogentechnik haben ihren Siegeszug in den 1990ern angetreten und sind seither marktführend. Inzwischen werden sie aber in immer mehr Küchen von Kochfeldern abgelöst, die auf den ersten Blick nicht anders aussehen: Induktionskochfelder. Da auch sie eine Oberfläche aus Glaskeramik besitzen, besteht natürlich diese hohe Ähnlichkeit.
Nur auf den ersten Blick ähnlich
Die Technik unterscheidet sich aber völlig vom herkömmlichen Ceranfeld. Bei den Vorteilen und Nachteilen vom Induktionskochfeld sind es vor allem die Vorteile, die Anbieter, aber auch Konsumenten solche Kochfelder in entsprechenden Tönen loben lassen:
- bis zu 30 bis 50 Prozent weniger Stromverbrauch (in Bezug zu E-Herd bzw. Halogenkochfeld)
- bis zu 30 Prozent schnelleres Erhitzen des Kochguts, insbesondere beim Ankochen
- hohe Sicherheit in haushalten mit Kindern, da sich ohne Topf auf der Platte nichts erhitzt
- extrem exakt zu dosierende Wärmezufuhr
Induktionskochen kann mit Geräuschen einhergehen
Nun kann es aber auch zu Geräuschen kommen, die mit dem Induktionskochen verbunden sind. Diese reichen vom Summen und Brummen bis hin zu einem Prasseln und Knacksen. Die Geräusche können dabei unterschiedlichen Ursprungs sein und damit verschiedene Ursachen haben:
- Verwendung ungeeigneter bzw. bedingt ungeeigneter Töpfe und Pfannen
- technisch beim Induktionsfeld bedingte Geräusche
- eher zufällige Ereignisse (ungünstige Mengen an Kochgut in Kochbehältern, Konstellation von Töpfen)
- nicht optimaler Einbau (Einbauküche wirkt wie Resonanzkörper)
Die Funktionsweise vom Induktionskochfeld
Um zu verstehen, weshalb es zu verschiedenen Geräuschen kommen kann, ist aber zunächst Verständnis für das Prinzip des Kochens auf einem Induktionskochfeld wichtig. Eine Kupferspule unter der Glaskeramik erzeugt ein Wechselmagnetfeld in einem Frequenzbereich zwischen 20 und 60 kHz. Dadurch entstehen elektromagnetische Wechselfelder und es entsteht Wärme. Insbesondere ferromagentische Materialien bündeln diese Wechselfelder und erhitzen so noch effizienter (noch schneller noch heißer).
Dabei wird zwar deutlich weniger Hitze auf die Glaskeramikfläche abgestrahlt, jedoch erhitzt auch sie sich mit der Zeit. Daher muss die unter dem Ceranfeld liegende Steuerelektronik ebenfalls gegen Überhitzung geschützt werden, da sie verhältnismäßig empfindlich ist. Dazu werden Lüfter verwendet. Von besonderem Interesse ist beim Induktionskochen aber vor allem der Umstand, dass die Hitze im Topf bzw. der Pfanne selbst entsteht.
Ungeeignete bzw. bedingt ungeeignete Kochbehälter
Damit kommen wir auch schon zu den Kochtöpfen und Pfannen, die für Geräusche verantwortlich sein können. Ist der Boden nicht völlig plan, können hier Geräusche entstehen, da der Topf oder die Pfanne zu schwingen beginnt. Aber auch mehrschichtige Materialien von Töpfen, also zum Beispiel Aluminiumtöpfe mit einer ferromagnetischen Bodenplatte, neigen bei schlechter Qualität zu erheblicher Geräuschentwicklung.
Auch ein Prasseln oder Knacksen ist dabei möglich, weil auch die verschiedenen Materialien unterschiedlich thermisch reagieren. In der Folge sollten ausschließlich Töpfe und Pfannen verwendet werden, die ausgewiesen für Induktionskochen geeignet sind. Darüber hinaus sollten Sie nur auf Produkte etablierter Markenhersteller zurückgreifen, um mindere Verarbeitungsqualität als Geräuschursache ebenfalls ausschließen zu können.
Technisch bedingte Geräusche
Der Lüfter für die Elektronik kann zu hören sein. Insbesondere mit zunehmendem Alter können die Antriebswellen von solchen Lüftern einlaufen und sich Geräusche deutlich verstärken. Aber auch die Kupferspule selbst kann Geräusche entwickeln. Insbesondere auf der höchsten Kochstufe (Power-Boost, Turbo-Boost usw.) ist mit einem Summen oder Brummen zu rechnen.
Problematischer Einbau des Induktionskochfelds
In einigen sehr seltenen Fällen kann es sein, dass der Einbau vom Induktionskochfeld ungünstig verlief. Dann entsteht eines der bereits genannten Geräusche wie das Summen oder Brummen von Spule oder Lüfter. Doch ein wenig optimaler Einbau wirkt auf die entstehenden Schallwellen in diesem Bereich einer Einbauküche wie ein Resonanzkörper und verstärkt nicht nur die Geräusche, sondern natürlich auch die Wahrnehmung.
Die Standfüße des entsprechenden Küchenschranks zu verändern, umso die Spannung dieses Einbauteils zu verändern, kann gegebenenfalls helfen. Schlimmstenfalls hilft es nur, den Zwischenraum, der zur Lüftung benötigt wird, mit feuerfestem Schallschutzmaterial zu dämmen, solange das in Einklang mit den Einbauvorschriften zum Induktionsfeld steht. Eventuell muss der Rahmen vom Ceranfeld entsprechend schwingungsfrei abgedichtet werden.
Eher zufällige Konstellationen
Darüber hinaus besteht aber insbesondere wieder bei mehrschichtigen Töpfen und Pfannen das Risiko, dass bei einem ungünstigen und sehr bestimmten Gewichtsbereich diese Geräusche im Topf oder der Pfanne entstehen. Ebenso kann das Magnetfeld eine Wechselwirkung zu einem Topf oder einer Pfanne gleicher Bauart erzeugen, wenn einer der Behälter maximal erhitzt wird, der andere jedoch nicht – und beide Töpfe wieder mehrschichtig sind. Insbesondere, wenn die Töpfe etwas kleiner als das jeweilige Kochfeld sind.