Auch ein Induktionskochfeld kann ein Ceranfeld sein
Zunächst sollte noch etwas klargestellt werden, damit sich die verschiedenen Glaskeramikkochfelder besser unterscheiden lassen. Ceran-Kochfelder sind eigentlich ein Produkt der Firma Schott AG aus Frankfurt. Denn „Ceran“ ist ein seit den 1960ern von dem Unternehmen geschützter Markenname. Bei einem „Cerankochfeld“ handelt es sich technisch gesehen um ein Halogen- bzw. Infrarot- oder Gaskochfeld (die Halogenlampe wird vornehmlich im Infrarotbereich betrieben).
Ceran wird mit der Halogen-Technologie assoziiert
Aufgrund eines professionellen Marketings konnte sich jedoch, ähnlich wie bei anderen Markennamen wie der Flex oder dem Widia-Bohrer, dieser Markenname als allgemeine und umgangssprachliche Bezeichnung für die Halogen- und Infrarot-Technologie durchsetzen. Streng genommen handelt es sich nämlich bei einem Induktionskochfeld und einer Glaskeramik-Kochfelderhitzung mit Gas ebenfalls jeweils um ein Cerankochfeld, da hier die Oberfläche ebenfalls aus Glaskeramik bestehen – vorausgesetzt, es wird eine Glaskeramik aus dem Hause Schott verwendet.
Vorteile einer Glaskeramik-Kochplatte
Ein Ceranfeld zu reinigen ist selbst bei eingebrannten Speiseresten verhältnismäßig einfach, da hier die besonderen Eigenschaften von Glaskeramik zum Tragen kommen:
- geringe Wärmeausdehnung
- kein Platzen oder Reißen bei einem plötzlichen Temperaturwechsel (Topf mit eiskaltem Wasser auf ein heißes Kochfeld zum Beispiel)
- hitzebeständig und nicht formverändernd
- hohe mechanische Festigkeit
- schlechte Wärmeleitfähigkeit
- verschiedene andere Eigenschaften wie elektrische Leitfähigkeit können hinzugefügt werden
Glaskeramikoberfläche reinigen
Beim Ceranfeld (Halogen) ist es daher kein Problem, die glatte Oberfläche mit einem Schaber, der mit einer Rasierklinge bestückt ist, zu reinigen. Bei einem Glaskeramikfeld einer Induktionskochplatte ist das aberunter gewöhnlichen Umständen nicht einmal notwendig. Dazu ist es wichtig, das Funktionsprinzip eines Induktionskochfeldes zu kennen.
Das Funktionsprinzip der Induktionskochplatte
Eine Kupferspule unter der Glaskeramik erzeugt ein elektromagnetisches Feld. Trifft dieses auf ein elektrisch leitendes Metall, entsteht Wärme. Ferromagnetische Metalle, also die, die an einem Magneten haften, bündeln die Felder sogar noch, weshalb es zu einer schnellen Erhitzung kommt. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Kochplatte, die Hitze erzeugt und dann auf den Topf abstrahlt, wird sie beim Induktionskochfeld direkt im Topf erzeugt.
Damit einhergehende Vorteile
Das ist auch einer der grundlegenden Vorteile von einem Induktionskochfeld. Nicht nur beim Kochen ist das von Vorteil, weil es kaum zu Wärmeabstrahlung kommt, wodurch die Energieumwandlung bei nahezu 100 Prozent liegt. Dadurch liegt der Stromverbrauch von einem Ceranfeld auch rund 30 Prozent über dem eines Induktionskochfeldes.
Im Fall des Falles nützt auch hier ein Schaber
Aber auch auf das Reinigen wirken sich all diese Vorteile aus. Nachdem Glaskeramik einerseits schlecht wärmeleitend ist und sich andererseits bedingt durch das Funktionsprinzip kaum erwärmt, können auch keine Substanzen aus dem Glasfeld einbrennen. Natürlich erhitzt sich das Glaskeramikfeld eines Induktionskochfelds bei einer anhaltend intensiven Nutzung dennoch stärker.
Sollte es dann doch dazu kommen, dass etwas einbrennt, kann es genauso einfach wie auf einem herkömmlichen Ceranfeld (Halogen) mit einem Schaber gereinigt werden. Achten Sie nur darauf, dass Sie den Schaber ungefähr im 45-Grad-Winkel halten und die Rasierklinge einigermaßen neuwertig ist, damit es nicht zu Kratzern kommen kann.
Die größte Gefahr für Glaskeramikoberflächen: Zucker und Zuckerhaltiges
Bei all den Vorteilen gibt es aber doch einen nennenswerten Nachteil von Glaskeramik. Es geht um Zucker, der förmlich festklebt auf der Glaskeramik. Bei einem Glaskeramikkochfeld mit Gas ist das Risiko am höchsten, weil hier die größte Hitze entstehen kann. Dann folgt das Halogen- bzw. Infrarot-Glaskeramikfeld mit ebenfalls sehr hoher Erhitzung. Beim Induktionskochen ist das Risiko dagegen am geringsten und tritt nur bei langer, intensiver Nutzung auf.
Was passiert, wenn Zucker festklebt
Nun möchte man meinen, so schlimm ist das ja gar nicht – dann wartet man einfach, bis alles abgekühlt ist und schabt den festgebrannten Zucker weg. So einfach ist es aber nicht. Der Zucker klebt nämlich bombenfest auf der Glaskeramik. Im Gegensatz zu dieser Oberfläche, die sich bei Temperatur nicht ausdehnt, ist das bei Zucker sehr wohl der Fall.
Ausmuschelungen als Folge von Zucker auf der heißen Oberfläche
Kühlt die Glaskeramikplatte nun also langsam ab, kann es zu Spannungen in der Glaskeramik kommen. Die wirkenden Kräfte sind dabei so stark, dass Teile der Glaskeramik, die mit dem Zucker verbunden sind, herausbrechen können. Man nennt dieses Phänomen „Ausmuschelung“. Dieser Schaden ist irreparabel, hat aber keine Auswirkungen auf die Funktion.
So vermeiden Sie beim Induktionsfeld die Zuckergefahr
Am sichersten ist es natürlich, Zucker erst gar nicht auf die Glaskeramikoberfläche zu bekommen. Sollte es aber doch passieren, sollten Sie Ihren Schaber schnall zur Hand haben und den Zucker unverzüglich abschaben. Insbesondere beim Induktionskochfeld können Sie das Risiko aber weiter minimieren. Es gibt hitzebeständige Schutztücher (bis 300 Grad Celsius). Die können Sie auch während des Kochens unterlegen.
Auch beim Überkochen hilfreich
Der Zucker landet nach nicht auf der Glaskeramik, sondern dem schützenden Tuch. Auch, wenn Sie bei einer Induktionskochplatte die Temperatur schnell und ausgesprochen exakt bestimmen können, kann es dennoch einmal vorkommen, dass etwas überkocht. Hier muss dann ebenfalls wieder bei sehr stark zuckerhaltigen Speisen aufgepasst werden. Das Tuch schützt aber auch hier weitgehend vor Ausmuschelungen.
Einfaches Putzen der Glaskeramik
Wollen Sie die Induktionskochplatte jedoch nur grundsätzlich putzen, können Sie dafür jeden gewöhnlichen Glaskeramikreiniger verwenden. Der Handel bietet zahlreiche Produkte, die speziell für Glaskeramik und damit auch Ceran entwickelt wurden. Ebenso können Sie einen handelsüblichen Glasreiniger verwenden.