Gips ist ein günstiges Streckmittel
Als einer der ältesten Mauer- und Verputzbaustoffe wird reiner Kalkputz in vielen Neubauten und Bestandssanierungen durch Kalkgipsputz ersetzt. Meist ist das problemlos möglich und die Unterschiede am Innenputz kaum zu erkennen.
Generell stellen aber Handwerker und Profis in der Überzahl fest, dass Kalk beziehungsweise überwiegend kalkhaltige Putze höhere Qualität des Innenputzes erzeugen. Für den Zusatz von Gips sprechen vor allem die Kostenersparnis und die erleichterte Verarbeitungsfähigkeit.
Risikofaktoren für Schimmelbesatz
Der alkalische Kalk bildet für Schimmelsporen eine tödliche Falle. Das Gleiche gilt für Schadstoffe in der Raumluft, die durch Kalk gebunden und neutralisiert werden. Diese Eigenschaften fehlen Gips. Daher trägt reiner Gipsputz Schimmel und ist im Bad und anderen Feuchträumen nicht geeignet.
Gips und gipshaltiger Putz sind als Material für Innenputz nicht geeignet, wenn:
- Regelmäßige starke Feuchtigkeitsentwicklung auftritt
- Das Mauerwerk Ausblühungen oder Feuchtigkeitsspuren aufweist
- Die Belüftungssituation des Raums schlecht oder nicht vorhanden ist
- Allergiker und Schadstoffsensible im Haushalt leben
Gips bietet Schimmel Landebahn
Um beispielsweise die besondere Glätte von Wandputz durch Gips nutzen zu können, kann der Kalkgehalt gesenkt werden. Kalkgipsputz kann ab etwa achtzig Prozent Kalkanteil seine Schimmel verhindernde Eigenschaft ausspielen. Zwischen siebzig und achtzig Prozent und bei regelmäßigem vollständigem Trocknen
In „normalen“ Lebensbereichen und Räumen kann Gipsputz mit Feuchtigkeit problemlos umgehen. Das Feuchtigkeitsvolumen, das die kapillaren Strukturen aufnehmen und wieder abgeben, ähnelt denen von Kalk. Wenn bauwerksbedingte Feuchtigkeitsnester wie Kondenswasserbildung auftreten, sollte auf Kalkgipsputz verzichtet werden. Typische Situationen finden sich im Keller und an Außenwänden zur sogenannten „Wetterseite“ hin.