Die tückische Gefahr von Installationsschächten
Es gibt durchaus gute Gründe, warum die Abmessungen und Materialien von Installationsschächten gewissen gesetzlichen Auflagen entsprechen müssen. Schließlich fordern Brände im Eigenheim jedes Jahr Menschenleben, die mit einem besseren Brandschutz mitunter hätten gerettet werden können. Beim Bau eines Installationsschachts sind in Bezug auf das Ausbrechen eines Feuers zwei separate Themenbereiche voneinander zu trennen:
Einerseits die Brennbarkeit der durch diesen Schacht geleiteten Kabel und Rohrleitungen. Jede dieser Leitungen für sich erfüllt in der Regel die nötigen Vorschriften, um selbst nicht zur Brandgefahr zu werden. Allerdings müssen zwischen verschiedenen Leitungen wie zum Beispiel Elektroleitungen durch Abstandshalter auch gewisse Mindestabstände gewahrt bleiben. Bei einem Kabelsalat könnte es sonst in Ausnahmefällen durchaus zu einer Überhitzung und evtl. auch zu einem Kabelbrand kommen.
Andererseits ist der sogenannte Kamineffekt eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Dies gilt nicht ausschließlich für vertikale, sondern auch für horizontal geführte Kabelschächte. Bricht nämlich ein Feuer in einem solchen Schacht aus, wirkt der Kamineffekt durch die heiße, aufsteigende Luft wie ein Brandbeschleuniger. Nämlich ganz einfach dadurch, weil mehr und mehr Sauerstoff angesaugt und dem Brand zugeführt wird. Damit brennt das Feuer in kürzester Zeit immer heißer und kann sich schnell über verschiedene Stockwerke ausbreiten.
Bauliche Maßnahmen für den Brandschutz im Installationsschacht
In gesetzlichen Regelungen wie der DIN 4102-4 und der DIN 4102-11 werden ziemlich genaue Vorgaben gemacht, welche Anforderungen beim Brandschutz von Installationsschächten zu erfüllen sind. Die einschlägigen Hersteller bieten daher speziell zertifizierte Bauteil an. Diese decken ein breites Spektrum an Gefahrenpunkten ab:
- hochwertige Trockenbauwände mit brandhemmender Wirkung
- Brandschutzmanschetten als brandschutzkonformer Übergang zwischen Brandschutzwänden und Kunststoffrohrleitungen
- Unterteilungen durch ein Deckenschott
- Revisionsöffnungsverschlüsse (statt herkömmlicher Brandschutztüren)
- Hohlraumverfüllungen mit Einblasdämmung
Im Grunde geht es bei all diesen Puzzleteilen des Brandschutzes darum, den Kamineffekt wirksam zu verhindern und selbst im unwahrscheinlichen Falle eines Brandes jedes Feuer (mangels Sauerstoff) im Keim zu ersticken. Ein angenehmer Nebeneffekt kann aber auch eine verbesserte Situation bei der Wärmedämmung und beim Schallschutz sein.
Das Einblasen von Brandschutz-Einblasdämmung
Ein Vergleich der anfallenden Kosten zeigt, dass das Einblasen spezieller Dämmstoffe wie Steinwolle in der Regel günstiger ist als das Einziehen von „Zwischendecken“ im Installationsschacht. Die Mineralwolle wird dabei konturgenau in die vorhandenen Schächte eingeblasen und das Ganze ist sehr rasch erledigt. Auf diese Weise fällt auch kaum Schmutz an, wie er bei Bauarbeiten im Schacht entstehen würde.