Kalkfarbe anmischen – So mischen Sie die Farbe richtig
Die richtige Mischung von Kalkfarbe ist entscheidend für ein zufriedenstellendes Ergebnis. Hier finden Sie eine genaue Anleitung zur Herstellung Ihrer Kalkfarbe.
Benötigte Materialien:
- Großräumiger Behälter
- Wasser
- Pulverkalk (CL90)
- Feste Rührvorrichtung, z.B. ein Bambusstab oder Rührlöffel
- Schutzutensilien: Abdeckkleidung, Atemmaske, Sicherheitsbrille, robuste Stiefel, Handbedeckung
- Optional: ölhaltige Pigmente, Milcheiweiß, Flachsöl
So gehen Sie vor:
1. Vorbereitung: Ziehen Sie Ihre Schutzkleidung an. Kalk kann ätzend wirken. Schützen Sie Ihre Augen und Haut durch Schutzbrille, Handschuhe und Schutzanzug.
2. Mischen: Geben Sie fünf Teile Weißkalkhydrat und sechs Teile Wasser in den Eimer. Rühren Sie die Mischung gründlich um, bis eine streichfähige, cremige Konsistenz entsteht.
3. Konsistenz prüfen: Prüfen Sie die Konsistenz der Paste. Ist sie zu fest, fügen Sie mehr Wasser hinzu; ist sie zu flüssig, fügen Sie mehr Kalk hinzu.
4. Optionale Zusätze:
- Farbpigmente: Wenn Sie eine farbige Kalkfarbe möchten, mischen Sie bis zu fünf Prozent kalkechte Pigmente ein.
- Kasein: Um die Bindefähigkeit zu erhöhen, mischen Sie 250 Gramm Magerquark mit 100 Gramm Sumpfkalk und geben Sie die Mischung zur Kalkpaste hinzu.
- Leinöl: Zwei Prozent Leinöl verbessern die Streichfähigkeit und erleichtern später die Entfernung der Farbe.
5. Ruhen lassen: Lassen Sie die fertige Kalkfarbe mindestens 24 Stunden ruhen. Rühren Sie gelegentlich um, damit sich die Inhaltsstoffe nicht absetzen.
Verschiedene Kalkarten für Ihre Kalkfarbe
Für die Herstellung eigener Kalkfarbe sind mehrere Kalkarten geeignet, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften aufweisen:
- Weißkalkhydrat (CL90): Diese Form von gelöschtem Kalk ist am einfachsten zu verarbeiten. Es lässt sich schnell mischen und kann mit kalkechten Pigmenten eingefärbt werden.
- Sumpfkalk: Dieser Kalk wird über längere Zeit in Wasser gelagert. Er zeichnet sich durch hohe Atmungsaktivität und Beständigkeit aus, ist jedoch aufwendiger in der Handhabung.
- Branntkalk (Calciumoxid): Dieser muss vor der Verwendung in Wasser gelöscht werden. Der Prozess ist anspruchsvoll, bietet jedoch die Möglichkeit, frischen Kalk in der gewünschten Menge zu erhalten.
Ihre Wahl sollte sich nach den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts und den gewünschten Eigenschaften der Kalkfarbe richten.
Tipps für den perfekten Kalkanstrich
Damit Ihr Kalkanstrich gelingt, beachten Sie folgende Tipps:
Auswahl der richtigen Werkzeuge
Verwenden Sie spezielle Kalkbürsten oder Quasten statt Farbrollen, um eine gleichmäßige Anwendung und bessere Haftung zu erreichen.
Mehrere Anstriche einplanen
Tragen Sie mehrere dünne Schichten auf, um optimale Deckkraft und Langlebigkeit zu erzielen. Drei bis fünf Schichten sind ideal.
Arbeitstechnik
Arbeiten Sie in der „nass-in-nass“-Technik, um sichtbare Übergänge zu vermeiden. Dies bedeutet, dass Sie die nächste Schicht auftragen, bevor die vorherige komplett getrocknet ist.
Temperatur und Umgebungsbedingungen
Ideale Temperaturen zum Auftragen liegen zwischen 10 und 20 Grad Celsius. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, um den Trocknungsprozess nicht zu stören.
Vorbehandlung des Untergrunds
Behandeln Sie stark saugende Untergründe vor, indem Sie diese anfeuchten oder mit einem tief eindringenden Grundierungsmittel versehen, um die Haftung der Kalkfarbe zu verbessern.
Schutzmaßnahmen
Tragen Sie während des gesamten Anstrichprozesses Schutzkleidung, da Kalk ätzend ist. Vermeiden Sie, dass die Farbe ins Sonnenlicht gerät, um ungewollte Aushärtung zu verhindern.
Mit diesen Schritten und Tipps können Sie Ihre Wände erfolgreich mit selbst hergestellter Kalkfarbe gestalten und dabei ein langlebiges und ansprechendes Ergebnis erzielen.