Das Schärfen japanischer Sägen: Geht das überhaupt?
Das Schärfen japanischer Sägen ist nicht bei allen Modellen möglich und kann anspruchsvoll sein. Die Schärfbarkeit hängt vom Material und der Zahngeometrie der Säge ab. Japanische Sägen bestehen oft aus extrem hartem und zusätzlich gehärtetem Material, was das Schärfen erschwert und spezielle Werkzeuge erfordert.
Nicht schärfbare Sägen
Sägen mit induktiv gehärteten Zahnspitzen können generell nicht geschärft werden. Diese Zähne sind besonders gehärtet, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten, und herkömmliche Methoden können sie nicht nachschärfen. Bei diesen Sägen empfiehlt sich der Austausch des Sägeblatts, wenn sie stumpf werden.
Schärfbare Sägen
Durchgehärtete Sägeblätter, die eine weichere Stahlqualität aufweisen, können geschärft werden. Dies gilt vor allem für traditionelle und hochwertige japanische Sägen, die für mehrmaliges Schärfen ausgelegt sind. Solche Sägen können mit speziellen japanischen Sägefeilen oder Diamantfeilen bearbeitet werden. Aufgrund der engen Zahnabstände und komplexen Zahngeometrien, speziell bei Zahnteilungen unter 1,2 mm, kann das Schärfen jedoch sehr aufwändig sein.
Schärfdienste und Kosten
Einige hochpreisige Japansägen können bei professionellen Schärfdiensten geschärft werden. Diese Dienste sind jedoch oft teurer als vergleichbare Dienste für westliche Sägen. Daher kann der Austausch des Sägeblattes wirtschaftlicher sein, besonders bei preiswerteren Modellen.
Alternativen zum Schärfen
Ein Ersatzsägeblatt ist oft einfacher zu beschaffen und auszutauschen als das Schärfen der bestehenden Zähne. Moderne Japansägen sind so konstruiert, dass ein Wechsel der Sägeblätter problemlos möglich ist, was die Wartung erheblich vereinfacht.
Methode 1: Schärfen mit der japanischen Sägefeile (für durchgehärtete Sägen)
Durchgehärtete Japansägeblätter lassen sich mit speziellen japanischen Sägefeilen schärfen, die in verschiedenen Zahngrößen erhältlich sind.
- Vorbereitung: Fixieren Sie das Sägeblatt in einem Schraubstock oder einer Feilkluppe, sodass die Zähne frei zugänglich sind. Einige Feilen werden ohne montierten Griff geliefert, sodass Sie den Griff nach Bedarf montieren oder ohne arbeiten können.
- Feilen: Prüfen Sie die Zahnform Ihrer Japansäge. Die japanische Sägefeile ermöglicht das gleichzeitige Schärfen der Zahnspitzen und -flanken. Setzen Sie die Feile an der Zahnbrust an und bewegen Sie sie mit leichtem Druck in Richtung der Zahnspitze. Halten Sie den ursprünglichen Winkel der Zahngeometrie ein und wiederholen Sie den Vorgang für jeden Zahn.
- Kontrolle: Überprüfen Sie die Schärfe des Sägeblatts während des Arbeitsprozesses regelmäßig, um sicherzustellen, dass alle Zähne gleichmäßig geschärft sind.
Methode 2: Schärfen mit Diamantfeilen (für gehärtete Zahnspitzen)
Das Schärfen von Japansägen mit gehärteten Zahnspitzen ist anspruchsvoll und erfordert Diamantfeilen. Diese speziellen Feilen besitzen die nötige Härte, um das gehärtete Material zu bearbeiten.
- Vorbereitung: Spannen Sie das Sägeblatt knapp unterhalb der Zähne fest in einen Schraubstock ein, sodass es bei der Bearbeitung nicht schwingt. Tragen Sie zum Schutz Handschuhe.
- Feilen: Setzen Sie die Diamantfeile an der Zahnbrust an und führen Sie sie vorsichtig entlang der Zahnflanke. Ein sanfter Feilstrich pro Zahn genügt meist für eine effektive Schärfung. Arbeiten Sie systematisch, um keine Zähne zu überspringen.
- Kontrolle: Kontrollieren Sie jeden Zahn auf Schärfe, am besten mit einer Lupe, um die feinen Zahnspitzen genau zu beurteilen. Wiederholen Sie den Schärfprozess nur bei Bedarf, um die ursprüngliche Zahngeometrie zu erhalten.
Zusätzliche Hinweise zum Schärfen
- Schärfwerkzeuge: Verwenden Sie für Japansägen geeignete Sägefeilen oder Diamantfeilen. Sie sind in verschiedenen Schliffen erhältlich und ermöglichen eine präzise Bearbeitung der spezifischen Zahngeometrie.
- Sichtprüfung: Untersuchen Sie die Zähne vor und nach dem Schärfen unter einer starken Lichtquelle oder mit einer Lupe auf Gleichmäßigkeit und Gratbildung. Ein gut geschärfter Zahn sollte keine weißen Lichtreflektionen aufweisen.
- Druckkontrolle: Schärfen Sie mit sanftem Druck, um die ursprüngliche Zahnform nicht zu verändern. Zu viel Druck kann die Zahnspitzen beschädigen.
- Feilwinkel: Behalten Sie den richtigen Feilwinkel der Sägezähne bei. Der Feilenansatz sollte exakt der ursprünglichen Zahngeometrie entsprechen, um eine gleichmäßige Schärfung zu gewährleisten.
- Erweiterte Pflege: Reinigen und ölen Sie das Sägeblatt regelmäßig, um die Lebensdauer der Japansäge zu erhöhen. Dies beugt Korrosion vor und sorgt für einen reibungslosen Schnitt.
Mit geduldiger Anwendung dieser zusätzlichen Hinweise erhöhen Sie nicht nur die Schärfe Ihrer Japansäge, sondern tragen auch zu ihrer langfristigen Erhaltung und Funktionalität bei.