Was die Infrarotsauna so beliebt macht
Die Infrarotsauna ist sicherlich eine prima Erfindung. Ihren Boom seit etwa 20 Jahren erlebt sie schließlich nicht ohne Grund. Vorteilhaft an der etwas anderen Saunatechnik mit Infrarotstrahlern ist vor allem Folgendes:
- einfach zu handhaben durch geringeren Energiebedarf und deswegen normalen Netzanschluss
- oft laienfreundlich in Modulbauweise aufzubauen
- positive Effekte auf die Gesundheit auch für weniger Hartgesottene
Diese Aspekte lassen die Verkaufszahlen von Infrarotkabinen für die Nutzung in den privaten Vier Wänden stetig steigen. Doch auch wenn die praktischen Heimsaunen unkompliziert zu nutzen sind und Gesundheitvorteile mit sich bringen, die fast jedem guttun – etwa tiefgehende Muskelentspannung, Entschlackung, Körperreinigung und Stressabbau – gibt es dabei auch Nachteile zu bedenken.
Infrarotsaunen sind nicht für jeden ideal
Die Nachteile der Infrarotsauna betreffen zum einen gesundheitliche Faktoren und zum anderen das subjektive Erlebnis:
- keine so intensive Stärkung des Immunsystems
- Strahlung kann bei exzessiver Nutzung schädlich sein
- kein klassisches Saunaerlebnis
Weniger Immunsystemstärkung
Was auf der einen Seite als Vorteil der Infrarotsauna gehandelt wird, kann auf der anderen Seite auch als Nachteil interpretiert werden: zwar können mehr Menschen, nämlich auch solche mit weniger belastbarem Kreislauf, die Infrarotsauna nutzen. Dafür wird der Kreislauf darin aber auch weniger trainiert als in einer finnischen Sauna. Letztere wirkt nämlich eben durch die extrem hohen Temperaturen von 70 bis an die 120°C und die anschließende Schockabkühlung unter der Dusche, dem Eisbad oder im Schnee so abhärtend auf die Immunzellen, sodass Erkältungen und andere Infektionen für knallharte Saunagänger kaum mehr ein Thema sind.
Infrarotsaunagänge werden klassischerweise nicht mit einer Schockabkühlung abgeschlossen, sondern für optimale Muskelentspannung nur mit einer lauwarmen Dusche.
Kritische Strahlung
Normalerweise ist die Strahlung der Infrarotstrahler keine Gefahr. Wer es allerdings etwas übertreibt mit der Häufigkeit und Länge der Kabinengänge, kann sich Schäden an den Augen und der Haut einhandeln – etwa vorzeitige Hautalterung oder Augenerkrankungen wie den Grauen Star. Dieses Risiko ist allerdings extrem gering.
Kein klassisches Saunaerlebnis
Das ist letztlich eine subjektive Geschmackssache: in der Infrarotkabine müssen Sie (wenn Sie es wie vorgesehen machen) nicht nur auf das adrenalinreiche Abkühlen im Wasser, im Eisloch oder im Schnee verzichten, sondern auch auf die urige Gemütlichkeit des bullernden Ofens und vor allem auf die duftenden, Leib und Seele wohltuenden, oft mit ätherischen Ölen versetzen Aufgüsse.