Die richtige Kellerdämmung finden: So geht’s
Um den energieeffizienten Ausbau Ihres Kellers voranzutreiben, benötigen Sie eine sorgfältige und durchdachte Planung. Der erste Schritt zur richtigen Kellerdämmung besteht darin, die Kellerwände auf Feuchtigkeit zu prüfen. Dies ist grundlegend, um Schimmelbildung zu verhindern und die Effektivität der Dämmung zu gewährleisten. Sie können dies von einer Fachkraft durchführen lassen, um ein fundiertes Ergebnis zu erhalten.
Auswahl der passenden Dämmmaterialien
Es gibt unterschiedliche Materialien für die Innen-Kellerdämmung, die sich hinsichtlich ihrer Eigenschaften und Eignung unterscheiden. Zu den am häufigsten verwendeten Materialien gehören:
- Calciumsilikatplatten: Diese Platten sind besonders diffusionsoffen und kapillaraktiv, wodurch sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können. Sie verhindern somit Schimmelbildung und verbessern das Raumklima.
- Mineralschaumplatten: Diese Platten bieten eine gute Wärmedämmleistung und regulieren Feuchtigkeit, was sie ideal für feuchte Kellerräume macht.
- Polyurethan (PUR): Dieser Hartschaum ist wasserabweisend und elastisch, was ihn besonders für die Dämmung von Kellerböden geeignet macht.
Vorgehensweise zur Dämmung
- Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass der Keller ausreichend belüftet und alle Oberflächen trocken sind. Dies kann durch den Einsatz von Bautrocknern unterstützt werden.
- Dämmmaterial anpassen: Wählen Sie die richtigen Platten und schneiden Sie diese passgenau zu, um eine lückenlose Dämmung zu gewährleisten.
- Befestigung ohne Beschädigung: Achten Sie darauf, die Dämmplatten so zu befestigen, dass die Abdichtung des Mauerwerks nicht beschädigt wird. Klebemörtel oder spezielle Dämmplattenkleber sind hier hilfreich.
- Dampfbremse oder -sperre einbauen: Je nach gewähltem Dämmstoff installieren Sie eine Dampfbremse oder -sperre, um Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden. Die genaue Anordnung hängt von der Diffusionsfähigkeit des verwendeten Materials ab.
- Abschließende Beplankung: Verkleiden Sie die gedämmten Wände mit geeigneten Materialien wie Gipskartonplatten. Lassen Sie eine ausreichende Schattenfuge zum Boden, um Feuchtigkeitseintritt zu verhindern.
Energieeinsparverordnung (EnEV) beachten
Die Dämmung Ihres Kellers muss den Vorgaben der Energieeinsparverordnung entsprechen, die einen maximalen U-Wert von 0,30 W/m²K fordert. Dies gewährleistet eine effiziente Dämmung und reduziert die Heizkosten merklich. Durch die sorgfältige Auswahl der Materialien und eine fachkundige Montage können Sie ein angenehmes Raumklima schaffen und langfristig Energie und Kosten sparen.
Methoden der Kellerdämmung von innen
Für die Innenisolierung Ihres Kellers stehen Ihnen zwei wesentliche Methoden zur Verfügung: die kapillaraktive und die dampfdichte Dämmung. Die Wahl der geeigneten Methode hängt von den spezifischen Bedingungen in Ihrem Keller ab und sollte idealerweise von einer Fachkraft bewertet werden.
- Kapillaraktive Dämmung: Diese Methode eignet sich besonders für Keller, die als Wohn- oder Nutzfläche dienen. Kapillaraktive Dämmstoffe wie Calciumsilikatplatten oder Mineralschaumplatten nehmen Feuchtigkeit auf und geben diese wieder ab, was das Raumklima verbessert und Schimmelbildung minimiert. Diese Systeme benötigen keine Dampfbremse, reagieren durch ihre feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften jedoch besonders sensibel auf unsachgemäße Installation.
