Verschiedene Formen von Herden und Kochplatten
Eine Kochstelle ist seit vielen Jahrzehnten in wirklich jeder Küche eine Normalität. Dank des technischen Fortschritts gibt es inzwischen aber eine große Auswahl an verschiedenen Kochplatten:
- Elektroherd
- Gasherd
- Glaskeramik-Kochfeld (Ceran)
- Induktionskochfeld
Der Elektroherd
Der einfache Elektroherd ist heute in modernen Küchen so gut wie überhaupt nicht mehr zu finden. Die Technik ist zu energieintensiv, das Design ist veraltet und das Kochen ist verhältnismäßig aufwendig.
Dazu kommt ein großes Verletzungsrisiko, da man nicht sehen kann, ob eine metallische Kochplatte noch heiß ist. Bei alten Geräten besteht zudem die Gefahr von Kurzschlüssen, insbesondere, wenn die Verbindung zwischen Rahmenplatte und Kochplatten nicht mehr richtig abdichtet.
Der Gasherd
Der Gasherd gehörte lange Zeit zu den wirtschaftlichsten Kochfeldern. Dazu kommt eine schnelle Erhitzung des Kochguts. Deshalb sind Gasherde auch in der Gastronomie sehr beliebt. In privaten Haushalten konnten sie sich nie richtig durchsetzen.
Einerseits verfügen nicht alle Häuser in allen Regionen über einen Gasanschluss, andererseits schwingt gerade bei Verbrauchern immer die Angst vor Gaslecks mit. Darüber hinaus muss quasi an der offenen Flamme gekocht werden, weshalb auch ein relativ hohes Verletzungsrisiko besteht.
Das Glaskeramik-Kochfeld
Das Glaskeramikkochfeld mit Infraroterhitzung hat sich inzwischen an die Spitze gesetzt (in Industrieländern). Einerseits spricht das elegante schwarze Design, bei dem keine Kochplatten mehr zu sehen sind, für die Technik. Andererseits erfolgt das Erhitzen relativ schnell. Allerdings noch immer relativ energieintensiv.
Dazu kam anfangs das Problem, dass Menschen bei einem gewöhnlichen E-Herd die Kochplatten durchaus mit „gefährlich“ und „heiß“ assoziieren, nicht aber das schwarze Glaskeramikfeld. Deshalb wurden rote Warnleuchten integriert, die mitteilen, dass ein Kochfeld noch heiß ist. Der Begriff „Ceran“ ist übrigens der Markenname der Schott AG in Mainz, wird heute aber ähnlich wie „Flex“ oder „Tempo-Taschentuch“ verwendet.
Das Induktionskochfeld: die Funktionsweise
In einer Kupferspule unter dem Glaskeramikfeld wird ein elektromagnetisches Wechselfeld erzeugt. Dabei werden durch Induktion Wirbelströme erzeugt, die einen Topf auf der Glaskeramik durch den ohmschen Widerstand erhitzen. Grundsätzlich (elektrisch leitenden) Metallgefäßen funktioniert, unterscheidet sich zwischen den verschiedenen Metallen der Wirkungsgrad.
Der Bedarf von ferromagnetischem Kochgeschirr
Bei Kupfer beispielsweise kann das Magnetfeld nicht so effizient gebündelt werden und es strahlt daher auch seitlich stark ab. Ferromagnetische Metalle, also Metalle, die auf einen Magneten reagieren, bündeln die Magnetfelder jedoch. Durch diese Konzentration ist die Wirkungseffizienz sehr hoch. Besonders erwähnenswert ist dabei, dass so gut wie keine Wärme mehr keine Wärme durch den Transport zum Topf verloren gehen kann.
