Dicke und gleichmäßige Nutzschicht
Durch die hochkant angeordneten Holzstäbchen entsteht auf einer Trägerschicht eine zehn bis 25 Millimeter starke Nutzschicht. Bei einem durchschnittlichen Holzabtrag von 0,8 Millimetern bei jedem Abschleifen kann Industrieparkett problemlos bis zu zwanzig Mal abgeschliffen werden. Das ist vor allem in Werkshallen interessant, in denen das Industrieparkett durch feuchten Schmutz oder starke Stöße beschädigt wird.
Auch als Unterart des Mosaikparketts ist das Industrieparkett weniger nach optischen als mehr nach funktionalen Gesichtspunkten konzipiert. Die Hochkantlage der Holzstäbchen „versteckt“ allerdings Astlöcher und Verwachsungen zum größten Teil, so dass die Oberfläche meist einen relativ gleichmäßigen Eindruck erweckt. Industrieparkette werden im Normalfall in festen Größeneinheiten hergestellt und wie Platten verlegt.
Ebener Untergrund und Verklebung
Beim Verlegen von Industrieparkett gibt es zwei hauptsächliche Unterschiede zu den meisten anderen Parkettarten. Der Untergrund muss frei von Unebenheiten sein und auch ein ungewolltes Gefälle über die ganze Legefläche wird vom Industrieparkett eins zu eins wieder gegeben, so dass mit Pech Bürostühle mit Rollen nicht auf ihrem Platz bleiben.
Industrieparkette werden immer verklebt und nie schwimmend verlegt. Da die Hochkantlamellen werkseitig schon auf eine Trägerplatte aufgebracht sind, ähnelt das Verlegen dem einer Holz- oder Steinplatte. Die Plattengrößen variieren bei den verschiedenen Herstellern, üblich sind jedoch Maße, die rund einen Quadratmeter Fläche pro Platte ergeben. Alternativ zu Trägerplatten wird Industrieparkett auch auf Netzen oder Bänder vormontiert angeboten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Hochkantlamellenplatten
- Bodenausgleichmittel
- Flächenkleber
- Haftgrundierung oder -hilfe
- Fugenfüllstoff
- Hammer
- Meißel
- Wasserwaage
- Schlagholz
- Zugeisen
- Gezahnter Spachtel
- Stichsäge
- Eventuell Gehrungssäge
- Zollstock oder Bandmaß
- Spiritus
- Wischlappen
1. Untergrund begradigen
Bei schrägem Untergrundverlauf oder Unebenheiten beispielsweise in einem Estrich müssen Sie entweder mit Bodenausgleichsmittel oder auch mit Hammer und Meißel für eine ebene Fläche sorgen.
2. Untergrund vorbereiten
Nach dem Durchtrocknen vom Ausgleichsmittel sollten Sie mit einem feuchten Lappen eventuelle Staubrückstände aufwischen. Nach dem erneuten kompletten Abtrocknen bringen Sie entsprechend den Herstellerangaben auf der Packung eine Grundierung als Haftgrund auf.
3. Parkett vorbereiten
Je nach Trägertechnik und Größenmaßen schneiden oder sägen Sie das Parkett für die erste Legereihe vor.
4. Erste Reihe leimen und legen
Die erste Plattenreihe legen Sie mit dem Abstand eines Seitenmaßes der Platten, Netzen oder Bänder entsprechend als zweite Reihe vor der Startwand. Da Zimmerecken oft keinen präzisen rechten Winkel bilden, haben Sie so eine Startreihe als Anschlagspunkt und können die Eckplatten bei Bedarf mit der Säge und Entfernung einzelner Lamellen anpassen.
5. Reihe leimen, Reihe legen
Gehen Sie jetzt Reihe für Reihe vor und sägen Sie die jeweils letzte Platte zurecht. Tragen Sie immer nur den Leim für einige Platten auf, damit er nicht zu früh bindet. Ziehen Sie mit dem gezahnten Spachtel Rillen in den Kleber, damit er sich gleichmäßiger unter den angedrückten Industrieparkett-Platten verteilt.
6. Ausrichten der Platten
Platzieren Sie jede auf das Klebebett gelegte Platte mit Schlagholz und leichten Hammerschlägen. Austretenden Klebstoff sofort mit Spiritus abwischen. Die letzte Reihe legen Sie schräg ein, lassen Sie in die offene Bahn sinken und korrigieren die Lage durch das Zugeisen.