Kalkputz reparieren: So gehen Sie vor
Vorbereitung der Werkzeuge und Arbeitsumgebung:
Bevor Sie mit den Reparaturarbeiten beginnen, stellen Sie sicher, dass alle benötigten Werkzeuge und Materialien griffbereit liegen. Dazu gehören Spachtel, Kelle, eine Sprühflasche mit Wasser sowie Hilfsmittel wie Abdeckfolien und Klebeband. Verwenden Sie Putzabschlussband an Holz- und Metallkanten, um Abplatzungen zu vermeiden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Reparatur:
1. Untergrund vorbereiten:
- Reinigung: Entfernen Sie lose Putzpartikel, Staub und Schmutz gründlich von der schadhaften Stelle. Dazu können Sie eine Drahtbürste oder einen weichen Handfeger verwenden.
- Weitung: Weiten Sie Risse und Löcher leicht auf, um eine bessere Haftung des neuen Putzes zu gewährleisten.
- Vornässen: Befeuchten Sie die zu reparierende Fläche mit Wasser und lassen Sie es einwirken, um eine optimale Haftung zu garantieren.
2. Anmischen der Putzmasse:
Rühren Sie den Kalkputz gemäß den Herstellerempfehlungen an. Achten Sie darauf, die benötigte Menge und die korrekte Konsistenz je nach Schadensumfang zu erreichen. Verwenden Sie Wasser sparsam, um eine zu flüssige Mischung zu vermeiden.
3. Putz auftragen:
- Kleine Reparaturen: Füllen Sie kleinere Schadstellen wie Risse und Löcher mit einem kleinen Spachtel. Für feine Arbeiten empfiehlt sich Kalkglätte in einer dünnen Schicht.
- Größere Flächen: Füllen Sie größere Bereiche schichtweise mit Kalkputz auf, um eine Rissbildung durch zu schnelle Austrocknung zu vermeiden. Arbeiten Sie in Schichten von maximal 15 mm Dicke.
4. Glätten der Oberfläche:
Nach dem Auftragen der Putzmasse ziehen Sie die Oberfläche mit der Kelle oder einem Glättbrett ab. Glätten Sie die Fläche, um spätere Unebenheiten zu vermeiden.
5. Nachbereitung:
Trocknungszeit: Lassen Sie jede Schicht ausreichend trocknen. Kalkputz sollte bei Temperaturen über 5°C verarbeitet werden. Behalten Sie die Ausbesserungsstelle im Auge und befeuchten Sie sie in den ersten 48 Stunden mehrmals leicht, um die Austrocknung zu regulieren und Rissbildung zu vermeiden.
Mit diesen Schritten und etwas Geduld können Sie Kalkputz effizient und nachhaltig reparieren, sodass Ihre Wände wieder glatt und ansehnlich werden.
Die passende Ausbesserungsmasse wählen
Die Auswahl des richtigen Putzes richtet sich nach dem Ausmaß und der Art des Schadens:
- Feine Risse: Reparieren Sie diese mit Kalkschlämme. Mischen Sie Kalkhydrat mit Wasser und tragen die Mixtur mit einem Pinsel oder einer kleinen Kelle auf.
- Mittlere Schäden: Nutzen Sie Kalkglätte für mittlere Risse sowie kleinere Löcher und Vertiefungen. Sie können Kalkglätte selbst anmischen oder fertig kaufen. Tragen Sie die Masse mit einem Spachtel auf und glätten die Oberfläche sorgfältig.
- Große Schäden: Verwenden Sie Kalk-Zement-Mörtel für tiefere Löcher und großflächige Ausbesserungen. Sie können diesen selbst herstellen oder fertig gemischt kaufen. Tragen Sie den Putz schichtweise auf und lassen jede Schicht gut trocknen.
- Schlitze und Vertiefungen: Verwenden Sie Stuckgips oder spezielle Kalk-Zement-Mischungen. Achten Sie auf eine gute Anhaftung durch Vornässen der betroffenen Stelle und tragen die Masse gleichmäßig mit einer Kelle auf.
