Innendämmung mit Styropor: Vorteile und Herausforderungen
Die Innenwanddämmung mit Styropor, auch bekannt als expandiertes Polystyrol (EPS), bietet zahlreiche Vorteile, bringt jedoch auch einige Herausforderungen mit sich, die Sie berücksichtigen sollten.
Vorteile:
- Hohe Wärmedämmfähigkeit: Styropor verzeichnet eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit, wodurch Wärmeverluste in den Innenräumen minimiert werden und eine beträchtliche Energieeinsparung möglich ist.
- Kosteneffizienz: EPS ist preisgünstig im Vergleich zu anderen Dämmstoffen, was es zu einer wirtschaftlichen Wahl für die Dämmung macht.
- Einfache Verarbeitung: Die leichten und einfach zu schneidenden Styroporplatten lassen sich leicht transportieren und lagern, wodurch sie auch für Heimwerker gut geeignet sind.
- Lange Haltbarkeit: Styropor ist stabil und unverrottbar, was nachhaltige Dämmleistung gewährleistet.
Herausforderungen:
- Brandschutz: Styropor ist brennbar und kann bei einem Brand giftige Gase freisetzen. Daher sollten schwer entflammbare Produkte und entsprechende Brandschutzvorschriften beachtet werden.
- Taupunktverlagerung: Die Innendämmung kann den Taupunkt in die Außenwand verlagern, was zu Feuchtigkeitsproblemen und Schimmelbildung führen kann. Fachgerechte Ausführung und der Einsatz geeigneter Dampfsperren sind essenziell.
- Umweltaspekte: Als erdölbasierter Dämmstoff ist Styropor weniger ökologisch. Die Entsorgung erfordert spezielle Maßnahmen und kann problematisch sein.
Eine fachkundige Beratung hilft, die Vorteile und Herausforderungen abzuwägen und die beste Lösung für Ihre individuelle Situation zu finden.
Alternativen zu Styropor
Für umweltbewusste Dämmprojekte gibt es zahlreiche Alternativen zu Styropor, die unterschiedliche Vorteile je nach spezifischen Anforderungen bieten.
- Hanf: Hanf ist ein natürlicher Dämmstoff mit hervorragender Wärmedämmung und gutem Schallschutz. Er nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab, was ein angenehmes Raumklima unterstützt, und verhält sich positiv im Brandfall.
- Flachs: Flachs bietet gute Wärmedämmung und ist diffusionsoffen. Er ist resistent gegen Schimmel und Schädlinge, was ihn besonders langlebig macht.
- Steinwolle: Steinwolle ist ein nicht brennbarer, mineralischer Dämmstoff mit hoher Wärmedämmfähigkeit. Sie reguliert die Feuchtigkeit gut und verringert das Risiko von Schimmelbildung.
- Schafwolle: Schafwolle bietet ausgezeichnete Wärmeisolierung und kann Feuchtigkeit ohne Verlust der Dämmwirkung aufnehmen. Sie hat natürliche Selbstreinigungseigenschaften und guten Schallschutz.
- Zellulose: Aus recyceltem Altpapier hergestellt, bietet Zellulose fantastische Wärmedämmeigenschaften, ist diffusionsoffen und flexibel in verwinkelten Bereichen einsetzbar.
- Kork: Kork ist ein nachhaltiger, feuchtigkeitsresistenter und schwer entflammbarer Dämmstoff, der gute Schall- und Wärmedämmung bietet und vollständig recycelbar ist.
Die Wahl des geeigneten Dämmstoffs sollte die spezifischen Bedingungen des Projekts sowie persönliche Präferenzen berücksichtigen. Eine fachkundige Energieberatung kann bei der Entscheidung unterstützen.
Die richtige Ausführung der Innendämmung
Die fachgerechte Ausführung der Innendämmung mit Styropor ist entscheidend für eine effektive Wärmespeicherung und Vermeidung von Feuchtigkeitsproblemen. Beachten Sie folgende Schritte:
Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Vorbereitung:
Sorgen Sie dafür, dass die Außenwände trocken und schlagregendicht sind. Bei feuchten Wänden müssen diese zunächst getrocknet und abgedichtet werden.
Entfernen Sie alte Tapeten und Putzreste und glätten Sie die Wände.
2. Dämmstoff auswählen und zuschneiden:
Schneiden Sie die Styroporplatten exakt auf Maß. Eine genaue Anpassung an die Wandanschlüsse ist wichtig, um Wärmebrücken zu vermeiden.
3. Dämmplatten verkleben:
Tragen Sie Styroporkleber umlaufend und mittig auf die Dämmplatten auf und setzen Sie diese Stoß an Stoß an die Wand. Nutzen Sie eine Wasserwaage zur Kontrolle der Ausrichtung.
4. Dampfsperre anbringen:
Kleben Sie eine Dampfsperre luftdicht auf die Dämmplatten. Nutzen Sie spezielles Dichtband und achten Sie auf ausreichende Überlappung.
5. Mechanische Befestigung:
Bei Bedarf können Sie die Dämmplatten zusätzlich mechanisch mit Dübeln fixieren, vor allem in stark belasteten Bereichen.
6. Oberfläche gestalten:
Bringen Sie nach der Dampfsperre eine Belastungsschicht wie Gipskartonplatten an und veredeln Sie die Oberfläche je nach Wunsch durch Verputzen, Streichen oder Tapezieren.
Durch eine sorgfältige Ausführung stellen Sie sicher, dass Ihre Innendämmung effektiv ist und langfristig vor Feuchtigkeit und Schimmel schützt.