Wieso ist der Einbau innenliegender Dachrinnen kompliziert?
Eine Dachrinne innenliegend zu verbauen, bedeutet, sie hinter der Hausfassade zu integrieren. Sie muss also einen Platz unter bzw. innerhalb der Dachkonstruktion eingeräumt bekommen. Die Dachrinne liegt dann nicht wie eine vorgehängte Rinne vollkommen frei, sondern behält nur die Öffnung nach oben, durch die das Niederschlagswasser eintritt.
Was gilt es, vor dem Bau im Hinterkopf zu behalten?
Bei innenliegenden Dachrinnen entsteht eine regelrecht eingepackte Einbausituation, die im Vergleich zu klassisch vorgehängten Dachrinnen mehr Komplikationen mit sich bringt:
- komplexer Einbau
- akribische Bemessung nötig
- Reparaturen und Austausch schwierig
Da eine innenliegende Position der Dachrinne keine Flexibilität erlaubt, muss im Vorfeld vor allem viel Sorgfalt bei der Bemessung walten gelassen werden. Fehler bei der Ermittlung der nötigen Kapazität in Abhängigkeit zur Dachfläche dürfen nicht passieren. Und auch die Einbauposition muss in puncto Gefälle und Ablauf genau eruiert und geplant werden. Spätere Korrekturen sind bei einer innenliegenden Dachrinne kaum möglich.
Welche Einbaumaßnahmen benötigen innenliegende Dachrinnen?
Die eingepackte Position einer innenliegenden Dachrinne bringt folgende Notwendigkeiten mit sich:
- akribische Abdichtung
- Sicherheitsrinne und Notentwässerung
- stärkeres Gefälle als bei vorgehängten Dachrinnen
- idealerweise Rinnenheizung
- glattes, hochwertiges Material
- Laubschutzsystem
Die Abdichtung mit Dichtfolie unter der Rinne ist bei einer innenliegenden Bauweise immens wichtig. Das umliegende und darunterliegende Mauerwerk kann sonst bei Lecks schnell nass werden, was bei der versteckten Lage der Rinne manchmal erst viel zu spät bemerkt wird. Aus demselben Grund müssen auch eine Sicherheitsrinne mit mindestens 20 mm Abstand unter der eigentlichen Dachrinne und eine Notentwässerung mit eingeplant werden. Weil die Entfernung von Vereisungen bei innenliegenden Dachrinnen schwierig ist, sollte ihnen durch eine Rinnenheizung vorgebeugt werden. Damit das Niederschlagswasser zügig ablaufen kann, sollte ein möglichst glattes, korrosionsbeständiges Material wie Titanzink oder auch Kunststoff verwendet und ein Gefälle von mindestens 5 mm/m realisiert werden.
Wie wird eine innenliegende Dachrinne eingebaut?
Eine Dachrinne kann zum Beispiel direkt unter dem Abschluss der Dachhaut in einem individuell für die Rinnenmaße gefertigten Kasten aus Holzbrettern eingebaut werden. Der Holzkasten wird zunächst mit einer Dichtfolie ausgekleidet, bevor die Rinne darin eingepasst und an den Teilübergängen verlötet bzw. verklebt wird. Für den Ablaufstutzen und das Fallrohr muss wie bei anderen Dachrinnen auch ein Loch gesägt und der Stutzen darin eingepasst und verlötet oder verklebt werden. Eine innenliegende Dachrinne kann aber auch ein Stück weit hinter die Traufkante der Dachhaut versetzt werden. Hier ist allerdings eine Unterbrechung der Ziegelhaut nötig, während bei der ersten Variante nur die unterste Ziegelreihe abgenommen werden muss.