- Dampfdichte Dämmung: Wenn eine kapillaraktive Dämmung aus baulichen Gründen nicht möglich ist, ist die dampfdichte Dämmung eine alternative Option. Hier werden Dämmstoffe mit hohen Wasserdampfdiffusionswiderständen verwendet, wie Polyurethanplatten. Eine dampfdichte Schicht wird im Rauminneren installiert, um den Transport von Feuchtigkeit in die Konstruktion zu verhindern.
Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Kapillaraktive Systeme bieten eine bessere Feuchtigkeitsregulierung, während dampfdichte Systeme kostengünstiger sind, jedoch eine sorgfältigere Montage erfordern. Unabhängig von der gewählten Methode ist es wichtig, dass angrenzende Bauteile wie Decken, Böden und Fenster ordnungsgemäß an die Dämmung anschließen, um Wärmebrücken zu vermeiden.
Kellerdämmung mit Ständerwerk: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Für eine effizient durchgeführte Kellerdämmung mit Ständerwerk ist sorgfältige Vorbereitung und präzises Arbeiten unerlässlich. Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Anleitung:
- Sicherung der Kellertrockenheit: Stellen Sie sicher, dass die Kellerwände vollständig trocken sind. Ein Bautrockner oder eine Fachkraft kann hierbei hilfreich sein.
- Montage des Ständerwerks: Beginnen Sie mit der Montage des Ständerwerks, das selbsttragend zwischen Decke und Boden befestigt wird. Befestigen Sie es nicht an der abgedichteten Kellerwand, um diese nicht zu beschädigen.
- Einbringen der Dämmmaterialien: Bringen Sie die zugeschnittenen Dämmstoffplatten, beispielsweise Mineralwolle, exakt zwischen die Ständer ein. Achten Sie darauf, dass alle Hohlräume vollständig ausgefüllt sind.
- Installation der Dampfbremse: Befestigen Sie eine diffusionshemmende Folie auf der warmen Seite der Dämmung, um Feuchtigkeitseinschluss zu verhindern.
- Beplankung des Ständerwerks: Bringen Sie Gipskartonplatten als Beplankung an. Verwenden Sie idealerweise eine doppelte Lage, wobei die zweite Lage aus Feuchtraumplatten bestehen kann.
- Berücksichtigung der Schattenfuge: Lassen Sie eine kleine Fuge zwischen den Gipskartonplatten und dem Boden frei, um aufsteigende Feuchtigkeit zu verhindern.
Diese Maßnahmen sichern eine effiziente Dämmung und schützen langfristig vor Feuchtigkeitsschäden.
Zusätzliche Dämmmaßnahmen: Decke und Boden
Um die Effizienz Ihrer Kellerdämmung zu maximieren, sollte auch die Dämmung von Kellerdecke und -boden in Betracht gezogen werden.
Kellerdecke
Eine effektive Dämmung der Kellerdecke verhindert Wärmeverluste in die oberen Geschosse und sorgt dafür, dass keine kalte Luft aus dem Keller in beheizte Räume aufsteigt. Geeignete Dämmstoffe sind:
- Mineraldämmplatten
- Polystyrol-Hartschaum (EPS)
- Steinwolle
- Pflanzliche Dämmstoffe wie Zellulose
Die empfohlene Dämmstärke variiert je nach Material. Eine Einblasdämmung kann besonders bei vielen Rohren und Leitungen an der Decke sinnvoll sein. Führen Sie die Dämmplatten etwa 50 cm an den Außenwänden herunter, um Wärmebrücken zu vermeiden.
Kellerboden
Falls der Kellerboden von außen nicht gedämmt ist, kann eine Innendämmung nachträglich erfolgen, was allerdings die Raumhöhe verringern kann. Überprüfen Sie die Bodenfeuchtigkeit vor Beginn der Arbeiten. Bei Problemen sollte zunächst eine Trocknung erfolgen. Für die Bodendämmung eignet sich besonders Polyurethan (PUR). Eine wasserdichte Folie sollte als Basis verlegt werden, um aufsteigende Feuchtigkeit abzuhalten. Der Bodenbelag kann direkt auf die Dämmplatten aufgebracht werden.
Durch diese zusätzlichen Dämmmaßnahmen können Sie die Energieeffizienz des Kellers erheblich verbessern und Wärmeverluste minimieren.