Was muss an einer innenliegenden Dachrinne dicht sein?
Wenn Dachrinnen innenliegend, also über bzw. hinter der Gebäudemauer eingebaut werden, birgt das immer die Gefahr von Wasseraustritten aus dem Rinnenverlauf ins Mauerwerk. Das kann viel Ärger nach sich ziehen, weil das Leck oft erst sekundär an der nassen Wand erkannt wird. Deshalb hat eine akribische Abdichtung beim Einbau innenliegender Dachrinnen einen hohen Stellenwert. Abgedichtet wird Folgendes:
- Unterlage der Dachrinne
- Nahtstellen zwischen Dachrinnenteilen
Wozu dient die Abdichtungs-Unterlage?
Die Abdichtungs-Unterlage fungiert bei innenliegenden Dachrinnen als Sicherheits-Backup: sie wird direkt unter der Dachrinne eingebracht und schützt so das Mauerwerk darunter im Falle eines Lecks in der Dachrinne. Dieser Abdichtungslage kommt eine wichtige Bedeutung zu, denn die Dachrinne selbst ist auch in geschützter, innenliegender Position nicht gefeit vor Beschädigungen durch Witterung oder mechanische Einflüsse.
Wie wird die Abdichtungs-Unterlage hergestellt?
Für die Abdichtungs-Unterlage verwendet man am besten schweißbare Kunststoff-Dichtbahnen zum Beispiel aus EVA. Die Dichtbahnen sollten folgende Eigenschaften haben:
- witterungsbeständig
- wurzelfest
- glatt und schmutzabweisend
- schwer entflammbar
Die Bahnen werden in das Rinnenbett mit großzügiger Überlappung zwischen den Bahnstücken eingelegt und an der Verbindungsstellen mit Heißluft oder Quellschweißmitteln verschweißt. In Ecklagen müssen für lückenlose Übergänge Versätze geschnitten werden.
Wie bekommt man die Dachrinnenverbindungen dicht?
Die Dachrinne selbst muss natürlich auch möglichst solide und dicht verarbeitet werden – schließlich soll die Abdichtungs-Unterlage in ihrer Notaushilfs-Funktion am besten gar nicht erst zum Einsatz kommen müssen. Wenn die Rinne aus Metall besteht, sollten die Einzelstücke im Lötverfahren miteinander verbunden werden. Im Allgemeinen ist das die solideste Methode. Allerdings nur, wenn dabei mit Erfahrung und Sorgfalt gearbeitet wird. Bei Titanzink- und Aluminium-Dachrinnen reicht weichlöten, bei Kupfer-Dachrinnen sollte man besser hartlöten. Vor dem Löten müssen die zu verbindenden Kanten sorgfältig angeschliffen und gereinigt werden. Damit das Lot lückenlos in den Spalt ziehen kann, darf dieser nur maximal 0,5 mm breit sein.
Kann die Dachrinne auch mit Kleber dicht werden?
Alternativ zum Lötverfahren bieten sich nicht nur für Kunststoff-Dachrinnen auch Kleber zum Verbinden der Einzelstücke an. Die moderne Klebstoffindustrie hat mittlerweile Spezialkleber für Dachrinnen entwickelt, die neben der Klebe- auch eine Dichtfunktion haben. Erfahrungen zeigen, dass damit Ergebnisse erzielt werden können, die verlöteten Dachrinnen problemlos das Wasser reichen können. Bei fehlender Löterfahrung und -ausrüstung ist hiermit also eine gute Alternative gegeben.