Reinigen und präparieren Sie den Untergrund gründlich, um eine gute Haftung zu gewährleisten.
Nachbehandlung
Nach der Ausbesserung sind einige wichtige Nachbehandlungsmaßnahmen erforderlich:
- Regelmäßiges Befeuchten: Befeuchten Sie die ausgebesserte Fläche in den ersten 48 Stunden mehrmals leicht mit Wasser, um die Austrocknung zu regulieren und Rissbildung zu verhindern.
- Schutz vor äußeren Einflüssen: Schützen Sie den frischen Putz vor direkter Sonneneinstrahlung, Zugluft und Frost. Verwenden Sie bei Bedarf Abdeckungen oder Planen.
- Kontrollierte Trocknung: Kalkputz sollte allmählich austrocknen. Sorgen Sie für ein gleichmäßiges Raumklima ohne starke Temperaturschwankungen.
- Oberfläche filzen: Rauhen Sie die Oberfläche nach einer gewissen Trocknungszeit mit einem Filzbrett oder einem Schwammkreuz auf. Dies verbessert die Struktur und bereitet die Fläche für eine Endbeschichtung vor.
- Trocknung überwachen: Behalten Sie die Trocknung im Blick. Kalkputz benötigt etwa ein Jahr pro Zentimeter Schichtstärke für eine vollständige Karbonatisierung.
- Endbearbeitung: Nach der Trocknung können Sie den Putz weiterbearbeiten. Tragen Sie beispielsweise diffusionsoffene Kalkfarbe oder eine andere für den Putz geeignete Farbe auf.
Durch diese sorgfältige Nachbehandlung stellen Sie sicher, dass die ausgebesserte Kalkputzfläche stabil und optisch ansprechend bleibt.
Unterschiedliche Schadensbilder – Unterschiedliche Lösungen
Jedes Schadensbild im Kalkputz erfordert eine spezielle Herangehensweise:
Risse im Kalkputz
- Haarrisse: Reinigen Sie die betroffene Stelle und feuchten Sie sie leicht an. Reparieren Sie die Haarrisse, indem Sie diese mit Kalkschlämme füllen.
- Breitere Risse: Größere Risse weiten und reinigen Sie, bevor Sie sie mit Kalkglätte oder einer speziellen Kalkputzmischung verfüllen. Bei tiefen Rissen empfiehlt sich eine zweischichtige Anwendung.
- Risse an Materialübergängen: Verwenden Sie ein elastisches Dichtungsband in der Fuge, um Bewegungen auszugleichen, und decken Sie es dann mit Kalkglätte ab.
Löcher im Kalkputz
- Kleine Löcher: Füllen Sie kleine Löcher, verursacht durch Nägel oder Schrauben, mit Kalkglätte und ziehen die Oberfläche glatt.
- Große Löcher: Nassen Sie große Löcher vor und füllen sie diese schichtweise mit Kalkputz. Lassen Sie jede Schicht gut trocknen. Armierungsgewebe kann bei Bedarf eingebettet werden.
Abplatzungen im Kalkputz
- Vorbereitung: Entfernen Sie lose oder abblätternde Putzteile mit einem Hammer und Meißel und klopfen die umgebende Fläche ab.
- Grundierung: Grundieren Sie die gereinigten Stellen, um die Haftung des neuen Putzes zu verbessern.
- Reparatur: Füllen Sie die Stellen mit einer Kalkputzmischung und glätten Sie die Oberfläche. Tragen Sie keine allzu dicken Schichten auf, um Spannungsrisse zu vermeiden.
Mit diesen Techniken und Materialien können Sie Kalkputzschäden effektiv beheben und sicherstellen, dass Ihre Wände dauerhaft in einem guten Zustand bleiben. Bei umfassenderen Schäden oder großem Arbeitsaufwand empfiehlt es sich, eine Fachkraft hinzuzuziehen.