Vom Ei zur erwachsenen Schabe
Kakerlaken schlüpfen bis auf wenige Ausnahmen aus Eiern, durchlaufen dann einige Zeit als Larven und sind schließlich ausgewachsen. Allerdings ist die Fortpflanzung gar nicht so einfach und die Weibchen müssen dafür sorgen, dass ihre Larven auch überleben.
1. Paarung
Zur Paarung lockt ein Weibchen das Männchen mithilfe eines Duftstoffes an. Wichtig ist, dass das Männchen sich noch nie vorher gepaart hat, denn sonst hat es kein Sperma mehr. Die Weibchen markieren das Männchen, mit dem sie sich gepaart haben, damit andere Weibchen wissen, dass sie sich ein anders Männchen suchen müssen. Das Weibchen hingegen kann nur von einem Männchen befruchtet werden, denn das Männchen hinterlässt ein Sekret, das verhindert, dass eine zweite Paarung möglich ist.
2. Die Eier
War die Paarung erfolgreich, entwickeln sich Eier. Das Weibchen trägt sie eine Zeitlang als Eipaket mit einer stabilen Chitinhülle herum und legt sie irgendwann ab. Wann die Ablage erfolgt, hängt von der Kakerlakenart ab. Manche Arten, die die in Deutschland vorkommende Amerikanische und die Orientalische Schabe legen die Eier schon nach wenigen Tagen ab, die Jungen reifen dann von der Mutter getrennt heran. Die Deutsche Schabe hingegen behält die Eier bei sich, bis die Jungen reif sind, und wieder andere Arten versorgen die Larven im Körper mit Nahrung und gebären lebend.
3. Die Larve
Was aus dem Ei schlüpft, ist eine Larve, die Nymphe genannt wird, weil sie den ausgewachsenen Exemplaren sehr ähnlich ist, mit dem Unterschied, dass sie kleiner ist und ihr die Flügel fehlen.
Die Nymphe muss sich fünf bis dreizehn Mal häuten, bis sie zu einer richtigen Schabe herangewachsen ist. Weibliche Schaben sind größer als männliche und müssen sich daher öfter häuten.
4. Die Schabe
Aus der letzten Häutung geht die endgültige Schabe hervor. Allerdings sind auch die älteren Nymphen schon recht robust. Während das Weibchen schon bei der Eiablage dafür sorgen muss, dass die jungen Nymphen ausreichend Nahrung und Wasser am Schlupfort vorfinden und vor Feinden geschützt sind, können die Nymphen in den letzten Häutungsstadien so wie ausgewachsene Schaben durchaus einige Zeit ohne Nahrung und Wasser überleben.
Insgesamt dauert der Prozess bei günstigen Bedingungen nur ein paar Wochen, im Extremfall aber fast ein Jahr.