Weshalb ist der Brandschutz bei Installationsschächten so wichtig?
Moderne Ein- und Mehrfamilienhäuser bestehen nicht immer aus Ziegeln und Betonwänden, sondern in zunehmendem Umfang auch aus durchaus stark brennbaren Materialien wie Holz. Nun können heimische Holzarten zwar in puncto Regionalität und Nachhaltigkeit als Baustoff für den Hausbau punkten, sie stellen im Brandfall aber auch eine Gefahr dar. Auch die Dämmstoffe von energetisch sanierten Altbauten stellen im Brandfall eine mitunter tödliche Gefahr dar. Deshalb sollte man bei der Installation von brennbaren wie auch nicht-brennbaren Leitungen stets auf vorbeugenden Brandschutz setzen.
Damit ist eine Art der Bauausführung und Materialauswahl gemeint, durch die selbst im Falle eines Kabelbrands oder einer anderweitigen Eventualität eine Ausbreitung des Feuers auf andere Bereiche des Gebäudes sehr unwahrscheinlich ist oder zumindest zeitlich stark verzögert wird. In mehrstöckigen Gebäuden könnte ein nicht sachgerecht ausgeführter und den Brandschutzbestimmungen nicht entsprechender Installationsschacht mitunter einen Kamineffekt erzeugen. Dadurch könnten sich dann die Flammen eines Feuers in Windeseile über mehrere Stockwerke ausbreiten. Es gilt also die oberste Maxime, dass dieser gemeinhin unterschätzte Effekt durch die Art der Bauausführung jedenfalls zu verhindern ist.
Wichtige Punkte bei der Planung eines Installationsschachts in Trockenbauweise
Grundsätzlich werden beim Trockenbau in der Regel ohnehin Baustoffe wie Gipskartonplatten verwendet, die als vorteilhaft im Sinne des Brandschutzes gelten. Allerdings stecken bei der in komplizierten DIN-Vorschriften und anderen Regeln detailreich geregelten Materie der Installationsschächte die Tücken im Detail:
- beim zulässigen Durchmesser von Leerrohren
- beim Schallschutz
- bei der Durchleitung verschiedener Leitungsarten in einem Schacht
- bei der Auswahl der zu verwendenden Systeme
Deshalb ist wohl zu empfehlen, im Zweifel ein fachlich versiertes Brandschutzunternehmen hinzuzuziehen, wenn Unklarheiten über die genauen Vorschriften und die möglichen Systeme unterschiedlicher Hersteller bestehen. Dabei stehen manchmal unterschiedliche Interessen im Widerspruch zueinander, da zum Beispiel das komplette Zumörteln von Leitungen im Bereich der Deckendurchbrüche dem Schallschutz zuwiderläuft. Allerdings sollte der Brandschutz hierbei höher gewichtet werden, da dies im Ernstfall Menschenleben retten kann.