Nutzungsort entscheidend
Bei der Auswahl einer Beschichtung von Industrieboden im Wohnbereich sind vollkommen andere Parameter ausschlaggebend als bei einem gewerblich genutzten Boden. Im Wohnbereich spielen Farbe und Gesundheitsverträglichkeit eine größere Rolle als Belastbarkeit und Druckfestigkeit.
Sowohl im Wohnbereich als auch im gewerblichen Einsatz ist ein gemeinsamer Anspruch, dass die Industriebodenreinigung einfach ist und auch nach längerem Gebrauch erhalten bleibt. Daher muss die Bodenbeschichtung über ein der Nutzungsfrequenz und Intensität angepasstes Abriebverhalten verfügen.
Beschichtung mit und ohne Lösemittelzusatz
Für die Versiegelung eines Industriebodens existieren drei Hauptgruppen an Mitteln, mit denen die Beschichtungen vorgenommen werden. Bindemittelsysteme ohne Lösemittelzusätze sind vor allem im Wohnbereich gefragt, verfügen aber nur über begrenzte Belastungsobergrenzen. Sie ähneln in der Einstufung einem Industrieboden aus PVC.
Wässrige Versiegelungsmittel sind Dispersionen, die je nach Zusammensetzung und Gewichtung der Inhaltsstoffe fast jeder Gebrauchsart angepasst werden können. Ihr Grundbestandteil ist Polyacrylat. Für die höchsten Belastungsstufen werden den wässrigen Versiegelungsmitteln sogenannte Vernetzungsmittel hinzugefügt. Insbesondere auf hoch belastbaren Epoxidharzuntergründen kommt das hydrophilierte Polyisocyanat zum Einsatz.
Individuelle Anpassung durch Additive
Fast alle Industriebodenbeschichtungen bestehen aus einem Zweikomponenten-System, in dem Polyurethan enthalten ist. Durch die Kombination der beiden Komponenten wird eine Aktivverarbeitungsphase ausgelöst. Sie dauert meist bis maximal zwanzig Minuten, sodass immer nur eine Beschichtungsmittelmenge „aktiviert“ werden sollt, die in dieser Zeitspanne zu verarbeiten ist.
Mit unterschiedlichen Additiven werden zusätzliche Eigenschaften bei der Industriebodenbeschichtung hervorgerufen. Dazu gehören rutschhemmende Zusätze, Farbpigment-Pasten und Elastizitätsmittel. Eine Abstufung des Glanzverhaltens wird ebenfalls durch spezielle Additive gesteuert.
Die übliche Stärke für eine Industriebodenbeschichtung beträgt zwei Millimeter, was durch einen zwei- bis dreimaligen Auftrag erreicht wird. Da die fugenlose Beschichtung bei angemessener Kratz- und Schlagfestigkeit nahezu unzerstörbar ist, reicht die Einfärbung der Beschichtung beziehungsweise Versiegelung.
Staubfrei und eben
Besonders im privaten Bereich sind Industriebodenbeschichtungen deshalb interessant, weil sie durch entsprechende Beschaffenheit absolute Staubfreiheit garantieren. Die Beschichtungen entwickeln keine elektrostatischen Aufladungen beispielsweise durch Reibung bei der Nutzung. Der akute Flugstaub ist durch das Wischen der Beschichtung sofort und ohne Rückstand möglich.
Die Variabilität der Industriebodenbeschichtungen ermöglicht eine flexible Schichtdicke, die lediglich eine überall vorhandene Mindeststärke aufweisen muss. Der Spielraum bis zu einer Dicke von sechs Millimetern ermöglicht es, leichte Unebenheiten auszugleichen. Ist in dem Raum mit Feuchtigkeit und/oder Nässe zu rechnen, kann ein leichtes Gefälle von ein bis zwei Prozent ausgeführt werden, was einen Ablauf beispielsweise in eine seitliche Ablaufrinne ermöglicht.