Hohe Energieeinsparung
Denn die Wärme wird beim Induktionskochfeld nicht „transportiert“, sondern direkt im Topfmaterial erzeugt. Damit bleibt auch die Glaskeramikplatte unter dem Topf verhältnismäßig kalt. Daraus ergibt sich aber auch ein deutlich geringerer Energieverlust. Gegenüber einem herkömmlichen Glaskeramik-Kochfeld (Infrarot) werden 30 Prozent an Energie eingespart. Damit ist die Energieeffizienz sogar so hoch, dass die Verluste bei der eigentlichen Energiegewinnung und beim Transport durch das öffentliche Netz die hervorstechenden Größen beim Energieverlust sind.
Vor- und Nachteile vom Induktionskochfeld
Daraus ergeben sich nun schon einmal einige Vorteile, die auch in der Werbung immer wieder genannt werden:
- sehr schnelles Erhitzen, weshalb sich der Kochvorgang punktgenau beeinflussen lässt
- kein Erhitzen der Fläche um den Kochtopf bzw. Erhitzung des Glaskeramikfeldes durch fehlenden Wärmetransport (lediglich der Topf strahlt Wärme ab, die dann das Kochfeld erhitzt)
- daraus resultierend kein Einbrennen von Speisen auf dem Kochfeld
- bis zu 30 Prozent Energieersparnis
Die Nachteile
Dennoch gibt es auch Nachteile, die durchaus eine Berechtigung haben. Es entstehen Magnetfelder. Bei der Verwendung von ungeeignetem Kochgeschirr werden diese sogar gestreut. Erste Untersuchungen in der Schweiz vor rund 10 Jahren haben gezeigt, dass dadurch bei einem Abstand von circa 40 cm kein Gefahrenrisiko ausgeht für den menschlichen Körper. Nicht völlig ausgeschlossen werden kann jedoch die Wirkung auf Herzschrittmacher.
Abgeleiteter Strom bei älteren Kochfeldern
Allerdings sind moderne Induktionskochfelder mit einem besonderen Schutz ausgestattet. Außerdem haben die Schweizer festgestellt, dass auch Ableitstrom (bis zu 200 V) vom Körper bei Berührung des Topfmetalls aufgenommen werden, was eine dauerhafte Schädigung bei regelmäßigem Gebrauch nicht völlig ausschließen lässt. Daher sind moderne Glaskeramikplatten mit Graphit beschichtet, wobei diese Graphitschicht wiederum geerdet wird. Dadurch ist der Ableitstrom dann nicht mehr nennenwert.
Hohe Energieeinsparung bei ebenso hohem Anschaffungspreis
Induktionskochfelder werden besonders durch die deutliche Energieeinsparung immer wieder positiv bewertet. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass gegenüber einem herkömmlichen Ceran-Kochfeld der Anschaffungspreis doppelt so hoch ist. In Abhängigkeit der Nutzungszeit wird damit die Energieeinsparung wieder deutlich herabgesetzt. Das wird zudem negativ von der tatsächlichen Lebensdauer von Induktionskochfeldern beeinflusst.
Die Lebensdauer des komplexen Induktionskochfelds
Induktionskochfelder müssen mit Schmelzsicherungen ausgestattet sein. Auch ist die Elektronik an sich komplex. Dem gegenüber steht ein enormer Preisdruck. Also muss so günstig wie nur möglich produziert werden. Das schlägt sich natürlich in der Qualität und damit der Lebensdauer nieder. Bei Elektronikdesigns, bei denen die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund steht, wird beispielsweise eine einzige Schmelzsicherung verwendet. Brennt die nun durch, ist das gesamte Induktionskochfeld außer Betrieb.
Die Energieeinsparung wird schnell egalisiert
Natürlich lässt sich diesem Problem durch eine hohe Qualität begegnen, die gerade die etablierten Marken gewährleisten. Allerdings steigen dann die Preise für ein Induktionskochfeld schnell auf das Dreifache des Kaufpreises eines gewöhnlichen Ceranfeldes. Damit ist es wohl der höhere Komfort, der es dem Verbraucher wert sein muss, zu einem Induktionskochfeld zu greifen.