Kacheln vs. Fliesen
Kacheln und Fliesen sind sich teilweise recht ähnlich: man versteht darunter meist quadratische oder rechteckige Platten, die in der Regel aus Keramik bestehen. Und doch unterscheiden sich die Produkte.
Kacheln
Kacheln sagt man, wenn man die Platten meint, die sich als Verkleidung an einem Ofen befinden. Daher auch der Name Kachelofen. Sie bestehen aus Ton und verschiedenen Mineralien, oft ist auch ein Anteil Schamott enthalten. Dadurch können Kacheln gut Wärme speichern und langsam wieder abgeben. Aus diesem Grund gibt ein Kachelofen auch noch Wärme ab, wenn das Feuer nur noch niedrig brennt oder schon ausgegangen ist.
Kacheln können dicke, flache Platten sein, die aufgrund ihrer Masse die Wärme speichern, möglich sind aber auch Ausführungen, die zur Ofeninnenseite hin einen hohlen Rumpf besitzen, der beispielsweise mit Schamott gefüllt wird.
Kacheln müssen übrigens keine glatte Oberfläche haben. Es gibt sie mit geformten Mustern und Vertiefungen, die teilweise die Funktion haben, Wärme zu speichern.
Fliesen
Fliesen werden benutzt, um Wände oder Böden zu belegen und diese widerstandsfähig, wasserabweisend und leicht reinigbar zu machen. Sie können wie Kacheln aus Ton und Mineralien bestehen, jedoch ohne den Schamott-Zusatz. Allerdings gibt es auch Fliesen mit Betonanteil oder aus Kunststoff.
Fliesen sind zudem um einiges dünner als Kacheln, denn sie müssen keine Wärme speichern.
Warum die Verwechslung?
Zur Verwechslung kommt es bei Bezeichnungen oft dann, wenn sich Dinge recht ähnlich sehen. Das ist nicht nur bei Kacheln und Fliesen der Fall, sondern beispielsweise auch bei Ziegeln und Backsteinen.
Kacheln sind manchmal auch dekorativer als Fliesen, nicht nur in ihrer Form, sondern auch, was die Glasur betrifft. Aus diesem Grund werden dekorative Fliesen mit speziellem Muster auch als Kacheln bezeichnet. Ein Beispiel sind die Delfter Fliesen, bzw. Delfter Kacheln.