Infrarotsauna und Finnische Sauna gegenübergestellt
Darüber, wie man am besten sauniert, scheiden sich die Geister. In unsere deutsche Kultur hat das Heißluftbaden erst seit dem zweiten Weltkrieg allmählich Einzug gehalten. Die finnische Traditionsmethode mit Ofenbeheizung und Aufgüssen in öffentlichen Bädern hatte dabei zunächst die Vormachtstellung inne. Ab den 1980er Jahren kam dann nach und nach die Saunatechnik mit Infrarotlicht auf den Markt – und vor allem in die privaten Haushalte.
In beiden Saunaarten ist Schwitzen zur körperlichen Reinigung, Anregung und Wohlempfindung angesagt. Das geschieht aber auf etwas unterschiedliche Arten, die auch leicht verschiedene Wirkungen hervorrufen. Die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale sind folgende:
- Art der Wärme: in Finnischer Sauna langwellige Konvektionswärme, in Infrarotsauna vorwiegend (kurzwellige) Strahlungswärme
- Wirkung: In Finnischer Sauna eher Kreislaufabhärtung, in Infrarotsauna eher Muskelentspannung und Körperreinigung
- Erlebnis: In Finnischer Sauna eher Sinneserfahrung mit Gruppenkultur, in Infrarotsauna eher gezielte Körperpflege
Finnische Sauna für Fans klassischer Saunakultur und Körperabhärtung
Die Finnische Sauna arbeitet mit deutlich höheren Temperaturen als Infrarotsaunen. Denn in ihr wird über einen Ofen die Saunaluft aufgeheizt, die wiederum als Konvektionswärme den Körper erwärmt. Bis das reinigende Schwitzen einsetzt, ist bei diesem „Umwegsverfahren“ deutlich mehr Hitze und auch mehr Energie nötig. Der Kreislauf wird stärker belastet – aber eben auch intensiv abgehärtet, insbesondere durch die anschließende Schock-Abkühlung im Kältebad, im Schnee oder für die ganz Hartgesottenen im Eisloch. Wer regelmäßig auf finnische Art sauniert, dem können starke Temperaturschwankungen kaum mehr etwas anhaben.
Der bullernde Ofen, die duftend aromatisierten Aufgüsse und die Gemeinschaftskultur machen die Finnische Sauna außerdem zu einem erhebenden Traditionserlebnis – gerade das fehlt alten Saunahasen häufig in Infrarotkabinen.
Infrarotsauna für Gesundheitsbewusste
Infrarotkabinen sind mit Flächen- oder Vollspektrum-Infrarotstrahlern ausgestattet, die vorwiegend Strahlungswärme abgeben. Die Strahlungswärme dringt direkt in die Haut ein und erreicht bei Vollspektrumstrahlern (in sogenannten Tiefenwärmekabinen) auch die tieferen Gewebeschichten. Das sorgt für eine effektive Muskelentspannung, was ganz besonders angenehm für Leute ist, die häufig mit Verspannungen zu kämpfen haben. Durch die Erzeugung direkter, gezielter Strahlungswärme kommt eine Infrarotkabine auch mit deutlich weniger Energie aus.
Durch die tief eindringende Wärme schwitzt man in einer Infrarotkabine trotz niedrigerer Lufttemperaturen noch etwas mehr als in einer Finnischen Sauna. Die reinigende, entschlackende Wirkung ist deshalb darin größer – die Kreislaufbelastung bzw. -abhärtung dafür geringer. Deshalb ist Infrarotsaunieren auch besonders älteren oder gesundheitlich instabilen Personen mit schwachem Kreislauf zu empfehlen. Klassischerweise kühlt man sich nach dem Saunieren in der Infrarotkabine auch nicht radikal ab, sondern duscht nur lauwarm.