Innenliegende Dachrinnen: Planung und Ausführung
Die Installation einer innenliegenden Dachrinne ist ein anspruchsvolles Projekt, das eine akkurate Planung und präzise Ausführung erfordert.
Der Einbauort ist kritisch: Innenliegende Dachrinnen sollten stets in das Dach integriert und in Haltekonstruktionen oder auf durchgehenden Unterlagen installiert werden. Dies gewährleistet eine stabile Befestigung und minimiert das Risiko von Wetterschäden.
Besonderes Augenmerk sollte auf die Materialwahl und -dicke gelegt werden. Robuste Materialien mit einer Dicke von 0,8 bis 1,0 mm sind ideal, um extremen Temperaturen und mechanischen Belastungen standzuhalten. Sicherheit ist ebenfalls wichtig: Verwenden Sie sichere Dehnungsfugen, um Materialspannungen durch Temperaturschwankungen zu kompensieren. Die Abstände zwischen diesen Fugen sollten nicht mehr als 6 Meter betragen.
Die Dimensionierung der Rinne ist entscheidend, um das 100-jährliche Regenereignis bewältigen zu können. Notüberläufe sollten als Rechteck-Querschnitt ausgeführt werden, um überschüssiges Wasser effizient abzuleiten.
Die Abläufe müssen sorgfältig geplant werden, um Verstopfungen und Rückstau zu verhindern. Setzen Sie auf widerstandsfähige Materialien wie Messing für die Ablaufstutzen und verwenden Sie Schutzanstriche oder spezielle bituminöse Bahnen, um Korrosion vorzubeugen. Eine zusätzliche Sicherheitsrinne kann das Risiko von Wassereinbrüchen weiter minimieren.
Planen Sie regelmäßige Wartungsintervalle ein, um Schäden frühzeitig zu erkennen und die Lebensdauer der Dachentwässerung zu verlängern. Reinigen Sie die Rinnen mindestens einmal pro Jahr und überprüfen Sie die Abdichtungen.
Durch die sorgfältige Umsetzung dieser Maßnahmen wird sichergestellt, dass Ihre innenliegende Dachrinne effizient arbeitet und Ihr Gebäude vor Wasserschäden schützt.
Lösungsansätze für die innenliegende Dachentwässerung
Die Wahl einer geeigneten Lösung für die innenliegende Dachentwässerung hängt stark von der spezifischen Situation und den ästhetischen Anforderungen ab. Hier sind einige bewährte Maßnahmen, die Sie in Betracht ziehen können:
Einlegerinnen mit äußerer Überlauffunktion
Integrieren Sie eine niedrigere äußere Überlaufkante als Notüberlauf, um bei Überschreitung des fünfjährlichen Regenereignisses eine schadlose Wasserableitung zu gewährleisten. Eine dachseitige Erhöhung von mindestens 30 mm ist erforderlich, in Schneegebieten mindestens 50 mm.
Innenliegende Rinnen mit Notüberläufen
Diese Lösung muss für das 100-jährliche Regenereignis dimensioniert sein. Rechteckige Querschnitte bei den Notüberläufen sind besonders effektiv, da sie eine gleichmäßige Ableitung ermöglichen. Platzieren Sie die Notüberläufe optimal, um Überstauungen zu vermeiden.
Verwendung von Sicherheitsrinnen
Installieren Sie zusätzliche Sicherheitsrinnen über wärmegedämmten Konstruktionen, um Wassereinbruch ins Gebäude zu verhindern. Trägerlose Bitumendachbahnen und EPDM-Folien sind bewährte Materialien, die bis zu 80°C temperaturbeständig sind.
Unterdruck-Entwässerungssysteme
Unterdruck-Entwässerungssysteme ermöglichen die effiziente Ableitung großer Wassermengen mit kleinen Rohrquerschnitten. Diese Systeme benötigen Einlauftöpfe, um das Ansaugen von Luft zu verhindern, und erfordern Einbauhöhen von mindestens 70 mm.
Konische Stutzen
Nutzen Sie konische Stutzen für den Übergang zur Kanalisation. Sie bieten Stabilität und eine rückstauwasserdichte Verbindung und gleichen Reduktionen durch Laubfangvorrichtungen aus.
Sicherheitsrinnen bei innenliegenden Dachrinnen
Sicherheitsrinnen sind unverzichtbar, um das Eindringen von Wasser ins Bauwerk zu verhindern.
Verwenden Sie trägerlose Bitumendachbahnen und EPDM-Folien, die temperaturbeständig und witterungsresistent sind. Installieren Sie die Sicherheitsrinne mit einem Mindestgefälle von 5 mm/m und einem Abstand von mindestens 20 mm zur Hauptdachrinne. Fachgerechte Anschlüsse an die Dachkonstruktion sorgen dafür, dass bei Rückstau kein Wasser eindringt.
Durch die sorgfältige Planung und Ausführung dieser Maßnahmen gewährleisten Sie eine zuverlässige Dachentwässerung und Schutz vor Wasserschäden.
Stutzen und Ablaufbereich
Ein sicherer Ablaufbereich ist entscheidend für das Funktionieren Ihrer innenliegenden Dachrinne. Verwenden Sie rückstauwasserdichte Stutzen aus formstabilem Material wie Messing und schützen Sie die Außenseiten durch Schutzanstriche oder bituminöse Kaltselbstklebebahnen.
Sie können den Anschluss der Einlegerinne an das Kanalsystem auf zwei Arten vornehmen: Eine dichte Verbindung im Bereich der Sicherheitsrinne oder ein rückstauwasserdichter Anschluss der Einlegerinne direkt an das Kanalsystem mit einem Notüberlauf am tiefsten Punkt der Sicherheitsrinne. So stellen Sie sicher, dass überschüssiges Wasser effektiv abgeleitet wird und das Risiko von Rückstaus minimiert ist.
Wasserablauf über Unterdruck-Systeme
Unterdruck-Entwässerungssysteme nutzen den Druckunterschied, um Regenwasser effizient abzuleiten. Diese Systeme erfordern spezialisierte Einlauftöpfe und bieten den Vorteil, dass sie gefällelos verlegt werden können, was besonders in platzoptimierten Gebäuden nützlich ist. Die höhere Fließgeschwindigkeit unterstützt zudem die Selbstreinigung des Rohrsystems und reduziert den Wartungsaufwand. Installieren Sie Notentwässerungen mit Speieröffnungen an den tiefsten Punkten der Sicherheitsrinne, um überschüssiges Wasser gezielt abzuführen und eine zusätzliche Sicherheitsebene zu schaffen.
Dilatation und Materialdicke
Innenliegende Dachrinnen müssen höhere Temperaturen aushalten als vorgehängte Modelle. Verwenden Sie entsprechende Materialien mit Dicken von 0,8 mm bis 1,0 mm, um den thermischen Belastungen standzuhalten. Beachten Sie Abstände zwischen Dehnungselementen von maximal 6 Metern, um Spannungen im Material zu minimieren und Risse zu verhindern.
Achten Sie besonders auf Fixpunkte wie Ecken oder Übergänge und halten Sie einen halben Dehnungsabstand ein, um die Stabilität der Dachrinne zu garantieren. Mit diesen Maßnahmen bleibt Ihre innenliegende Dachrinne trotz extremer Temperaturunterschiede stabil und funktioniert zuverlässig über lange Zeit.