Das betrifft nicht nur die Freunde, mit denen sie sich treffen, oder die Musik, die sie hören, sondern vor allem auch das eigene Auftreten. Dies spiegelt sich nicht nur in ihrem Kleidungsstil wieder, der sich bei Jugendlichen häufig stark verändert, sondern auch bei der Gestaltung des eigenen Jugendzimmers. Die Kuscheltiere werden aussortiert, Kinderbücher sollen nicht mehr in den Regalen stehen und auch die Wände mit den niedlichen Tapeten sind selbstverständlich nicht mehr up to date. Eltern werden beim Thema Jugendzimmergestaltung häufig vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Es gilt Kompromisse zwischen dem zu finden, was die Kinder wollen, und dem was machbar und gleichzeitig auch sinnvoll ist.
Gerade im Jugendalter wechseln die Vorlieben der Kinder häufig binnen weniger Wochen. Was gestern in war, ist morgen einfach nur noch superpeinlich. Deshalb sollte bei der Gestaltung des Jugendzimmers besonders viel Acht gegeben werden. Der nachfolgende Ratgeber konzentriert sich deshalb auf die Bereitstellung einiger Tipps und psychologischer Strategien, um die die Gestaltung des Jugendzimmers zweckmäßig, ästhetisch und trotzdem ganz im Sinne des eigenen Nachwuchses durchzuführen.
Tipp 1: Gemeinsame Entscheidungen fällen
Der erste Tipp in Bezug auf die optimale Gestaltung des Jugendzimmers, ist eher psychologischer denn praktischer Natur. Kinder in einem gewissen Alter wollen selbst über sich und ihre Lebenswelten bestimmen. Wer als Elternteil nur darauf bedacht ist den eigenen Willen durchzusetzen, wird sich relativ schnell mit einem störrischen oder bockigen Teenager konfrontiert sehen.
Der erste Schritt zu einer optimalen Lösung für alle Beteiligten ist demnach das gemeinsame Gespräch. Eltern sollen für die Ideen der Jugendlichen aufgeschlossen sein. Es sollte nicht vergessen werden, dass es letztendlich die Kinder sind, die sich in ihrem Zimmer wohlfühlen sollen. Da kann schon einmal der eine oder andere Kompromiss eingegangen werden. Und wenn Eltern bereit sind auf ihre Kinder zuzugehen, werden die Kinder dies im Gegenzug ebenfalls wertzuschätzen wissen und ihrerseits kompromissbereiter werden. Einer gemeinsamen Inspirationssuche im Baumarkt oder Möbelhaus steht dementsprechend nichts im Wege.
Tipp 2: Weniger ist manchmal mehr
Kinder wie auch Jugendliche lieben es knallig – Neonfarben, Pink oder auch ein kräftiges Schwarz können bestens dazu geeignet sein, um die eigenen Bedürfnisse des Kindes perfekt widerzuspiegeln. Das dies nicht immer unbedingt mit dem vereinbar ist, was Erwachsene schön und ästhetisch finden, ist klar. Und auch die Interessen und Geschmacksvorlieben der Kinder ändern sich in einem gewissen Alter mit dramatischer Schnelligkeit.
Dem gilt es deshalb vorzubeugen. Wer zu allem Ja und Amen sagt, der wird schnell feststellen müssen, dass das Jugendzimmer nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach renoviert werden muss. Zwar ist Pink für eine Dreizehnjährige häufig sehr angesagt, mit fünfzehn streben Jugendliche dann aber bereits deutlich stärker nach dezenteren Farben. Das betrifft nicht nur die Farbe von Tapeten und Möbeln, sondern auch von Dekorationselementen.
Kompromisse finden
Jugendliche wollen im besten Fall hunderte von Postern ihrer Stars aufhängen, Fotografien und jede Menge Deko-Kram installieren. Auch Wandtattoos mit Sprüchen oder aufwendigen Bildern sind heutzutage überaus gefragt. Schnell kann das Zimmer dann aber unruhig wirken und wenn die Geschmackspräferenzen sich nach wenigen Wochen geändert haben, muss der ganze Kram raus und Neues her. Derartigen Entwicklungen kann mit einer gewissen Schlichtheit vorgebeugt werden.
Eltern sollten sich mit Kindern und Jugendlichen auf einige wenige hochwertige Dekorationselemente einigen. Anstelle von Postern aus Papier, die schnell zerfleddern, oder falsch angebrachten Wandtattos, die sich schon nach kurzer Zeit wieder ablösen, können beispielsweise hochwertige Drucke ihren Platz an den Wänden finden. Der individuellen Motivauswahl sind hierbei grundsätzlich keine Grenzen gesetzt. Ein Foto mit der besten Freundin oder auch ein Bild vom heiß begehrten Star kann auf Leinwand gedruckt und dann stilvoll aufgehängt werden. In diesem Fall sind Vorlieben auch von Zeit zu Zeit auszutauschen. Anstatt sämtliche Wände neu gestalten zu müssen, kann einfach ein neues Bild angeschafft werden.
Tipp 3: Freiräume zulassen
Der erste Tipp konzentrierte sich bereits auf die psychologische Komponente der gemeinsam gefällten Entscheidungen. Dieser Tipp kann grundsätzlich durch zugestandene Freiräume ergänzt werden. Kinder und Jugendliche wollen sich in ihren vier Wänden austoben, möchten sich selbst verwirklichen und ihre eigenen Geschmacksvorlieben zum Ausdruck bringen. Damit dabei nicht das ganze Zimmer im Chaos versinkt, kann es sich lohnen, von vornherein bestimmte Freiräume zuzugestehen.
Beispiel: Kreativecke
So kann es sich unter Umständen lohnen, eine Art Kreativecke im Jugendzimmer einzurichten. Dort ist die Wandgestaltung nach eigenen Bedürfnissen erlaubt und sogar gewünscht. Die Jugendlichen können sich in dieser Ecke mit Postern oder Wandmalereien austoben, können Fotos aufhängen oder Zeitungsschnipsel befestigen – je nachdem, welche Vorlieben sie haben. Der Vorteil: Die Kinder erhalten Mitbestimmungsrecht, können sich kreativ austoben und bewahren gleichzeitig dennoch das stimmige Gesamtkonzept eines modernen Jugendzimmers. Und wenn der Geschmack sich ändert, kann eine Ecke des Jugendzimmers schneller wieder renoviert werden, als alle Wände des Raumes.