Kalkmörtel anmischen: Die richtige Mischung macht’s
Ein hochwertiger Kalkmörtel zeichnet sich durch das optimale Mischungsverhältnis der Komponenten aus. Sie benötigen Kalk, Sand und Wasser. Der Sand sollte sauber und frei von organischen Stoffen sein. Hier finden Sie verschiedene Methoden und Mischungsverhältnisse für unterschiedliche Anwendungen:
- Einfacher Kalkmörtel: Mischen Sie 1 Teil Kalkhydrat (CL90 oder CL80) mit 3 Teilen sauberem Sand. Diese Mischung eignet sich für einfache Maurerarbeiten.
- Kalkzementmörtel: Erlangen Sie ein robusteres Material durch die Mischung aus 1 Teil Zement, 2 Teilen Kalk und 8 bis 11 Teilen Sand. Dieser Mörtel ist vielseitig einsetzbar und bietet eine gute Balance aus Stabilität und Flexibilität.
- Trockenes Löschen für große Mengen: Für größere Projekte stapeln Sie Sand und Stückkalk (Brandkalk, CaO) in einem Verhältnis von 10:1 schichtweise auf. Beginnen und enden Sie dabei mit einer Sandschicht. Lassen Sie die Mischung ruhen, sodass der Kalk durch die Luftfeuchtigkeit gelöscht wird.
- Anmischen mit Kalkhydrat für kleinere Mengen: Geben Sie den Sand und das Kalkhydrat im gewünschten Verhältnis in einen Mörtelkübel oder eine Schubkarre und mischen Sie die trockenen Zutaten gründlich. Fügen Sie dann langsam Wasser hinzu und rühren Sie kontinuierlich, bis die gewünschte, pastenähnliche Konsistenz erreicht ist.
Achten Sie auf eine homogene Mischung und lassen Sie den Mörtel nach der Zugabe von Wasser einige Minuten ruhen. Verarbeiten Sie den Mörtel möglichst zügig, um die optimale Verfestigung zu gewährleisten.
Herstellung von Kalkmörtel: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die Herstellung von Kalkmörtel ist unkompliziert, wenn Sie die richtigen Schritte befolgen.
Methode 1: Anmischen mit Kalkhydrat (für mittlere Projekte)
- Materialien vorbereiten: Besorgen Sie sich sauberen, gesiebten Sand und Kalkhydrat CL90 oder CL80. Stellen Sie sicher, dass alle Werkzeuge, wie Mischwanne, Rührquirl und Schaufel, sauber sind.
- Trockene Mischung herstellen: Geben Sie den Sand und das Kalkhydrat in einem Verhältnis von 3:1 in eine Mischwanne. Nutzen Sie einen Quirl, um die trockenen Zutaten gründlich zu vermengen.
- Wasser langsam hinzufügen: Formen Sie eine Mulde in der Mitte der Mischung und geben Sie nach und nach Wasser hinzu, während Sie kontinuierlich rühren. Die Zugabe sollte langsam erfolgen, um eine Überwässerung zu vermeiden. Für Fugenmörtel sollte die Konsistenz erdfeucht sein, für Putzmörtel etwas flüssiger.
- Ruhezeit: Lassen Sie den Mörtel einige Minuten ruhen, damit sich der Kalk vollständig auflösen und eine homogene Masse bilden kann.
- Erneutes Durchmischen: Vor der Anwendung den Mörtel nochmals gründlich durchmischen, um die besten Verarbeitungseigenschaften zu gewährleisten.
Methode 2: Trockenes Löschen (für größere Mengen)
- Schichten aufbauen: Stapeln Sie abwechselnd Schichten aus Sand und Stückkalk (Brandkalk, CaO) in einem Verhältnis von 10:1. Starten und enden Sie immer mit einer Sandschicht.
- Wasserzugabe: Fügen Sie eine genaue Menge Wasser hinzu, um die Kalklösung einzuleiten. Lassen Sie die Mischung dann mindestens 10 Stunden ruhen, um den Kalk vollständig zu löschen. Achten Sie darauf, dass der Löschprozess durch die exotherme Reaktion mit starker Hitzeentwicklung einhergeht.
- Umrühren und lagern: Nach der Ruhezeit kann der Kalkmörtel nochmals gleichmäßig durchmischt werden. Sie können ihn anschließend sofort verarbeiten oder bei Bedarf in einem geeigneten Behälter lagern.
