Warum ist eine Grundierung auf Innenputz überhaupt notwendig?
Eine Grundierung bereitet den Untergrund optimal auf den nachfolgenden Belag vor und ist daher ein entscheidender Schritt, um die Haltbarkeit und Qualität Ihrer Renovierungsarbeiten sicherzustellen. Ohne diesen wichtigen Zwischenschritt können Probleme wie das Ablösen des Belags, ungleichmäßiges Trocknen oder das Durchschlagen von Verfärbungen auftreten.
Hauptgründe für die Grundierung
1. Optimierung der Saugfähigkeit:
Innenputz ist oft sehr saugfähig, was zu ungleichmäßiger Trocknung und Fleckenbildung führen kann. Eine Grundierung reduziert die Saugkraft und sorgt dafür, dass Beläge wie Farbe oder Tapete gleichmäßig trocknen und haften.
2. Verbesserung der Haftung:
Die Grundierung bildet eine Brücke zwischen dem Untergrund und der neuen Beschichtung, was besonders bei glatten oder nicht saugenden Oberflächen wie Kunststoff oder lackierten Wänden wichtig ist.
3. Verfestigung und Staubbinderung:
Bei alten oder sandenden Putzschichten kann die Grundierung lose Partikel binden, was die Oberfläche stabilisiert und verhindert, dass der neue Belag aufgrund des instabilen Untergrunds abplatzt oder sich ablöst.
4. Verhinderung des Durchschlagens von Flecken:
Spezielle Grundierungen verhindern, dass Flecken von Nikotin, Wasser oder Rost durch neue Anstriche durchschlagen. Dies schafft eine saubere, einheitliche Basis für weitere Arbeiten.
5. Gleichmäßiges Arbeiten:
Ein gleichmäßig vorbereiteter Untergrund erleichtert nicht nur das Auftragen weiterer Schichten, sondern erlaubt auch nachträgliche Korrekturen bei Belagsarbeiten wie das Tapezieren.
Die richtige Grundierung für Ihren Innenputz
Die Wahl der passenden Grundierung ist entscheidend für das perfekte Gelingen Ihres Innenputzprojekts. Abhängig von der Beschaffenheit des Untergrunds und dem geplanten Endbelag kommen unterschiedliche Grundierungen zum Einsatz.
Grundierungsarten und deren Einsatzbereiche
1. Tiefengrund
Diese Grundierung eignet sich für saugfähige, mineralische Untergründe wie Putz, Beton oder Gipskarton. Sie dringt tief in das Material ein und festigt den Untergrund, wobei ein gleichmäßiges Auftragen und ausreichende Trocknungszeit wichtig sind.
2. Haftgrund
Für glatte, nicht saugende Oberflächen wie Fliesen oder Glas ist Haftgrund optimal. Er schafft eine Haftbrücke zwischen dem Untergrund und der neuen Beschichtung durch mikroskopisch kleine Aufrauungen.
3. Sperrgrund
Diese Grundierung ist ideal für fleckige Untergründe mit Verfärbungen durch Nikotin, Wasser oder Rost. Sie verhindert das Durchschlagen solcher Flecken und sorgt für eine gleichmäßige Oberfläche.
4. Putzgrund
Putzgrund bietet eine leicht aufgeraute Oberfläche durch feine Körnung, was den Halt von Dekorputzen verbessert. Auch hier ist ein gleichmäßiger Auftrag und die Beachtung der Trocknungszeiten entscheidend.
5. Tapeziergrund
Diese Grundierung gleicht die Saugfähigkeit des Untergrunds aus und erleichtert das Tapezieren, indem sie das Durchschlagen von alten Tapetenmustern verhindert.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So grundieren Sie Ihren Innenputz richtig
Wenn Sie Ihren Innenputz grundieren möchten, folgen Sie diesen Schritten sorgfältig, um ein optimales Ergebnis zu erzielen:
1. Raum vorbereiten
- Entfernen Sie Möbel, Bilder und Dekorationen.
- Decken Sie Böden, Türen und Fensterrahmen ab, um sie zu schützen.
- Schalten Sie den Strom ab und entfernen Sie die Abdeckungen von Steckdosen und Lichtschaltern.
2. Untergrund prüfen und vorbereiten
- Stellen Sie sicher, dass der Untergrund trocken, sauber, staub- und fettfrei ist.
- Entfernen Sie lose Putzteile und füllen Sie Risse und Löcher mit Spachtelmasse.
- Überprüfen Sie die Saugfähigkeit, Tragfähigkeit und Haftfähigkeit des Untergrunds.
3. Geeignete Grundierung auswählen
Wählen Sie die passende Grundierung entsprechend der Beschaffenheit Ihres Untergrunds. Für saugende Untergründe eignet sich beispielsweise Tiefengrund, während glatte Oberflächen einen Haftgrund benötigen.
4. Grundierung anmischen und vorbereiten
Rühren Sie die Grundierung gut auf. Bei stark saugenden Untergründen empfiehlt sich eine Verdünnung für den ersten Anstrich, gefolgt von einem unverdünnten Auftrag.
5. Grundierung auftragen
Verwenden Sie einen Quast, eine Bürste oder eine Rolle, um die Grundierung gleichmäßig und ohne Tropfenbildung aufzutragen. Tragen Sie bei Bedarf eine zweite Schicht auf.
6. Trocknen lassen
- Lassen Sie die Grundierung gemäß den Herstellerangaben vollständig trocknen, was je nach Produkt und Umgebungsbedingungen zwischen 12 und 24 Stunden dauern kann.
- Sorgen Sie für ausreichende Belüftung während und nach dem Trocknungsprozess.
7. Abschließende Kontrolle
- Überprüfen Sie die grundierte Fläche auf Gleichmäßigkeit und vollständige Bedeckung.
- Beheben Sie eventuelle Mängel, bevor Sie mit dem nächsten Arbeitsschritt fortfahren.
Durch Befolgung dieser Schritte schaffen Sie eine solide Basis für ein langlebiges und optisch ansprechendes Finish Ihrer Wände.