Keine Panik: Kerzenwachs ist in der Regel ungiftig
Kerzenwachs selbst ist meist ungiftig und wird im Allgemeinen ohne gesundheitliche Beschwerden wieder ausgeschieden, falls es verschluckt wird. Insbesondere bei Kerzen aus natürlichen Wachssorten wie Bienenwachs, Sojawachs, Rapswachs, Palmwachs oder Kokosnusswachs besteht kaum ein Risiko, da diese in der Regel keine schädlichen Zusätze enthalten. Diese pflanzlichen Wachse gelten als sicherer.
Vermeiden Sie jedoch Kerzen mit vielen Zusatzstoffen oder minderwertigem Paraffin. Diese können zwar möglicherweise rußen und dadurch die Luftqualität beeinträchtigen, aber das feste Wachs selbst ist nicht schädlich. Entscheiden Sie sich für schadstoffarme Kerzen mit einem Gütesiegel, um die Belastung durch mögliche Schadstoffe zu minimieren.
Besondere Vorsicht bei Stanniol-Lametta
Stanniol-Lametta, das häufig Blei enthält, erfordert besondere Vorsicht. Blei ist ein toxisches Schwermetall, das sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit schädlich ist. Erkennen können Sie bleihaltiges Lametta an seiner schweren Beschaffenheit und der Bezeichnung „Stanniol“. Sollten solche Dekorationen verschluckt werden, können insbesondere Kinder schwerwiegende Vergiftungen erleiden.
Neben gesundheitlichen Risiken hat Bleilametta auch negative Auswirkungen auf die Umwelt, da es Bleirückstände im Boden hinterlassen kann. Stattdessen gehört es in den Sondermüll, moderne Alternativen aus Aluminium oder Kunststoff sollten im Restmüll entsorgt werden. Auch Haustiere, insbesondere Katzen, sollten keinen Zugang zu Lametta haben, da es bei Verschlucken zu schweren gesundheitlichen Problemen führen kann.
Was tun, wenn Ihr Kind Kerzenwachs verschluckt hat?
Falls Ihr Kind Kerzenwachs verschluckt, gibt es keinen Grund zur Panik. Kerzenwachs ist in den meisten Fällen ungiftig und wird auf natürlichem Wege wieder ausgeschieden. Bieten Sie Ihrem Kind ein bis zwei Gläser Wasser an, um das Wachs weiter durch den Verdauungstrakt zu spülen, und beobachten Sie den Zustand Ihres Kindes in den nächsten Stunden.
Falls Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen auftreten oder sich Ihr Kind unwohl fühlt, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Suchen Sie umgehend ärztliche Hilfe auf, wenn Ihr Kind Atembeschwerden oder starke Schluckbeschwerden hat, weiterhin Schmerzen hat oder eine große Menge Wachs verschluckt wurde.
Um Unfälle zu vermeiden, bewahren Sie Kerzen stets außerhalb der Reichweite von Kindern auf und nutzen Sie kindersichere Aufbewahrungsmöglichkeiten.
Weitere Gefahrenquellen im Blick behalten
Beim Umgang mit Kerzen sollten Sie auf folgende Risiken achten:
- Inhaltsstoffe: Einige reich geschmückte Figurenkerzen und bunte Billigprodukte können giftige Stoffe wie Schwermetalle oder halogenorganische Verbindungen enthalten. Diese Stoffe können in die Kerzen durch Farben, Lacke und Duftmittel gelangen und gesundheitlich belastend sein.
- Lange Brenndauer und Raumlüftung: Wenn Kerzen längere Zeit brennen, insbesondere in schlecht belüfteten Räumen, können Schadstoffe wie Stickoxide und Feinstaub die Raumluft belasten. Achten Sie auf ausreichende Belüftung, um die Innenraumluftqualität zu bewahren.
- Rußbildung: Paraffin-Kerzen, die aus Erdöl gewonnen werden, können bei der Verbrennung gesundheitsschädliche Substanzen abgeben. Vermeiden Sie Rußbildung durch lange Dochte und Zugluft.
- Sicherheitsaspekte: Achten Sie darauf, Kerzen immer auf stabilen, nicht brennbaren Untergründen zu platzieren und niemals unbeaufsichtigt brennen zu lassen. Dies minimiert das Brandrisiko.
Durch die Beachtung dieser Punkte können Sie die gemütliche Atmosphäre von Kerzenlicht sicher und unbeschwert genießen.