Bei beiden Methoden ist es wichtig, den fertigen Mörtel möglichst zeitnah zu verarbeiten, um eine optimale Festigkeit und Haftung zu gewährleisten. Tragen Sie beim Arbeiten mit Kalk immer Schutzkleidung, da dieser bei Haut- und Augenkontakt stark reizend wirken kann.
Tipps für die Verarbeitung von Kalkmörtel
Für eine erfolgreiche Verarbeitung von Kalkmörtel sollten Sie einige wichtige Aspekte beachten:
- Qualität der Materialien: Verwenden Sie sauberen, gesiebten Sand und reinen Kalk.
- Werkzeuge und Sauberkeit: Sämtliche Werkzeuge und Mischbehälter sollten vor Beginn der Arbeiten gründlich gereinigt sein.
- Optimale Witterungsbedingungen: Vermeiden Sie extreme Hitze und Trockenheit, um eine zu schnelle Trocknung zu verhindern. Bei kühlem und feuchtem Wetter kann sich die Abbindzeit des Mörtels verlängern.
- Untergrundvorbereitung: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund tragfähig, sauber, staubfrei und ausreichend rau ist.
- Zusätzliche Bindemittel: Bei Bedarf können Bindemittel wie hydraulischer Kalk oder Zement hinzugefügt werden, um die Festigkeit und Flexibilität des Mörtels zu verbessern.
- Verarbeitungszeit: Verwenden Sie den gemischten Mörtel innerhalb weniger Stunden. Decken Sie den Mörtel bei Arbeitsunterbrechungen ab, um Austrocknung oder Regen zu vermeiden.
- Schichtdicke und Trocknungszeit: Tragen Sie den Mörtel in Schichten auf und lassen Sie jede Schicht gut trocknen, um Rissbildungen zu vermeiden. Eine Faustregel lautet: etwa ein Tag Trocknungszeit pro Millimeter Schichtdicke.
- Nachbehandlung: Behandeln Sie die Oberfläche regelmäßig mit einem Handfeger oder Schwammbrett, um eine gleichmäßige Struktur zu erhalten.
- Schutzkleidung: Tragen Sie Schutzkleidung, einschließlich Handschuhe und Schutzbrille. Kalk kann bei Haut- und Augenkontakt stark reizend wirken.
Diese Tipps unterstützen Sie dabei, den Kalkmörtel effizient und sicher zu verarbeiten, sodass er die gewünschten strukturellen und ästhetischen Eigenschaften aufweist.
Kalkarten und Bezugsquellen
Für die Herstellung von Kalkmörtel stehen Ihnen verschiedene Kalkarten zur Verfügung, die je nach Verwendungszweck ausgewählt werden sollten:
1. Weißkalkhydrat (CL90 oder CL80):
- Einsatzbereich: Geeignet für einfache Maurerarbeiten und kleinere Projekte.
- Bezugsquelle: Diese Kalkarten sind in der Regel in gängigen Baumärkten erhältlich. Ein 25 kg Sack kostet etwa 7 bis 9 Euro.
2. Stückkalk (Brandkalk, CaO):
- Einsatzbereich: Wird vor allem für das traditionelle trockene Löschen bei größeren Mengen verwendet.
- Bezugsquelle: Stückkalk können Sie in spezialisierten Kalk-Läden oder über Online-Shops beziehen. Achten Sie darauf, Branntkalk in der vorgeschriebenen Körnung (z.B., 3-15 mm) zu kaufen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
3. Sumpfkalk:
- Einsatzbereich: Ideal für Restaurierungsarbeiten oder historische Bauten, da er eine lange Haltbarkeit und natürliche Eigenschaften aufweist.
- Bezugsquelle: Sumpfkalk kann ebenfalls in speziellen Fachgeschäften oder direkt bei Herstellern erworben werden. Alternativ können Sie diesen durch das Löschen von Weißfeinkalk selbst herstellen und dann lagern.
Beim Kauf der Materialien sollten Sie stets auf die Qualität und Reinheit der Produkte achten, um sicherzustellen, dass Ihr Kalkmörtel die gewünschten Eigenschaften aufweist. Die Verwendung von hochwertigem Kalk und sauberem, gesiebtem Sand trägt maßgeblich zur Haltbarkeit und Stabilität des Mörtels bei.